Kai Blandin

Fußball-Oberliga: Die Serie ist gerissen. Sechs Mal in Folge blieb der FC 08 Villingen ungeschlagen, in Rielasingen-Arlen musste die Mannschaft erstmals wieder eine Niederlage einstecken. Es ist zugleich die erste Auswärtspleite in dieser Saison. So ärgerlich dies ausgerechnet im Derby auch war, ein Beinbruch ist das 0:1 dennoch nicht.

Bestraft: „Die Oberliga hat ein solch brutales Niveau und ist so ausgeglichen, da wird jeder Fehler bestraft und kann spielentscheidend sein“, bringt Villingens Sportvorstand Arash Yahyaijan die Sache auf den Punkt. Dieses eine Missgeschick unterlief eben dem FC 08. „Sonst hätte die Partie wahrscheinlich mit einem torlosen Unentschieden geendet. So aber haben die Gastgeber nicht unverdient gewonnen, auch weil bei uns nur vier oder fünf Spieler Normalform erreicht haben“, betont Yahyaijan.

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Erklärung: Eine wirkliche Erklärung, woran dies gelegen haben mag, hat der Sportvorstand allerdings nicht. Vielleicht lag es am fehlenden Rhythmus durch den Corona-Verdachtsfall und der dadurch entstandenen Verunsicherung oder an dem für Villingen ungewohnten Kunstrasen. Für Yahyaijan spielt dies im Nachhinein keine Rolle mehr, denn: „Ausreden nach einer Niederlage suche ich ohnehin nie.“

Derby: Insgesamt sei das Derby aber in einer angenehmen Atmosphäre abgelaufen, trotz der zahlreichen Spielerwechsel der beiden Vereine untereinander. „Da gab es keine bösen Worte, im Gegenteil“, macht Yahyaijan deutlich. Klar, wollten beide Mannschaften dieses besondere Spiel für sich entscheiden, doch sei alles im normalen Rahmen abgelaufen.

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Neuzugänge: Der eine konnte noch nicht wirklich, der andere durfte nicht. Sowohl Shuto Nakamura als auch Jovan Djermanovic hatten im Probetraining einen starken Eindruck hinterlassen und wurden von Villingen kurz vor dem Ende der Transferperiode verpflichtet (wir berichteten). Nakamura stand gegen Rielasingen bereits im Kader und hatte in den letzten Minuten einen Kurzeinsatz. Zu mehr reichte es für den 24-Jährigen aber noch nicht. „Wir müssen ihm noch ein wenig Zeit geben, vor allem, was die Bindung zur Mannschaft betrifft“, erklärt Trainer Marcel Yahyaijan. Gerade bei einem Verteidiger sei dies ein nicht unerheblicher Faktor. Bei Djermanovic sieht die Sache zumindest in einem Punkt ein wenig anders aus. „Als er am Freitag bei uns unterschrieben hat, waren die Geschäftsstellen bei den Verbänden schon geschlossen. Deshalb hatten wir am Wochenende noch keine Spielgenehmigung für ihn“, ergänzt der Villinger Sportvorstand.

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Novum: Übrigens ist Nakamura der erste Japaner überhaupt, den Villingen in seinem Team hat. Selbst die FC 08-Ikone Werner Felgenhauer, der inzwischen seit 46 Jahren im Verein ist und sich an jeden einzelnen Spieler erinnern kann, sagt: „Das ist ein absolutes Novum für unseren Verein.“

Risiko: Über ein gewisses Risiko, zwei Akteure zu verpflichten, die in dieser Saison noch nicht über die entsprechende Spielpraxis verfügen, ist sich Yahyaijan durchaus bewusst. „Es ist aber nicht so, dass wir unseren Kader künstlich aufblähen wollten. Daniele Bruno und Harry Föll, die wir eigentlich als Stützen des Teams geholt hatten, fallen längerfristig aus. Außerdem hat uns Konstantin Schiler verlassen. Mit Thomas Kunz, Nakamura und Djermanovic haben wir diese drei Spieler ersetzt“, macht der Sport-Vorstand deutlich.

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Umdenken: Das Trikot des FC 08 hat seine „Jungfräulichkeit“ verloren. Die Firma TR Electronic, zudem Namensgeber der Lounge im Friedengrund, ziert inzwischen die Brust. Offenbar hat bei Claus Tessari ein Umdenken stattgefunden. Denn Trikot-Sponsor war er mit seinem Unternehmen von Beginn an, wollte aber nicht öffentlich in Erscheinung treten.