Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991, „Homo Faber“) notierte einst Fragen, die auch den klügsten Kopf in Verlegenheit bringen. Mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlags, in dem der Fragebogen erschienen ist, lassen wir regelmäßig prominente Persönlichkeiten auf einige der Fragen antworten – heute ist Peter Lenk an der Reihe, der unumstritten umstrittenste Bildhauer am Bodensee.

Haben Sie Angst vor dem Tod – was tun Sie dagegen?

Nein. Ich denke an den Bremer Bürgermeister Henning Scherf: „Vor dem Sterben habe ich keine Angst. Das klappt immer.“

Können Sie ohne Hoffnung denken?

Ich hoffe schon.

Empfinden Sie die Erde überhaupt als heimatlich?

Ich bin doch kein Regenwurm.

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Ist die Ehe für Sie noch ein Problem?

Das war sie noch nie, denn ich bin mit meiner Frau seit 47 Jahren auf Probe verheiratet. Mit neunzig treten wir dann vor den Altar und schwören uns ewige Treue.

Warum scheuen Revolutionäre den Humor?

Sie fühlen sich ganz besonders wichtig und wollen dabei nicht ausgelacht werden.

Gibt es einen klassenlosen Humor?

Vor der Tür des Klassenzimmers.

Was ertragen Sie nur mit Humor?

Frau Kramp-Karrenbauers Aufforderung, die Kinder sollten nur in ihrer Freizeit streiken.

Verändert sich im Alter der Humor?

Eher verändert der Humor das Alter. Albert Camus hat recht mit der Einsicht: „Die Fantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.“

Wie alt möchten Sie werden?

Im Internat wollte ich nur fünfzehn werden, aber der Termin ist verfallen.

Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?

Niemanden. Ich steh‘ nicht so auf Zombies.

Gesetzt dem Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht, wie erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?

Glückliche Umstände beim Autofahren.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Nix.