Die Schweizerische Volkspartei triumphiert. Mit Abstand holte die nationalkonservative SVP die meisten Stimmen bei den Wahlen zum Nationalrat, der großen Schweizer Parlamentskammer.

Die Rechtspopulisten schüren geschickt die Ängste der Eidgenossen vor Ausländern, sie schieben die Schuld für fast alle Missstände in dem reichen Land den Fremden zu: Von der Wohnungsnot über verstopfte Straßen bis zu Gewalt und Kriminalität.

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Die Abgrenzung gegenüber Nichtschweizern ergänzt sich mit dem Pochen der SVP auf Neutralität Helvetiens und einer schroffen Ablehnung der Europäischen Union.

Die Schweiz soll weiter eigenständig ihre Geschicke bestimmen, ohne Einmischung von außen. Neben klaren politischen Zielen bietet die SVP ihren Anhängern auch eine heile Schweizer Welt, in der sich jeder Eidgenosse wohl fühlen kann.

SVP inszeniert immer wieder Alpenkitsch

Veranstaltungen der Partei mutieren zu erwärmenden Heimatabenden, unterlegt mit Volksmusik, ausstaffiert mit Alpenkitsch.

Zum Auftakt der SVP-Wahlkampagne präsentierten sich Übervater Christoph Blocher und seine Tochter auf einem Heuwagen: Bodenständig und der Tradition treu ergeben.

Zwar festigte die SVP ihre Position als stärkst politische Kraft der Eidgenossenschaft und sie wird die Agenda noch stärker dominieren. Doch stößt die Macht der Partei an Grenzen. Dafür sorgt das politische System der Schweiz. Zum einen muss sich die SVP den Regeln der Konkordanz beugen.

Das Volk wird oft gefragt

Danach führen die größten Parteien die Regierung. Die sieben Minister sollen kollektiv und einig die Politik bestimmen, einen Regierungschef kennt die Schweiz nicht. Zum anderen entscheiden die Schweizerinnen und Schweizer über nahezu jede große politische Frage bei Volksabstimmungen und Referenden.

Die Direkte Demokratie ermöglicht allen politischen Kräften, ihre Anliegen der Bevölkerung zu präsentieren.