Unten schmelzen die Gletscher, oben haben die Wohlhabenden eine gute Zeit: Symbolischer als die neue Zermatt-Seilbahn geht es kaum. Zur Krönung betonen die Anbieter auch noch, dass sie sich gezielt an internationalen Tourismus richten – da können die Gäste gleich mit dem Privatjet einfliegen.

Vielleicht verbirgt sich dahinter eine alpenkalte Berechnung: Der Kampf gegen die Klimakrise ist eh schon verloren, Zermatt wird früher oder später ohnehin der Schnee wegschmelzen – da muss man bis dahin möglichst viel Reibach machen. Die Alpen als spätkapitalistischer Rummelplatz.

Ein Flop wird es wohl dennoch nicht

Wobei bei Baukosten von 65 Millionen Franken, nicht zu reden von den Betriebskosten, schon einige hunderttausende Passagiere nötig sind, damit sich das ganze rechnet – auch bei 240 Franken pro Fahrt. Wird das Projekt deswegen zum Flop? Damit ist kaum zu rechnen. Es gibt viele Reiche auf dieser Welt. Und was ist schon schöner, als über ein Naturwunder zu schweben, das man mit seinem Lebenswandel selbst zerstört?