Anna, wo erwischen wir Sie gerade?
Ich bin in Monaco, ein paar Tage abschalten und Urlaub machen – zusammen mit meiner Mama und ein paar Freunden der Familie.
Wie verbringen Sie den Monaco-Urlaub?
Ich versuche, ein bisschen Ruhe zu finden und abzuschalten. Ich spaziere in der Natur und ich versuche, viel zu schwimmen.
Schwimmen Sie gerne?
Ja, total. Ich gehe regelmäßig schwimmen, aber im Meer zu schwimmen, so wie hier, das ist noch mal eine andere Sache. Im Meer erfahre ich die Natur direkt und unmittelbar, das mag ich. Ich finde es schön, allein im Wasser zu sein, mich gleichmäßig zu bewegen, zu atmen, ruhig zu werden, Abstand zu allem zu bekommen. Beim Schwimmen finde ich meinen Frieden und ich kann mich in meinen Tagträumen verlieren.
Wird das mit der Entspannung umso wichtiger, je mehr Sie beruflich um die Ohren haben?
Oh ja. Je mehr ich arbeite, desto mehr muss ich auch abschalten. Ich finde es sehr wichtig, mich immer wieder nur auf mich selbst zu konzentrieren. Schwimmen ist das Beste, aber auch Yoga und Meditation tun mir gut.
Abschalten und an gar nichts denken, ist oft nicht leicht. Wie schaffen Sie es?
Indem ich mich ganz meinen Tagträumereien hingebe. Dann denke ich über mein Leben nach, meine Zukunft, daran, was ich erreichen möchte, welche Ziele ich habe. Vor allem versuche ich, die ganzen fremden Stimmen auszuschalten, die Meinungen der anderen, die Kommentare im Internet, dieses ganze Grundrauschen, was einen echt runterziehen kann.
So viele Menschen meinen, ihr Urteil über mich fällen zu können. Besonders übel ist es im Internet. Dort kauern die Leute hinter ihren Bildschirmen und bewerfen dich mit Dreck. Umso wichtiger ist es, dass ich selbst, so gut es geht, bei mir bleibe.
Was sind das für Urteile?
Über mein Aussehen. Meine Stimme. Meine Eltern. Mein ganzes Anna-Sein. Man muss das zur Seite schieben. Die Ansichten anderer kann ich eh nicht ändern. Schön ist das trotzdem nicht.
Sie bekommen doch bestimmt auch viel positive Resonanz.
Das ist wahr. Ich möchte mit meiner Arbeit die Menschen glücklich machen. Ich kriege Gänsehaut, wenn jemand mir sagt, dass ich ihn oder sie inspiriere.

Sie singen auf Ihrem Album mit Florian Silbereisen singen Sie das alte Frank-und-Nancy-Sinatra-Liebesduett „Something Stupid“. Wie ist er so, der Flori?
Es war eine solche Ehre für mich, mit Florian zu singen. Florian leuchtet von innen und bleibt immer wahrhaftig zu sich selbst. Und er bringt sehr viele Leute zum Strahlen, mich auch. Flori hat das Herz genau am richtigen Fleck.
Seit „Let‘s Dance“ lernen Sie auch Deutsch. Wie machen Sie sich?
Gar nicht so schlecht. Ich bin in London sehr multikulturell aufgewachsen, mit vielen Freundinnen und Freunden aus aller Welt, bei uns zu Hause wuchs ich am ehesten mit der russischen Kultur auf, obwohl ich in meinem ganzen Leben nur einmal für zwei Tage in Russland war. In Deutschland war ich häufiger zu Besuch und bin auch ein bisschen durchs Land gereist, war aber immer ein bisschen zögerlich, mich diesem Teil meiner Identität anzunähern.
Wann haben Sie begonnen, Ihre deutsche Seite zu umarmen?
Während „Let‘s Dance“ bin ich endgültig aus meinem Schneckenhaus gekrochen. Das Fremdeln, das ich in Bezug auf mein Deutschsein spürte, ist verschwunden. Mittlerweile genieße ich es, in Sendungen wie „Schlagerboom“ aufzutreten. Es ist immer supernett, Florian zu sehen. Er ist ein feiner Kerl.