Wenn die A-Junioren des FC 08 Villingen am 1. Mai um 18 Uhr im Endspiel des südbadischen Verbandspokals im Jahn-Stadion in Freiburg auf den SC Freiburg treffen, werden viele Augen auf Maximilian Rudy gerichtet sein. Zum einen, weil der 18 Jahre alte Stürmer ein absoluter Leistungsträger bei den Nullachtern ist.
Bester Oberliga-Spieler
Rudy wurde in der Hinrunde zum besten Spieler der A-Jugend-Oberliga Baden-Württemberg gewählt, ist zudem der erfolgreichste Torjäger seines Teams. Und auch im SBFV-Pokal-Halbfinale hatte er mit seinen zwei Treffern beim Verbandsligisten JFV Singen entscheidenden Anteil am 3:0-Sieg.
Aber natürlich steht er auch besonders im Fokus, weil er prominente Brüder hat. Florian Rudy (36), der zwischen 2008 und 2011 ebenfalls für den FC 08 Villingen stürmte, war Fußball-Profi, kickte für die SpVgg Unterhaching. Noch bekannter ist Sebastian Rudy: Der mittlerweile 35-Jährige lief sieben Jahre für die TSG Hoffenheim auf, wurde mit dem FC Bayern 2018 Deutscher Meister und war obendrein 29 Mal für die deutsche Nationalelf am Ball.
„Meine Brüder sind für mich Vorbilder. Ich will auch Profi werden“, sagt Maximilian Rudy, der noch zwei weitere ältere Geschwister hat, Fabienne (26) und Felix (30). „Für mich ist das eine Extra-Motivation, dass sie es geschafft haben. Die beiden geben mir Tipps, können mir helfen, schauen auch immer mal wieder bei meinen Spielen zu.“
Als Junge neben Bayern-Spielern
Als sein Bruder Sebastian vor sieben Jahren die Meisterschaft in der Bundesliga feierte, war der damals zwölfjährige Maximilian als Fan dabei: „Das war ein unglaubliches Gefühl, die ganzen Bayern-Spieler standen wenige Meter neben mir, das vergisst man natürlich nicht so schnell“, erzählt er.

Dass sein Bruder eine solch erfolgreiche Karriere hingelegt hat, erfüllt ihn mit Stolz: „Mich hat das wahnsinnig gefreut für ihn, was er alles erreicht hat“, sagt Maxmilian Rudy, dessen ganzen Familie fußballverrückt ist. Der Vater spielte einst beim BSV Schwenningen, die Mutter ist Fan des 1. FC Kaiserslautern.
Bruder Florian stürmte in Villingen
Und bei Familien-Festen wird gerne mal das Netz gespannt, um eine Runde Fußball-Tennis im Garten zu spielen. In Dietingen, in der Nähe von Rottweil. Das ist der Heimatort von Maximilian Rudy. Hier begann er im Alter von vier Jahren auch mit dem Fußballspielen, ehe er acht Jahre lang beim SV Zimmern spielte und dann im Sommer 2023 zum FC 08 Villingen wechselte.
„Als Kind wollte ich beim Fußball immer nur Spaß haben mit meinen Kumpels. Als ich dann aber meine Brüder gesehen habe, dachte ich immer, dass das ein brutales Gefühl sein muss, in den großen Stadien zu spielen“, sagt Rudy, der sich aber keinen Druck macht. Er gebe alles für seinen Traum. Um Profi zu werden, brauche es neben Disziplin und Leidenschaft aber auch die nötige Leichtigkeit, wie er selbst sagt.

In einigen Wochen ist erst einmal seine Zeit im Nachwuchsbereich vorbei. Was aber längst feststeht: Maximilian Rudy erhält für die kommende Saison direkt einen festen Platz im Kader der ersten Mannschaft.
Große Vorfreude aufs Finale und die kommende Saison
„Das Positionsprofil von Maxi passt perfekt zu unseren Anforderungen. Deshalb haben wir uns bewusst dafür entschieden, ihn direkt in den Kader aufzunehmen“, sagte der sportliche Leiter Marcel Yahyaijan. „Es ist ein riesiger Schritt, aber ich freue mich schon extrem auf diese Herausforderung“, meint Rudy, der sich dankbar für das Vertrauen des Clubs zeigt. Und sich nicht verstecken will: „Ich hoffe, dass ich mich schnell an das Tempo gewöhnen und dem Team mit guten Leistungen helfen kann.“
Zunächst aber wolle er sich voll auf die kommenden Aufgaben mit der A-Jugend konzentrieren. Kein Wunder, in der Oberliga geht es um den Klassenerhalt. Und dann ist da ja noch dieses Pokal-Highlight am Feiertag gegen den SC Freiburg: „Die Vorfreude ist riesig. Wir hoffen da auf eine große Kulisse. Der Gegner ist stark, aber wir werden trotzdem mit Selbstvertrauen in dieses Finale gehen“, sagt Rudy – auf den freilich viele Augen gerichtet sein werden.