Die Zeichen stehen auf Abschied und Veränderung im fünften und letzten 007-Abenteuer von Daniel Craig, daran gibt es in „Keine Zeit zu sterben“ nichts zu deuteln. „Die Welt hat sich weiterentwickelt, seit Sie sich zur Ruhe gesetzt haben“, muss James Bond sich anhören, als er – eher widerwillig – in den Dienst Ihrer Majestät zurückkehrt.

Am Ende des Vorgängers „Spectre“ war er noch Arm in Arm mit der geheimnisvollen Psychiaterin Madeleine Swann (Léa Seydoux) in der Dunkelheit verschwunden, nun sehen wir zu Beginn des neuen Films, dass das Liebesglück – der finsteren Geheimorganisation Spectre sei Dank – nicht lange Bestand hat.

In der Karibik ist‘s auch schön – trotzdem kehrt James Bond (Daniel Craig) in den Geheimdienst Ihrer Majestät zurück.
In der Karibik ist‘s auch schön – trotzdem kehrt James Bond (Daniel Craig) in den Geheimdienst Ihrer Majestät zurück. | Bild: Nicola Dove/Universal Pictures/dpa

Fünf Jahre später lebt Bond ebenso idyllisch wie unauffindbar in der Karibik, inklusive Regendusche und frisch geangelten Fischen zum Mittagessen. Doch als in einem Londoner Labor eine gefährliche biochemische Waffe entwendet und ein auch für den MI6 arbeitender russischer Wissenschaftler entführt wird, greift der bekannteste Martini-Trinker der Welt doch noch einmal zur Waffe.

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Die Dienstnummer 007 ist allerdings an eine junge Kollegin (Lashana Lynch) vergeben, und auch sonst erweist sich der neue Auftrag als Herausforderung: Blofeld (Christoph Waltz) hat vom Gefängnis aus seine Finger im Spiel, ein neuer Widersacher (Rami Malek) tritt auf den Plan, Madeleine kehrt in Bonds Leben zurück.

Eine Verfolgungsjagd darf nicht fehlen: In einem Aston Martin jagt James Bond (Daniel Craig) durch die Straßen von Matera in Italien.
Eine Verfolgungsjagd darf nicht fehlen: In einem Aston Martin jagt James Bond (Daniel Craig) durch die Straßen von Matera in Italien. | Bild: Nicola Dove/Universal Pictures/dpa

„Keine Zeit zu sterben“ bringt alles mit, was einen Bond-Film ausmacht, nicht zuletzt spektakuläre Action-Szenen und glamouröse Locations vor allem in der ersten Filmhälfte. Dass gerade die Frauenfiguren (neben Lynch etwa auch Ana de Armas) hier groß aufspielen und es immer wieder auch Momente von Leichtigkeit gibt, könnte der Tatsache geschuldet sein, dass „Fleabag“-Macherin Phoebe Waller-Bridge für Skript-Feinarbeit engagiert wurde.

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Im Verlauf wird die Welt des Films immer dunkler, grauer Beton prägt den Look, und die weit mehr als zweieinhalb Stunden werden bisweilen arg lang und schleppend. Und schließlich hält noch – für Bond mehr als ungewöhnlich – ein Übermaß an Pathos Einzug, mit dem Daniel Craigs Ära als 007 auf erstaunliche, aber auch konsequente Weise ein Ende findet. Was die Zukunft bringt, bleibt offen. Nur eine Einblendung nach dem Abspann verspricht: James Bond wird zurückkehren.