Jeder Deutsche, der etwas auf sich hält, fährt wenigstens ein Mal im Leben mit dem Auto nach Italien. So will es ein ungeschriebenes Gesetz.

Dieser Verdacht drängt sich angesichts der Kennzeichen der umstehenden Autos auf, wenn man auf dem Weg in den sonnigen Süden im Stau vor dem Gotthardtunnel steckt. Denn leider liegen zwischen Deutschland und Italien nun mal die Alpen, die man über- oder unterqueren muss. Und das wollen in der Ferienzeit viele.

Wer sich an ein paar Regeln hält, kann in den Pfingstferien entspannter gen Mittelmeer reisen. Der SÜDKURIER hat mehr als 21.000 Staumeldungen des Touring Clubs Schweiz (TCS) ausgewertet, dem schweizerischen Pendant zum ADAC. Die Meldungen stammen aus den Jahren 2013 bis 2022, die Ergebnisse sind aber auch in diesem Jahr noch gültig.

1. Reisen Sie nicht am ersten Ferientag

Es sei denn, sie wollen eine unfreiwillige Pause auf der A2 vor der Tunneleinfahrt bei Göschenen machen. In den Jahren, die wir betrachtet haben, summieren sich die Staukilometer am ersten Tag der Pfingstferien auf fast 1900 Kilometer. Schon einen Tag später, also am Pfingstsonntag, ist die Lage ungleich entspannter.

2. Kommen Sie nicht zur Mittagszeit am Gotthard an

Etwa zwei Stunden dauert die Fahrt vom Bodensee und vom Hochrhein nach Göschenen, vom Schwarzwald aus etwa eine Stunde mehr. Um halbwegs zügig durch das Bergmassiv zu kommen, sollten Sie frühestmöglich losfahren. Auf der Hinfahrt ist bereits ab 5 Uhr morgens mit Stau zu rechnen.

Es fällt schwer, aber zum Ende des Italienurlaubs ein Mal nicht auszuschlafen, kann sich auszahlen. Auf der Rückfahrt ist am Morgen bedeutend weniger Stau als zur Mittagszeit.

3. Prüfen Sie rechtzeitig Alternativrouten

Der Touring Club rechnet pro Kilometer Stau mit zehn bis 15 Minuten Verzögerung — und die Staus ziehen sich gerne über zehn und mehr Kilometer. Weniger ausgelastete Ausweichrouten sparen Ihnen eventuell viel Zeit.

Wer die Alpen auf einem der vielen Bergpässe überqueren will, findet hier die passenden Routen. Der TCS empfiehlt für Reisende, die vom Bodensee kommen, eine Route über die A13 durch die Ostschweiz, vorbei an St. Gallen bis zur österreichischen Grenze und dann durch Liechtenstein und das Bündnerland in Richtung Süden.

Urlaubern vom Hochrhein empfiehlt der TCS, im Zweifel ebenfalls über die Ostschweiz zu fahren. Oder aber bei Luzern über den Brünigpass, den Grimselpass und Nufenen auszuweichen.