Nach einem Schlauchbootunfall auf dem Rhein bei Rheinau/CH und Jestetten am Dienstagabend, 9. Juli, wird ein Mann (37) vermisst. Eine Frau (28), die mit im Boot saß, konnte gerettet werden, schreiben die Kantonspolizei Zürich und Uwe Kaier, Sprecher der Feuerwehr Jestetten, unabhängig voneinander.

Die Suche am Tag danach bleibt erfolglos

Bis in die Abendstunden haben Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Jestetten und Weinland/CH am Mittwoch mit zwei Booten von Mittwochmorgen an den Rhein und das Ufer noch einmal abgesucht. Das bestätigt Uwe Kaier, Sprecher der Feuerwehr Jestetten, im Telefonat dem SÜDKURIER am Donnerstag. Die Suche sei aber erfolglos geblieben.

Zudem flog ein Hubschrauber der Kantonspolizei Zürich das Gebiet zweimal ab, ergänzt Roger Bonetti, Sprecher der Kantonspolizei am Telefon, auf Nachfrage.

Die Kantonspolizei wird weiter suchen

Gegen 17 Uhr, sei die Suche abgebrochen worden. Bonetti: „Aber wir werden in nächster Zeit regelmäßige Suchfahrten unternehmen.“ Wenn der Rhein wieder weniger Wasser führe, sollen Polizeitaucher eingesetzt werden. Derzeit sei dies nicht möglich, erklärt Bonetti. Der Rhein führe aktuell zu viel Wasser, Schwemmholz mache eine Tauchaktion zu gefährlich.

Das ist passiert

Gegen 21.30 Uhr am Dienstag wurden zwei Personen, die mit einem Schlauchboot unterwegs waren, über das Stauwehr bei Rheinau gespült, heißt es in der Polizeimeldung.

ine 28-jährige Frau aus der Schweiz konnte von einem Passanten aus den Fluten gerettet werden. Sie wurde vom Rettungswagen ins Spital gebracht. Die zweite Person, ein 37-jähriger Mann aus Deutschland, gilt seither als vermisst.

Eine groß angelegte Suchaktion wird sofort eingeleitet

Sofort seien verschiedene Rettungseinheiten aufgeboten worden. Ein Hubschrauber der Rega flog mehrfach über den Rhein. Feuerwehren aus der Schweiz und Deutschland suchten zu Fuß und mit Booten die Ufer und die Wasseroberfläche ab, heißt es bei der Kantonspolizei weiter.

Gegen Mitternacht sei die Suche aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Am Mittwochmorgen sei der Einsatz fortgesetzt worden.

Sie alle waren bis in die Nacht im Einsatz

In der Nacht waren etwa hundert Kräfte im Einsatz. Zusammen mit der Kantonspolizei waren dies Angehörige der Feuerwehren Weinland, Eglisau, Jestetten, Lottstetten, Hohentengen, der DLRG, der Kreisbrandmeister, zwei Helikopter der Rega, der Rettungsdienst Winterthur mit Notarzt, der deutsche Rettungsdienst, eine Patrouille der deutschen Polizei und Angehörige der Seepolizei der Kantonspolizei Zürich.

Die Feuerwehr Jestetten schildert Details

Jestettens Feuerwehrsprecher Uwe Kaier berichtet detailliert. Die beiden Personen wurden beobachtet, wie sie sich mit einer Luftmatratze und gegegebenenfalls mit einem Schlauchboot rheinabwärts auf das Kraftwerk Rheinau zubewegten. Kurz vor dem Kraftwerk sollen sie versucht haben, ans Ufer zu schwimmen. Dies hätten sie nicht geschafft, stattdessen seien sie in die Wehranlage geraten.

Zufällig hielt sich zu diesem Zeitpunkt ein Feuerwehrmann des Stützpunkts Weinland, Mitglied der Bootsgruppe und ausgebildeter Rettungsschwimmer, mit seinem Fahrrad beim Kraftwerk auf und wurde auf die Situation aufmerksam.

Unterhalb des Wehrs sei eine der Personen wieder zum Vorschein gekommen. Der Feuerwehrmann sprang ins Wasser und brachte die völlig erschöpfte Person an Land. Damit rettete er ihr Leben. Die zweite Person gilt noch als vermisst.

Mit Booten, einer Drohne und einem Rettungshubschrauber

Kaier schreibt weiter: Eine große Suchaktion mit mehreren Hilfskräften lief an. Auch in der Dunkelheit gaben die Helfer nicht auf, sie suchten den Rhein und das Ufergelände ab. Dabei kamen eine Drohne, mehrere Boote und ein Rettungshubschrauber zum Einsatz.

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Schweizer und deutsche Einheiten arbeiten zusammen

Die Schweizer Polizei und der Feuerwehrstützpunkt Weinland hatten die Einsatzleitung übernommen. Weiterhin war die Feuerwehr Jestetten, die Feuerwehr Lottstetten, die Feuerwehren Hohentengen und Eglisau mit ihren Booten und der Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger vor Ort. Im Einsatz waren weiterhin eine Drohne des Kreisfeuerwehrverbandes, die DLRG mit Boot, Tauchern und Strömungsrettern, der DRK- Rettungsdienst und die Polizei aus Waldshut.

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