Fußball-Regionalliga: SGV Freiberg – FC 08 Villingen (Samstag 14 Uhr). Einen dicken Hals haben sie beide. Auch wenn für den FC 08 das dazu führende Ereignis schon eine gefühlte Ewigkeit zurückliegt. Viel frischer sind da die Erinnerungen beim SGV Freiberg, der unter der Woche das Halbfinale im württembergischen Pokal-Wettbewerb bei der TSG Balingen deutlich verlor, somit als klassenhöheres Team den Einzug ins Finale verpasste.

Die Vergangenheit

Damals, im Hinspiel Anfang November 2024, hatten die Schwarz-Weißen durchaus noch Kontakt zum Mittelfeld der Tabelle, egalisierten in dieser Begegnung einen Zwei-Tore-Rückstand, waren in Überzahl und verloren dennoch. Im Nachhinein betrachtet der Anfang vom Ende für den Aufsteiger, es folgten kalenderübergreifend acht weitere Niederlagen in Serie.

Die personelle Situation

Von der ihm aufgebrummten drei Spiele andauernden Strafe nach seiner Roten Karte in Offenbach ist Kapitän Nico Tadic weiterhin gesperrt, kann frühestens zum Saisonfinale in Bahlingen ins Team zurückkehren. Darüber hinaus wird Jonas Brändle durch die fünfte Verwarnung fehlen. „Auch Mokhtar Boulachab und Angelo Rinaldi werden wohl noch keine Rolle spielen“, sagt Chef-Trainer Steffen Breinlinger. Dagegen hat Marcel Sökler seinen Magen-Darm-Infekt überstanden, ist wieder voll im Training.

Das meint der Villinger Trainer

Spannend wird sein, welche Auswirkungen das Pokal-Aus für den Gastgeber Freiberg haben wird. „Dadurch geht bei ihnen mit Sicherheit ein Stück weit die Motivation flöten. Auf der anderen Seite werden sie alles daran setzen, diese Delle auszumerzen. Ich gehe davon aus, dass sie eine Trotzreaktion zeigen und mit voller Wucht auf uns zukommen werden“, sagt Breinlinger.

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Der noch dazu dem Gegner als Tabellendritten jeglichen Respekt zollt. „Dies ist eine bunte, abgezockte Truppe mit ganz vielen Stärken und tollen Individualisten. Gegen die wir uns von der ersten Sekunde an wehren müssen, um im Spiel zu bleiben. Wir werden Ansatzpunkte dazu nicht nur suchen, sondern finden“, führt der Nullacht-Coach weiter an.

Der Gegner

Selbst wenn Freiberg das erst im März vollmundig gesteckte Ziel – der Gewinn des Doubles – verpasst hat, kann sich die Mannschaft einer Besonderheit rühmen. Als einzigem Team gelang es ihr, Meister Hoffenheim II zwei Niederlagen in einer Saison beizubringen. Auch wenn es sich im Endeffekt dafür auch nichts kaufen kann.

Nachdem Trainer Roland Seitz im Dezember Knall auf Fall den Verein in Richtung Homburg verlassen hatte, wurde dessen bisheriger Assistent Kushtrim Lushtaku zum Chef befördert. Der schickt sich an, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen und das Team zur besten Platzierung in ihrer erst dreijährigen Zugehörigkeit zur Regionalliga zu führen.

Dennoch hatte Freiberg für mächtiges Aufsehen – vor allem intern – gesorgt, als trotz der zu diesem Zeitpunkt guten Ausgangslage kein Lizenzantrag für die dritte Liga gestellt wurde. Worüber sich aus Reihen der Spieler Kapitän Mario Kehl-Gomez offenbar bitterlich beklagte.

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Dagegen lieferte Mario Estasi, der Sportliche Leiter, eine Erklärung. Das heimische Wasenstadion sei ohnehin nicht tauglich für diese Spielklasse, Alternativen gebe es keine. Einzig in Großaspach, die steigen wahrscheinlich in die Regionalliga auf. Derzeit trägt der VfB Stuttgart II dort die Heimspiele aus. „Umso bewundernswerter ist es, dass sie trotz dieser fehlenden Perspektive solche Leistungen auf den Platz bringen und sich kontinuierlich in der Spitzengruppe halten“, betont Breinlinger.