Eine Fährte gesprengter Geldautomaten führte Ermittler von Deutschland, über die Schweiz bis nach Frankreich. Hier wurden am 6. September 13 mutmaßliche Mitglieder einer international agierenden kriminellen Gruppe festgenommen. Das meldete kürzlich das Bundesamt für Polizei fedpol in einer Medienmitteilung. Zurzeit führen sie mehrere Strafverfahren in Zusammenarbeit mit der Bundesanwaltschaft (BA) und den jeweiligen Kantonspolizeien durch.

Sprengungen in der Schweiz und Deutschland – gibt es eine Verbindung?

Die Gruppe werde verdächtigt, in den vergangenen Monaten rund zehn Geldautomatensprengungen in der Schweiz verübt zu haben. Der SÜDKURIER berichtete in Vergangenheit von einigen Fällen nah der deutschen Grenze. In Buchs im Kanton Zürich flogen am 10. Mai 2023 Geldautomaten in die Luft. So auch am 11. Mai 2023 in Dottikon im Kanton Aargau.

Auf deutscher Seite wurde am 30. Januar 2023 in Hauingen, einem Stadtteil von Lörrach, ein Bankautomat gesprengt. Die Täter flüchteten. Damals konnte die ermittelnde Fedpol nicht sagen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Im April diesen Jahres gab es dann eine weitere Tat in Ühlingen-Birkendorf. Im Ortsteil Berau misslang der Versuch den Geldautomaten mit einer Gasexplosion zu öffnen. Die Fahndung verlief nach Polizeiangaben ergebnislos.

Flucht vom Tatort in Dottikon Video: Argoviatoday Tele M1

Ob die in Frankreich gefasste Gruppe tatsächlich mit genannten Sprengungen in Deutschland und der grenznahen Schweiz in Verbindung steht, ist unklar. Eine Pressemitteilung diesbezüglich sei seitens der Staatsanwaltschaft Freiburg verworfen worden, schreibt die Pressesprecherin Nadine Hell vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Auch fedpol selbst macht keine Angaben dazu.

Ermittlungen dauern an

Zurzeit werden die Ermittlungen in der Schweiz und in den involvierten Ländern mit dem Ziel fortgesetzt, die Rollen und die genaue Beteiligung der festgenommenen Personen zu klären. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.