Die gute Nachricht zuerst: Die Schwenninger Wild Wings werden auch in der kommenden DEL-Saison in der höchsten deutschen Liga spielen. Das war es dann allerdings auch schon mit guten Nachrichten. Auch im neunten Jahr im Oberhaus liefen die Schwäne ihrem ausgegebenen Saisonziel und damit den Playoffs meilenweit hinterher, sind zum sechsten Mal Vorletzter oder das Tabellenschlusslicht.
Wild Wings litten unter Corona-Pandemie
Die Gründe dafür sind mannigfaltig und nur zum Teil hausgemacht. Wie alle DEL-Klubs litten auch die Schwenninger unter der Corona-Pandemie. Ihre Mannschaftsquarantäne Anfang März kam zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt, am Beginn des Saisonendspurts. So gab es null Punkte aus drei Partien gegen Top-Teams mit einer Rumpftruppe zu einer Zeit, in der man die Zähler dringend gebraucht hätte. Der Klassenerhalt wurde somit erst in der letzten Hauptrundenwoche eingefahren, mit freundlicher Schützenhilfe der Adler Mannheim, die den Abstiegskonkurrenten Krefeld schlugen.
Die Wild Wings selbst hatten dies nicht geschafft. Gegen Absteiger Krefeld und gegen Aufsteiger Bietigheim verbuchten sie aus acht Spielen lediglich sieben Punkte. Schon seit Jahren haben die Schwenninger gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel ihre Probleme, auch die sogenannten „Entscheidungsspiele“ sind eher unbeliebt. Zu oft tauchten auch in dieser Saison die Führungsspieler ab.
Zudem funktionierte das Toreschießen wieder nicht. Seit einigen Saisons finden sich die Schwaben in dieser Kategorie regelmäßig auf den letzten Plätzen der Liga-Statistik wieder. Der beste Scorer der Wild Wings 2021/22 ist Max Görtz mit 34 Punkten auf Rang 52. In ebenso schöner Regelmäßigkeit wurden in den letzten Jahren die Trainer ausgetauscht. Im vergangenen November erwischte es Niklas Sundblad, Sportdirektor Christof Kreutzer übernahm in Doppelfunktion. Die ganz große Trendwende brachte dieser Wechsel nicht.
Harold Kreis übernimmt die Wild Wings
Zur nächsten Saison kommt nun abermals ein neuer Coach. Harold Kreis, noch in den Diensten der Düsseldorfer EG, soll es richten. Der 63-Jährige bringt zumindest jede Menge Erfahrung mit. Die vom Deutsch-Kanadier zu trainierende Mannschaft wird derweil wiederum von Kreutzer zusammengestellt werden.
15 Spieler haben einen Vertrag
Der Manager gestand vor Wochen immerhin Fehler bei der letztjährigen Planung ein, muss aber daraus eben auch lernen. 15 Spieler haben einen Vertrag für 2022/23, der Umbruch wird nicht gar so groß ausfallen. Die Neuzugänge sollten nicht nur passen, sondern das Team deutlich verbessern. Denn sollten die Wild Wings wieder auf ganz hinten landen, dürften die so geduldigen Fans und Sponsoren langsam auch die Lust verlieren.