SC Pfullendorf – Offenburger FV (Samstag, 15 Uhr, Geberit-Arena). – Jan Babic bringt als Pfullendorfer Stürmer nicht nur seinen Schnelligkeitsnachweis mit, seine Körpergröße ermöglicht es ihm auch, sich gegenüber Mit- und Gegenspielern eine Etage höher zu schrauben.

Vom 1,90-Meter-Hünen und dessen Qualitäten als Vollstrecker zeigten sich der damalige Sportliche Leiter Helgi Kolvidsson und Sportvorstand Robert Hermanutz bei ihrer ersten Begutachtung sehr angetan, als sie ihn für die Saison 2022/23 verpflichteten. Gehandelt als Soforthilfe in vorderster Linie und präsentiert als ein Ergebnis ihrer forcierten Nachwuchsförderung.

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Wer hätte jedoch geahnt, dass sich ihr gerade volljährig gewordener Schützling im vorletzten Bezirksligaspiel seines Heimatvereins SC Tuttlingen 04 so schwer verletzen würde. Die Ärzte diagnostizierten einen Knorpelschaden im rechten Knie, es folgte ein 18-monatiger Leidensweg. Drei operative Eingriffe ließ er über sich ergehen, es gab Zweifel über seine fußballerische Wiederkehr.

Mit ihrem Aufbauprogramm habe Physiotherapeutin Zoe Böttinger gute Arbeit geleistet, wissen seine Mentoren. Jan Babic ist seit der Wintervorbereitung wieder voll dabei. „Er hat viel Potenzial, doch wir dürfen ihn nicht verheizen“, sieht Helgi Kolvidsson, der inzwischen Trainer ist, dessen Gesundheit als oberste Prämisse.

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Das Arbeitsprotokoll des 20-Jährigen ist mit sieben Einsätzen überschaubar. Im zweiten Rückrundenspiel gegen den ESV Südstern Singen gab Babic sein Debüt im rot-weißen Trikot: „So langsam habe ich mir den Stammplatz zurück erkämpft, auch wenn ich noch nicht in alter Form bin. Aber es wird von Training zu Training besser!“

Beleg dafür ist sein tolles Premierentor per Kopf zum 2:2 in der 80. Minute am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FC Auggen, mit Janik Moser (1:1, 30.) machte er einen zweimaligen Rückstand wett, ehe Marco Straub das umjubelte 3:2-Siegtor (84.) gelang. Fast hätte es mit einem Treffer schon gegen Durbachtal geklappt, doch Jan Babic sah sich im gegnerischen Strafraum unfair gestoppt: „Den Ball kriege ich in die Schnittstelle – ein ganz klarer Elfmeter!“

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Sein Fußballeinmaleins hat Jan Babic in seiner kroatischen Heimatstadt bei NK Karlovac erlernt. Die Familie zog nach Deutschland. Im Alter von zehn Jahren schnürte er ab der E-Jugend für den SC 04 Tuttlingen die Kickstiefel. Schwierige, von Corona geprägte Zeiten begleiteten ihn im B-Jugendalter beim FC 08 Villingen. Seine Rückkehr nach Tuttlingen brachte Erfolg: Als jüngerer A-Juniorenjahrgang traf er 32 Mal ins Schwarze.

Andreas Keller, damals dortiger Chefcoach, holte ihn im älteren A-Jugendsemester in die erste Mannschaft, wo er zum Stammplatzhalter avancierte. „Jan hat uns beim Aufstieg in die Landesliga 2022/23 sehr geholfen“, so Keller. Mit 33 Treffern in 24 Partien wurde er bester Ligaschütze, ihm wurde die Torjägerkanone des Bezirks Schwarzwald überreicht.

