Fußball-Landesliga: Einmal mehr durfte sich am Wochenende nur ein Schwarzwälder Verein über drei Punkte freuen: der FC Furtwangen. Beachtlich ist zudem die Punkteteilung des FC Bad Dürrheim gegen Spitzenreiter FC Singen. Einige andere Schwarzwälder Teams kassierten unterdessen teils klare Niederlagen.

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Dem FC Furtwangen gelang mit dem 2:0-Erfolg gegen Marbach Saisonsieg Nummer fünf, mit dem die Bregtäler den Abstieg in die Bezirksliga wohl kaum noch werden verhindern können, der jedoch mental außerordentlich wichtig ist. Schließlich datiert der bisher letzte Erfolg vom 16. April, einem 2:1 gegen Marbach. „Es ist für uns alle ein schönes Gefühl, wieder mal ein Spiel gewonnen zu haben, und dann auch noch zu Null“, freut sich Trainer Jakob Prezer, der an der Null selbst einen großen Anteil hatte. Als Furtwangens Schlussmann Christoph Wehrle nach rund einer Stunde die rote Karte sah und vom Platz musste, war guter Rat teuer. Zwar hatte sich Prezer aus der Not heraus selbst als Ersatztorhüter auf den Spielberichtsbogen setzen lassen, jedoch keine Sekunde daran gedacht, dass er zum Einsatz kommen würde. Nach einer Stunde war es jedoch soweit, und seine erste Aktion war gleich ein Elfmeter für Marbach. „Ich habe daran gedacht, dass mein langjähriger Mitspieler Sebastian Stumpp in einer ähnlichen Situation gegen Pfullendorf auch bei einem Elfmeter zwischen die Pfosten musste und den Strafstoß parierte.“ Tatsächlich schaffte auch Prezer das Kunststück. Auf vielen Positionen hatte Prezer im vergangenen Jahrzehnt für die Furtwanger gespielt, im Tor jedoch keine Sekunde. Mit der Parade gab er den Mitspielern ein gutes Gefühl. Dem 1:0 folgte später das 2:0. Als Dauerlösung wird Prezer aber nicht dienen. Winter-Neuzugang Donaldo Prendi soll nach seiner Schulterverletzung in dieser Woche wieder das Training aufnehmen und am Samstag in Stockach zwischen den Pfosten stehen.

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Auf drei Punkte hatte auch Michael Schnee, Trainer des FV Marbach, gehofft, doch nach Abpfiff der Partie bleib es dabei: Marbach ist ein gern gesehener Gast auf den Landesliga-Sportplätzen ohne je einen Punkt entführt zu haben. „Der vergebene Elfmeter war für das Selbstvertrauen nicht zuträglich. Furtwangen agierte präsenter, griffiger und wollte den Sieg mehr als wir“, resümiert Schnee. Mit einem verwandelten Elfmeter, da ist sich Schnee nahezu sicher, wäre die Partie gekippt. Pech für die Marbacher, dass Patrick Epple schon nach 28 Minuten mit einer Zerrung vom Platz musste. Schnee ist sich indes sicher, dass seine Akteure die Landesliga innerlich noch nicht abgehakt haben. Das wolle die Elf schon am kommenden Samstag beweisen, wenn es zum Kellerduell gegen Schonach kommt.

Viel hatte sich der FC Gutmadingen für die Partie beim TSV Konstanz vorgenommen, doch bei der Umsetzung haperte es gewaltig. Mit 1:4 Toren ging die Partie beim potenziellen Absteiger nach hinten los. „Wir hatten eine starke Trainingswoche und ich ein gutes Gefühl für die Partie. Dann leisten wir uns einfache Fehler und helfen bei den Gegentoren mit. Uns fehlen Selbstvertrauen und Spielglück“, analysiert Trainer Steffen Breinlinger. Nicht gut für die Elf war, dass Breinlinger schon in Halbzeit eins drei Spieler verletzt wechseln musste. Dennoch sollte es der Elf nicht passieren, so zu unterliegen, zumal es in der Schlussphase eigene Chancen „fast im Sekundentakt“ (Breinlinger) gab. Viel Arbeit liegt vor dem Trainer, denn der Ligaerhalt ist noch längst nicht sicher. „Natürlich sind alle unzufrieden, aber wir bekommen das hin“, lebt der Coach Zuversicht vor.

An einem möglichen Sieg schnupperte der FC Bad Dürrheim gegen Spitzenreiter FC Singen. Letztlich war auch das 2:2 aller Ehren wert. „In den letzten fünf Minuten der Partie haben wir zwei Eins-gegen-eins Situationen und bringen den Ball nicht ins Tor. Da überlegen die Jungs noch einen Tick zu lange. Solch ein starker Gegner verzeiht keine Fehler“, trauert Trainer Enrique Blanco einem möglichen Überraschungserfolg etwas nach. Dennoch überwiegt bei ihm das gute Gefühl. „Gegen solch eine Top-Mannschaft hätten wir im Herbst nicht so großartig mitgespielt. Wir sind auf einem guten Weg und haben einmal mehr gesehen, dass wir auch gegen Gegner dieses Kalibers mithalten können.“ Blanco hofft, dass sich das Lazarett zum Saisonfinale lichtet. Vor allem eine Rückkehr von Yunus Gülnar wäre sehr wertvoll, denn auch die Kurstädter haben den Ligaerhalt rechnerisch noch nicht sicher.

Beim FC Schonach ist das Thema Klassenerhalt längst abgehakt und einer realistischen Sichtweise gewichen. „Die Gegner von Bodensee und Hegau sind spielerisch einfach besser, harmonischer und haben personell ganz andere Möglichkeiten. Wir haben auch diesmal nicht aufgrund von Pech verloren, sondern weil der Gast eine ganz andere geschlossene Mannschaftsleistung gebracht hat. Wir leben mehr von Einzelakteuren“, bilanziert Spielertrainer Coskun Öztürk das 1:6 gegen den SC GoBi. Letztlich durften sich die Schonacher bei ihrem großartigen Schlussmann Florian Szymczak bedanken, dass es bei sechs Gegentreffern blieb. Öztürk sieht seine Mission indes nicht als gescheitert an. „Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert. Dann sind uns wichtige Spieler weggebrochen und wir mussten erkennen, dass wir so nicht konkurrenzfähig sind. Mein Ziel für die letzten Spiele ist es nun, keine Wettbewerbsverzerrung zuzulassen und noch Punkte zu holen“, verspricht der Trainer.

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