Wer in der Schweiz rasen will, wird hart bestraft. Neben empfindlichen Geldstrafen müssen Autofahrer bei eklatanten Überschreitungen mit dem Entzug der Fahrzeuge und sogar mit einer Festnahme rechnen. In den vergangenen Tagen kam es zu einer bemerkenswerten Häufung solcher Raserdelikte. Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern waren keine Seltenheit.
Bei Geschwindigkeitskontrollen außerorts und auf der A1 zog die Kantonspolizei Aargau über ein Dutzend Lenker aus dem Verkehr, die massiv zu schnell gefahren waren. Die höchsten Geschwindigkeiten waren 144 km/h außerorts und 235 km/h auf der A1.
Die Kantonspolizei Aargau setzte ihr Lasermessgerät am Karfreitag vom Mittag bis in die frühen Abendstunden auf der Hauptstraße zwischen Hunzenschwil und Suhr ein. Auf dieser Außerortsstrecke gilt die übliche Höchtgeschwindigkeit von 80 km/h. Dort stoppte die Polizei den 19-jährigen Fahrer eines Subaru WRX, der mit 144 km/h gemessen worden war. Nach Abzug der gesetzlichen Toleranz ergibt sich eine strafbare Geschwindigkeitsüberschreitung von 60 km/h. Damit erfüllte der junge Aargauer den sogenannten Rasertatbestand, weshalb die Kantonspolizei die Staatsanwaltschaft einschaltete. Diese eröffnete eine Untersuchung.
Die Kantonspolizei nahm dem Mann den Führerschein auf Probe ab. Ebenfalls nicht mehr weiterfahren durften weitere fünf Autofahrer und ein Motorradfahrer, die mit Geschwindigkeiten zwischen 122 und 126 km/h gemessen worden waren. Zwei Autofahrer mit Tempo 117 und 118 km/h konnten ihre Fahrt einstweilen fortsetzen, müssen aber ebenfalls mit dem Führerscheinentzug rechnen.
Zwei Raser festgenommen
Eine weitere Geschwindigkeitskontrolle – diesmal mit einem Radargerät – führte die Kantonspolizei Aargau dann in der Nacht auf Samstag auf der A1 bei Spreitenbach durch. Auf diesem Autobahnabschnitt gilt die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.
Kurz nach Mitternacht erfasste das Gerät einen BMW M6 mit 235 km/h und praktisch gleichzeitig einen Audi RS6 mit 224 km/h. Der Polizist, der das Radargerät bediente, meldete diese hohen Messresultate sofort über Funk.
Abklärungen ergaben, dass es sich um zwei Mietfahrzeuge aus dem Kanton Zürich handelte. Mit Unterstützung der Kantonspolizei Zürich konnten die jeweiligen Fahrer noch in der Nacht ermittelt werden. Es handelt sich um einen 19-jährigen und einen 21-jährigen aus dem Kanton Zürich. Die Kantonspolizei Aargau nahm beide für weitere Ermittlungen fest. Mit der massiven Geschwindigkeitsüberschreitung erfüllen beide den sogenannten Rasertatbestand. Zusätzlich besteht der Verdacht, dass sie sich ein Rennen lieferten. Daher eröffnete die Staatsanwaltschaft Baden eine Strafuntersuchung und beschlagnahmte beide Autos. Zudem müssen die beiden Neulenker ihrer Führerscheine abgeben.
Im Zuge der gleichen Geschwindigkeitskontrolle suchte die Polizei in der Nacht weitere vier Autofahrer am Wohnort auf, um ihnen den Führerausweis abzunehmen. Sie waren mit Geschwindigkeiten zwischen 168 und 187 km/h gemessen worden.
Weitere Festnahme am Samstag
Nachdem bereits am Karfreitag zahlreiche Lärmklagen eingegangen waren, führte die Kantonspolizei Aargau am Samstag bei Oberhof eine Geschwindigkeitskontrolle durch. Auf dieser Außerortsstrecke gilt die üblicheHöchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Am frühen Nachmittag erfasste die Polizei mit dem
Lasermessgerät einen Kia, der mit 153 km/h in Richtung Passhöhe fuhr. Die Kantonspolizei stoppte den Wagen, der von einem 21-jährigen Schweizer gelenkt wurde. Da er mit dieser massiven Geschwindigkeitsüberschreitung den sogenannten Rasertatbestand erfüllte, schaltete die Polizei die Staatsanwaltschaft ein. Diese eröffnete eine Strafuntersuchung. Die Kantonspolizei nahm dem Neulenker den Führerausweis auf Probe ab. Außerdem wurde ein Motorradfahrer mit 130 km/h gemessen. Auch er musste den Führerschein auf der Stelle abgeben.
Auch in der Nacht auf Ostersonntag führte die Kantonspolizei auf der A1 bei Spreitenbach eine Geschwindigkeitskontrolle durch. Dabei stellte sie das Radargerät in Fahrtrichtung Bern auf. Kurz nach 22.30 Uhr erfasste dieses einen VW Beetle mit 219 km/h. Mit dieser Geschwindigkeit wird der sogenannte Rasertatbestand erfüllt. Die Kantonspolizei ermittelte den Fahrer und suchte den 22-jährigen noch in der Nacht an seinem Wohnort im Bezirk Baden auf. Er wurde für die weiteren Ermittlungen vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Seinen Führerausweis auf Probe muss der Neulenker abgeben.
Polizei auch am Ostermontag erfolgreich
Am Ostermontag setzte die Kantonspolizei Aargau ihr Lasermessgerät im Gebiet Boowald zwischen Vordemwald und St. Urban ein. Auf dieser Außerortsstrecke gilt die übliche Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Zur Mittagszeit erfasste die Kantonspolizei einen Motorradfahrer, der mit 166 km/h in Richtung Vordemwald fuhr.
Nach Abzug der gesetzlichen Toleranz ergibt sich eine
strafbare Geschwindigkeitsüberschreitung von 81 km/h, womit der sogenannte Rasertatbestand erfüllt wird. Die Polizei stoppte den 31-jährigen Polen aus der Region und schaltete die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm ein. Diese eröffnete eine Strafuntersuchung und beschlagnahmte die Yamaha. Die Kantonspolizei nahm dem Fahrer den Führerausweis ab. Den Rasertatbestand erfüllte auch ein 29-jähriger aus dem Kanton Solothurn, den die Kantonspolizei am Nachmittag auf seinem Motorrad mit 145 km/h blitzte. Auch sein Motorrad wurde beschlagnahmt und sein Führerausweis abgenommen.