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Beim SC Pfullendorf sei die Kameradschaft absolut intakt: „Wir verstehen uns untereinander gut!“ Alles Zukünftige lässt er im Ungefähren, mit „möglichst vielen Toren“ will er an der Mission Klassenerhalt mitwirken. So im hochbrisanten Kellerduell am Samstag gegen die Offenburger, die nach personellem Aderlass und drei 0:3-Pleiten alles in die Waagschale werfen müssen.

Die weiteren Spiele in der Verbandsliga

  • Türk. SV Singen – FC Teningen (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen Süd). – Nach zwei Siegen in Folge ist der Türk. SV Singen auf den zweiten Tabellenrang geklettert. Am Sonntag empfangen die Hegauer nun den viertplatzierten FC Teningen zum Verfolgerduell. „Teningen ist eine sehr gute Mannschaft, die seit Jahren im vorderen Drittel der Verbandsliga spielt und sehr gut in die Rückrunde gestartet ist“, sagt der Singener Trainer Ali Günes. „Wir müssen an die Leistung aus der zweiten Halbzeit beim 3:0 in Offenburg anknüpfen und werden auch am Sonntag gegen Teningen alles geben. Ich bin sehr stolz auf das, was mein Team im ersten Jahr in der Verbandsliga erreicht hat“, fährt er fort. Süleyman Karacan hat wieder mit dem Training begonnen, Leon Schmid ist noch verletzt, sonst sind beim Türk. SV Singen am Sonntag alle Spieler an Bord. (soe)
  • SF Elzach-Yach – 1.FC Rielasingen-Arlen (Samstag, 15 Uhr, Werner-Gießler-Arena). – Seit rund drei Wochen wird der 1. FC Rielasingen-Arlen von einer Grippewelle heimgesucht. Langsam wird die Beteiligung an den Trainingseinheiten aber wieder größer. Fehlen wird Nico Kunze, der noch ein Spiel rotgesperrt ausfällt. Somit wird Trainer Oliver Sorg wieder etwas mehr aus dem Kader schöpfen können, allerdings wird er erneut genau auf den individuellen Fitnesszustand seiner Spieler schauen müssen. Die Sportfreunde Elzach-Yach sind im Kalenderjahr 2025 noch ohne Punkte. Das jüngste 3:5 beim ESV Südstern Singen ordnete Trainer Kevin Maier als „offensiv einen Schritt nach vorne“ ein, er sah aber auch, dass drei Tore für Auswärtspunkte reichen sollten. Gerade zu Hause zeigen die Elztäler mit nur sechs Gegentore in zehn Heimspielen defensive Stärken. Erfreuliche Kunde kann Rielasingen-Arlen auch vermelden: Mika Köberlin und Marcel Klein haben ihre Verträge verlängert. (te)
  • FC Auggen – ESV Südstern Singen (Samstag, 15.30 Uhr). – Der Bann beim ESV Südstern Singen scheint gebrochen. Trainer Vural Önen durfte seinen ersten Ligaerfolg an der Seitenlinie des Verbandsligisten feiern. Gegen die SF Elzach-Yach gab es ein echtes Torspektakel – am Ende freuten sich die Hegauer über einen 5:3-Sieg. Trotz aller Euphorie mahnt Trainer Önen zur Vorsicht. „Es ist so, dass die Mannschaft meine Vorgaben nun besser umsetzen kann“, erklärt der ESV-Coach und fügt an: „Unser Schwachpunkt bleibt aber nach wie vor die Defensive – wir müssen schauen, dass wir uns hier stabilisieren.“ Eine zuverlässige Hintermannschaft wird der Aufsteiger am Samstag brauchen, auch wenn der FC Auggen zuletzt mit 2:3 in Pfullendorf unterlag. „Sie sind gut in die Rückserie gestartet“, weiß Önen. Personell dürfen sich die Südsterne auf die Rückkehr von Rechtsverteidiger Komlan Yves Eugene Ihou freuen, der nach einem Platzverweis eine Woche pausieren musste. Allerdings steht Stürmer Danilo Cristilli verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. (fek)