Eishockey: Zumindest von der Tabellenkonstellation könnten die Wochenend-Gegner der Wild Wings nicht unterschiedlicher sein. Am Freitag, 19.30 Uhr, gastieren die Schwenninger beim Liga-Schlusslicht Düsseldorfer EG und am Sonntag empfangen sie um 19.15 Uhr den Tabellenführer Eisbären Berlin in der Helios-Arena.

Für die DEG ist die Partie gegen die Wild Wings das erste Heimspiel der Saison. Die Rheinländer sind mit zwei Auswärtsniederlagen – 2:7 in Straubing und 0:4 in Wolfsburg – gestartet. Die Düsseldorfer verpassten vergangene Saison mit Rang elf die Pre-Playoffs. Die Ansprüche im Rheinland sind natürlich höher. Aber den Traditionsklub plagen finanzielle Sorgen. So musste die DEG Topscorer Kenny Agostino nach Ingolstadt ziehen lassen. Ex-NHL-Star Steven Reinprecht übernahm als Trainer für Thomas Dolak, der Co-Trainer in Augsburg wurde.

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Gespannt darf man sein, wie der US-amerikanische Stürmer Drake Rymsha, der vom ICEHL-Meister Salzburg kam, in Düsseldorf einschlägt. Am ersten Wochenende reichte es dem 26-Jährigen jedenfalls zu noch keinem Torerfolg. Star-Torwart Henrik Haukeland verpasste die ersten beiden Partien verletzungsbedingt. „Gegen uns wird er aber spielen“, weiß Wild-Wings-Trainer Steve Walker. Auf Schwenninger Seite wird Michael Bitzer das Tor hüten. Schon vor Saisonstart hatte Walker betont, dass der Goalie-Neuzugang vom Zweitligisten VER Selb möglichst schnell DEL-Erfahrung sammeln soll. Walker: „Es war eine Abwägung. Joacim Eriksson hat in der vergangenen Saison in Düsseldorf nicht so gut gehalten, war aber gegen Berlin jeweils bärenstark. So spielt nun Michael am Freitag und Joacim am Sonntag.“

Zum Gegner meinte der Wild Wings-Coach: „Wir haben uns die ersten Spiele der DEG angeschaut. Die waren deutlich enger, als dies die Ergebnisse aussagen.“ Angreifer Mirko Höfflin sagt mit Blick auf die Partie im PSD-Bank-Dome: „Düsseldorf wird versuchen, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Wir müssen aber weiter hohes Tempo spielen und unser Potenzial abrufen.“ Auf das aggressive Spielsystem der Wild Wings angesprochen, meint der Rückkehrer: „Es ist mir anfangs nicht leicht gefallen. Es war ein großer Kontrast zu dem, was ich drei Jahre in Ingolstadt gespielt habe, und es war in ein paar Spielen in der Vorbereitung holprig. Mein Timing wird jetzt aber immer besser.“

Coach Walker sah in den beiden Auftaktpartien, dass sein Team noch Verbesserungspotenzial hat: „Wir müssen die Laufwege verfeinern. Jeweils das zweite Drittel war in den Spielen in Mannheim und gegen Bremerhaven nicht gut. Da haben wir uns in zu lange Wechsel verstrickt. Die Wechsel müssen kürzer werden.“

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Am Sonntag kommt Spitzenreiter Eisbären Berlin in die Helios-Arena. Der deutsche Meister gewann in Köln mit 6:2 und siegte in Iserlohn mit 4:1. Die Eisbären Berlin setzen auf Kontinuität. Die Mannschaft, bei der der gebürtige Schwenninger Kai Wissmann als Kapitän aufläuft, wurde nach dem Titelgewinn nicht groß verändert, aber dennoch gezielt verstärkt. Der 24-jährige englische Stürmer Liam Kirk, der zuletzt im tschechischen Litvinov seine Brötchen verdiente und auf den Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer große Stücke hält, schlug gleich voll ein. Er erzielte am Auftaktwochenende zwei Tore. Noch besser war der aus dem finnischen Rauma gekommene kanadische Angreifer Gabriel Fontaine. Der 27-Jährige markierte zum Auftaktwochenende gleich drei Tore und gab drei Assists. Steve Walker meinte über seinen Ex-Klub: „Berlin hat sich in der Tat mit guten Leuten verstärkt. Die Eisbären sind eine absolute Topmannschaft.“

Bei den Wild Wings sind bis auf Ken Andre Olimb, der weiterhin verletzungsbedingt ausfällt, alle Mann an Bord. Der Schwenninger Übungsleiter schließt dennoch Umstellungen in den einzelnen Reihen nicht aus.