Für Christoph Nix, Intendant des Konstanzer Stadttheaters, ist nach Ende seiner Amtszeit in diesem Sommer mit dem Theater noch lange nicht Schluss: Wie gestern bekannt wurde, wird der 65-Jährige ab kommendem Jahr die Tiroler Volksschauspiele leiten.

Tirols größtes Theaterfestival

Das alljährlich im Juli und August stattfindende Festival ist im Österreichischen Telfs bei Innsbruck beheimatet und gilt als Tirols größtes und bedeutendstes Theaterfestival. Es besteht seit 1981 und sieht sich der Pflege des traditionellen wie auch der Entwicklung eines modernen Volkstheaters verpflichtet. Die künstlerische Leitung der Tiroler Volksschauspiele war für die Jahre 2021 bis 2025 ausgeschrieben worden.

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Er sei selten freundlicher empfangen worden, erklärte Nix gestern gegenüber dem SÜDKURIER: „Die politisch Verantwortlichen in Telfs haben eine Persönlichkeit wie mich gesucht. Ich darf groß denken, ich soll Ecken und Kanten haben und die Volksschauspiele international aufstellen.“

Seit einer im vergangenen Jahr begonnenen Umstrukturierung ist das Festival als gemeinnützige GmbH organisiert. Um diesen Prozess hat es zuletzt Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde Telfs und dem bisher zuständigen Verein Tiroler Volksschauspiele gegeben. In diesem Jahr muss das Festival coronabedingt ausfallen.

„Nach Österreich wollte ich schon immer“

„Der Bürgermeister Christian Härting ist ein junger mutiger Mann, und die Tiroler lieben das Theater, sie lieben die großen Geschichten der kleinen Leute“, sagt Nix: „Nach Österreich wollte ich schon immer, weil ich mich als junger Mann in eine Wiener Schauspielerin verliebt habe und die Sprache mag, nicht nur die der Wiener Variante. Ich habe gezielt nach Festivals Ausschau gehalten, weil es mir mehr Freiheit gibt und Tirol liegt auf dem Weg nach Sardinien.“

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Der Bürgermeister selbst erklärte: „Wir sind überzeugt, dass Christoph Nix die Tiroler Volksschauspiele in eine künstlerisch spannende und erfolgreiche Zukunft führen wird.“ Und Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader erwartet vom neuen künstlerischen Leiter, dass er „mit viel Kreativität und neuen Impulsen diese herausfordernde Arbeit angeht“.

Wohnsitz in Konstanz bleibt

Seine Verbindung zu Konstanz will Nix mit seinem neuen Engagement nicht kappen. So werde sein erster Wohnsitz in Konstanz bleiben, sagt er: „Meine Frau ist mit ihrer Arbeit im Hospiz glücklich, mein Boot liegt weiter bei den Staadern.“ In Telfs werde er einen zweiten Wohnsitz unterhalten. „Ich freue mich dort auf den Berg, das Gasthaus und das neue Theater, das auch als Neubau geplant ist.“

Und nicht zuletzt hoffe er auf Publikum aus Deutschland: „Die Geschäftsführerin Ruth Hass, eine kluge Kunsthistorikerin, die auch was vom Geld versteht, hat mir fast zugesichert: zehn Prozent für die Konstanzer Altabonnenten. Das ist doch was!“