Wer in den Ferien einen Job sucht, will damit auch möglichst viel verdienen. Da könnte sich der Blick in die Schweiz lohnen, vor allem für Schüler und Studenten, die entlang der Grenze wohnen. Wir haben nachgefragt, wo es auf der anderen Rheinseite Ferienjobs gibt.

Wie in Deutschland sind Beziehungen bei der Suche hilfreich. Einige suchen offiziell nach Aushilfskräften, andere dagegen vergeben Ferienjobs nur an Schweizer oder Schüler und Studenten, deren Eltern im Betrieb arbeiten.

Atomkraftwerk bietet deutschen Schülern immer wieder Ferienjobs an

Das Atomkraftwerk Leibstadt.
Das Atomkraftwerk Leibstadt. | Bild: Roland Gerard

Die Chancen beim Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) einen Ferienjob zu ergattern, sind durchaus gut. KKL-Sprecherin Jolanda van de Graaf schreibt auf Nachfrage: „Das KKL bietet deutschen Schülerinnen und Schülern immer wieder Ferienjobs an.“ Beliebt seien zudem die mehrwöchigen Einsätze während der Jahreshauptrevision – sofern sie in die Schulferien fielen.

Mund-zu-Mund-Propaganda spiele eine wichtige Rolle. „Und es freut uns“, schreibt van de Graaf. Grundsätzlich schreibe das KKL Ferienjobs über dessen Homepage (www.kkl.ch) aus. Dies allerdings recht früh, Ende Februar, März. Van des Graaf: „Es werden generell nur Bewerbungen berücksichtigt, die über das Online-Portal eingereicht werden. Also nicht über E-Mail.“

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In den vergangenen Jahren seien über das ganze Jahr verteilt rund 35 Studenten und Schüler im KKL tätig gewesen. Laut Angaben setzt das KKL die Schüler unter anderem im Infozentrum und in den Fachabteilungen ein. Sie unterstützen die Mitarbeiter bei administrativen Aufgaben, bei Digitalisierungsprojekten, beim Eingeben von Datensätzen und weiteren stufengerechten Projektarbeiten.

Das KKL beschäftigt gerne Schüler mit Interesse an der Technik und der Administration. Auch solche, die Microsoft Office ohne Probleme anwenden können. „Englischkenntnisse sind je nach Aufgabengebiet sicherlich ein Plus“, schreibt van de Graaf weiter.

Ferienjobber seien durchaus nicht unwichtig. Sie könnten Ferienabwesenheiten, besonders von Lehrlingen, abfedern und mit ihrem Einsatz einen Beitrag dazu leisten, dass sich einzelne Mitarbeiter vermehrt auf betriebliche Aufgaben konzentrieren können, erklärt van de Graaf.

Aushilfsstellen auch bei Migros Aare und Basel

Die Migrosfiliale in Stein im Aargau, direkt an der Grenze zu Bad Säckingen.
Die Migrosfiliale in Stein im Aargau, direkt an der Grenze zu Bad Säckingen. | Bild: Esteban Waid

Auch die Genossenschaften Migros Aare und Basel bieten Sommerjobs für Schüler und Studenten an. Laut Aussage von Mediensprecherin Andrea Bauer werden sie zum Auffüllen der Regale mit Waren in den Filialen oder für ähnliche Arbeiten eingesetzt.

Migros setzt ein Mindestalter von 16 Jahren voraus. Ein Arbeitseinsatz sollte zwei bis drei Wochen dauern. „Damit ist ein Einsatz auch von Grenzgängern möglich“, schreibt Bauer. Die Genossenschaft sieht Ferienjobber als wertvolle Unterstützung für ihre Unternehmen. Besonders in der Urlaubszeit ermöglichten sie eine gewisse Flexibilität.

Laut Angaben können sich Interessierte bei Migros Basel direkt bewerben. Bei Migros Aare laufen Ferienjobs über die Filialen. „Die Filialleiter entscheiden, ob und wie viele sie während der Ferienzeit beschäftigen wollen“, schreibt Bauer, „wer an einem Sommerjob interessiert ist, meldet sich am besten direkt bei der Filiale in seiner Umgebung.“

Novartis: Jobs für Kinder von Mitarbeitern

Novartis in Stein.
Novartis in Stein. | Bild: Markus Baier

„Bei Novartis haben Kinder von Mitarbeitern die Möglichkeit, einen Ferienjob zu machen“, schreibt Sprecherin Anna Schäfers auf Nachfrage.

Dabei sei der Bedarf der Linie maßgebend. Und: Die eigenen Kinder dürften nicht in der Abteilung der Eltern arbeiten. Zwei bis sechs Wochen dauere ein Ferienjob im Pharmakonzern. Die Bewerber müssten im Alter von 15 bis 25 Jahren sein.

Bei DSM Sisseln maximal drei Wochen möglich

DSM in Sisseln.
DSM in Sisseln. | Bild: Erich Meyer

Auch DSM in Sisseln, der Schweizer Produzent von Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminprodukten, formuliert klare Vorgaben: Ausschließlich Kinder von Mitarbeitern dürften bei DSM arbeiten, sie müssten im Alter von 15 bis 25 Jahren sein. Einsätze von einer Woche bis maximal drei Wochen seien möglich.

„Die Einsatzdauer hängt grundsätzlich von der Verfügbarkeit der Ferienaushilfsplätze im individuell gewählten Zeitraum ab“, erklärt Sprecherin Anita Fechtig.

Coop stellt eine begrenzte Anzahl Ferienjobber ein

Coop in Stein.
Coop in Stein. | Bild: Esteban Waid

Auch Coop engt den Rahmen ein. Laut Sprecherin Melanie Grüter bietet Coop im grenznahen Gebiet eine begrenzte Zahl an Ferienjobs an. „Wegen des geringen Angebots und dem damit verbundenen erhöhten administrativen Aufwands besetzen wir Ferienjobs grundsätzlich mit Schülerinnen und Schülern aus der Schweiz sowie mit interessierten Angehörigen von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, erklärt Grüter.

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