Nach Regen und Kälte kommt der Sommer noch einmal zurück. Auch in der Schweiz wird es wieder heißer und die Menschen greifen mehr zum Eis. Wo das Glace, wie Speiseeis in der Schweiz heißt, herkommt? Bei einem Nachbarland zu Italien scheint die Antwort offensichtlich, aber:
Die Schweiz hat im Jahr 2022 pro Einwohner mehr 1,6 Kilogramm Eis importiert. Das sind insgesamt 14.233 Tonnen, laut dem Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit ein Rekord. Aber statt Gelato aus Italien schlecken die Schweizer deutsches Eis. Die Schweizer essen allerdings nicht nur importiertes Eis, zu den 1,6 Kilo Eis aus dem Ausland kommt noch das im eigenen Land hergestellte.
Deutschland stellt EU-weit am meisten Eis her
Deutschland überholt Italien nicht nur auf dem Schweizer Eismarkt. Es ist laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union das Land in der EU, in dem am meisten Speiseeis hergestellt wird. 2022 waren es mehr als 620 Millionen Liter. Italien liegt nach Frankreich auf dem dritten Platz mit knapp 30 Millionen Liter weniger.
Gletscher-Eis verschwindet
Während die Schweiz mehr Eis importiert als in den Vorjahren, verschwindet an einer anderen Stelle immer mehr Eis. Die Gletscher der Schweizer Alpen gehen immer weiter zurück. Vergangenes Jahr schmolzen über sechs Prozent des Eisvolumens, mehr als in jedem Jahr zuvor. Ein Problem für die Natur, für die Wasserversorgung und langfristig für die Stromversorgung aus Wasserwerken. Auch für Bergsteiger werden die schmelzenden Gletscher zur Gefahr. Sie führen zu Toten und Verletzten. Um eine Schweizer Berghütte haben sich bereits Risse gebildet, sie musste geschlossen werden und wird nicht wieder öffnen.
Dagegen ist ein schmelzendes Glace harmlos, sie tropft höchstens auf das frische weiße T-Shirt. Wer jetzt Appetit auf Speiseeis hat, kann in dieser Karte nachschauen, wie viel eine Kugel Eis in der Region kostet.