Steve Walker, wie sehr freuen Sie sich auf die am Freitag beginnende Saison?
Die Aufregung ist da. Wir wollen den nächsten Schritt machen, und ich denke, wir haben unseren Kader noch einmal verbessert. Aber auch die ganze Liga ist besser geworden, die Zuschauerzahlen sind toll. Das alles steigert die Vorfreude. Besonders freue ich mich wieder auf diese unglaubliche Atmosphäre in der Helios Arena und in der Stadt. Wir haben neulich Kinder im Krankenhaus besucht, und jeder hat uns viel Glück gewünscht. Die ganze Region ist den Wild Wings noch stärker verbunden.
Die Mannschaft hat sich nur wenig verändert. Wie würden Sie die Veränderung beschreiben?
Wir haben definitiv mehr Talent, noch mehr Fähigkeiten, und zwar im gesamten Kader. Dazu haben wir insgesamt mehr Geschwindigkeit. Wir haben uns sicherlich auch im Bereich Chancenverwertung verbessert. Es sind Spieler dazu gekommen, die uns in ganz bestimmten Aspekten ergänzen. Fast alle Neuzugänge sind auch Führungsspieler. Aber natürlich müssen wir das alles auch in die Saison transportieren und umsetzen. Ganz generell liefen aber auch die Gespräche in diesem Sommer entspannter. Die Spieler wollen nach Schwenningen kommen und bedanken sich nicht nur für das Interesse.
Hat sich die Hierarchie im Team durch die neuen Führungsspieler verändert?
Ich habe und vermittle das Gefühl, dass jeder Spieler auf seine Weise wichtig für das Team ist. Meine Wertschätzung ist am Ende die Menge an Eiszeit. Wir haben auch letzte Saison schon konsequent mit vier Reihen gespielt. In der Kabine kümmern sich die Jungs selbst darum, jeder findet seinen Platz im Teamgefüge. Man weiß, man hat eine gute Mannschaft, wenn sich die Kabine um sich selbst kümmert. Ich möchte gar nicht so viel Zeit dort verbringen.
Dennoch wird es einen Konkurrenzkampf geben. Wie gehen Sie damit um?
Wir haben uns frühzeitig darum gekümmert, indem wir es immer wieder angesprochen haben. Wir haben einen tiefen Kader, aber kein Spieler wird für längere Zeit auf der Tribüne sitzen. Wir haben viel Auswahl, viele Kombinationsmöglichkeiten. Der Teamerfolg steht über allem, das haben wir von Beginn an vermittelt, und die Spieler haben es verstanden. Es wird Enttäuschungen geben, aber daraus lernt man und wird besser.
Es ist Ihr zweites Jahr als Cheftrainer, haben Sie sich verändert?
Man muss sich verändern, denn auch die Erwartungen verändern sich. Meine Vorbereitung drehte sich mehr darum, dass wir uns alles wieder verdienen müssen und darum, die Vorfreude der Spieler immer wieder mal zu bremsen. In der Ansprache hat man natürlich seine Grundbegriffe, auch eine gewisse Teamsprache und Dinge, die nicht verhandelbar sind. Dazu kenne ich die meisten Spieler sehr genau, weiß, was sie leisten können. Mein Job ist es, sie für ihre Leistung eben auch verantwortlich zu machen. Es geht um Wachsen und Lernen.
Sie haben zum Schluss noch drei Wünsche frei, welche sind es?
Ich bleibe beim Sportlichen. Der erste Wunsch ist, von Verletzungen, so gut es geht, verschont zu bleiben. Der zweite Wunsch ist, den Weg weiter zu gehen. Das ist gar nicht so sehr ein Wunsch, denn ich bin überzeugt, dass wir das tun werden. Und als Drittes wünsche ich mir Disziplin. Für uns war es letztes Jahr immer mal wieder eine Herausforderung, unsere Emotionen zu kontrollieren. Das haben wir ebenfalls direkt am ersten Tag der Vorbereitung angesprochen. In den Testspielen hat es streckenweise gut geklappt. Wir wollen keine Mannschaft sein, die sich ständig beschwert, jammert oder die die Schiedsrichter nicht mögen. Wir wollen unsere Spiele sauber gewinnen.
Fragen Tina Fröhlich