Eishockey: Gute Zeiten, schlechte Zeiten – oder: Schlechte Nachrichten, gute Nachrichten. Nachdem am vergangenen Montag sechs Spieler der Wild Wings positiv auf Corona getestet worden waren, fielen die Tests, die am Samstag bei den Schwenninger Profis vorgenommen wurde, allesamt negativ aus. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn es keine weiteren Zwischenfälle gibt und die Tests am Mittwoch ebenfalls negativ ausfallen, können wir am Donnerstag wieder ins Training einsteigen“, sagt Schwenningens Sportdirektor Christof Kreutzer.
Am Mittwoch endet die vom Gesundheitsamt verordnete, einwöchige Quarantäne für die Mannschaft. So lange müssen auch die gesunden Profis zuhause bleiben und sich individuell fit halten. Die von Corona betroffenen Spieler, das sind Johannes Huß, Tyson Spink, David Cerny, Emil Kristensen, Andreas Thuresson und Jamie MacQueen, müssen noch länger in Quarantäne bleiben und dürfen ohnehin erst wieder an den Übungseinheiten teilnehmen, wenn sie keine Symptome mehr verspüren und die Schnelltests negativ ausfallen. Kreutzer: „Wir müssen vorsichtig sein. Das Virus ist sehr gefährlich.“
Da der Krankheitsverlauf unterschiedlich heftig und lang ausfallen kann, ist es möglich, dass die sechs Spieler erst nach und nach wieder ins Training einsteigen. Zuvor müssen sie einen speziellen Belastungstest (“return-to-play“) absolvieren, der von der DEL vorgegeben wird. „Dieser Test ist sehr umfangreich, wobei vor allem Herz und Lunge auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft werden“, gibt Kreutzer Einblick in das Verfahren und gleich das Ziel vor: „Bis zum Saisonstart wollen wir alle Mann an Bord haben.“ Sollte es für den Großteil der Mannschaft bei der einwöchigen Zwangspause bleiben, fiele der Trainingsrückstand nicht so stark ins Gewicht. „Das können wir wieder aufholen“, sagt Kreutzer.
Obwohl er nicht von der Infektion betroffen ist, muss auch Travis Turnbull Trainingsrückstand wettmachen. Der Schwenninger Kapitän erlitt am 30. November bei der 2:3-Niederlage gegen München eine Unterkörper-Verletzung. Die Blessur war glücklicherweise nicht so schlimm wie zunächst befürchtet, so dass mit einer zweiwöchigen Pause gerechnet wurde. Dieser Fahrplan scheint zu funktionieren, denn der 34-Jährige steht schon wieder in den Startlöchern. Kreutzer: „Turnbull wird am Dienstag noch mal untersucht. Ich gehe davon aus, dass er am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainiert. Auch bei Joacim Eriksson ist alles im grünen Bereich. Der Torhüter hatte sich beim Turnierauftakt in Berlin verletzt und seither kein Spiel mehr bestritten. Kreutzer: „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Hätte das Heimspiel gegen Mannheim stattgefunden, wäre Eriksson zum Einsatz gekommen.“
Die Corona-Fälle bei den Wild Wings und bei den Eisbären Berlin, die ebenfalls nicht mehr am Magenta-Sport-Cup teilnehmen, haben einen Vorgeschmack geliefert, was in der DEL-Saison (Start am 17. Dezember) auf die Klubs zukommen könnte. Der eng getaktete Spielplan lässt nicht viele Ausweichtermine unter der Woche zu. Kreutzer bleibt dennoch optimistisch: „Wir müssen flexibel sein und statt drei auch mal vier Spiele pro Woche durchziehen. Natürlich ist das eine große Herausforderung, aber wir wollen kein Spiel ausfallen lassen.“
Bremerhaven gegen Mannheim
Die Fischtown Pinguins Bremerhaven haben auch das sechste und letzte Gruppenspiel im Rahmen des Magenta-Sport-Cups gewonnen. Die Pinguins besiegten am Freitagabend die Grizzlys Wolfsburg mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) und sind mit 17 von 18 möglichen Punkten Gruppensieger der Gruppe A.
Für die Pinguins geht es im Halbfinale gegen die Adler Mannheim weiter. Da in der Gruppe B sowohl die Schwenninger Wild Wings als auch die Eisbären Berlin aufgrund von positiven Covid 19-Testergebnissen nicht mehr am Vorbereitungsturnier teilnehmen, ist neben dem Gruppenersten München auch der Tabellendritte Mannheim als Nachrücker für das Halbfinale qualifiziert. Dies wurde vom Turnierdirektorat so entschieden. Mannheim tritt am Donnerstag in Bremerhaven an. Der Gegner von München steht erst am Montagabend fest.