Das Wichtigste in Kürze
- 360 Millionen Europäer haben die 720 Abgeordneten des Parlaments gewählt
- In Baden-Württemberg fanden am Sonntag zudem Kommunalwahlen statt
- Die aktuellen Europawahl-Ergebnisse: So hat Baden-Württemberg abgestimmt
- Alle Kommunalwahl-Ergebnisse aus der Region finden Sie hier, sobald sie vorliegen
Das waren die Entwicklungen am Montag, 10. Juni:
Wir beenden die Live-Berichterstattung an dieser Stelle. Vielen Dank fürs Mitlesen!
19.11 Uhr: Scholz will Verteilung von EU-Spitzenposten noch im Juni klären
Nach der Europawahl will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die künftige Besetzung der Spitze der EU-Kommission und weiterer wichtiger Posten in Brüssel noch im Juni klären. "Ich bin dafür, dass wir alle diese Herausforderungen in diesem Monat bewältigen - also schnell und zügig entscheiden", sagte Scholz am Montag in Berlin. "Es gibt keinen Anlass, sich viel zu lange damit aufzuhalten."
17.05 Uhr: AfD jubelt nach Europawahl und will nun regieren
Allen Skandalen im Wahlkampf zum Trotz: Die AfD holte bei der Europawahl 15,9 Prozent der Stimmen - und ließ im Anschluss die „Korken knallen“, wie Co-Parteichefin Alice Weidel verriet. Nun strebt die Partei nach mehr: „Die Leute wollen, dass wir Regierungsverantwortung übernehmen“. Gerade für die im Herbst anstehenden Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen rechnet sich die AfD gute Chancen aus: „Wenn Sie sich die Ergebnisse in Sachsen anschauen, dann wissen Sie, wer den nächsten Ministerpräsidenten stellt“, gibt sich Weidel siegessicher. Sie forderte zudem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, den Weg für eine Neuwahl im Bund freizumachen.
16.10 Uhr: Bundesregierung lehnt vorgezogene Neuwahlen ab
Die Bundesregierung hat Aufforderungen zu einer vorgezogenen Neuwahl wegen der Einbußen der Ampelkoalition bei der Europawahl zurückgewiesen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, dass sich „zu keinem Zeitpunkt, keine Sekunde die Idee Bahn gebrochen habe, dass man in Deutschland Neuwahlen jetzt anfangen könne.“ Die Ampel-Koalition sei ein Projekt, das auf vier Jahre angelegt sei. „Am Ende der vier Jahre wird abgerechnet. Da hat der Wähler wieder das Wort“, so Hebestreit.
Er hob hervor, dass die Regierung angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine oder beim Umbau der Wirtschaft für mehr Klimaschutz eine Menge Dinge angepackt habe. Das sorge für Unruhe. „Diese Regierung bemüht sich nach Kräften, die wichtigen Entscheidungen, die anstehen, auch umzusetzen.“

Dabei bleibe es auch nach einem Europawahl-Ergebnis, das für alle drei Parteien der Koalition nicht ersprießlich gewesen sei. Nach größeren Einbußen vor allem der SPD und der mitregierenden Grünen waren unter anderem aus der Union Forderungen nach einer Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Parlament und einer Neuwahl des Bundestags laut geworden.
14.45 Uhr: ÖVP stärkste Kraft in Vorarlberg – rechte FPÖ auf Platz zwei
Die konservative ÖVP ist bei der Europawahl im österreichischen Bundesland Vorarlberg dem vorläufigen Ergebnis zufolge die stärkste Partei geblieben. Im Vergleich zu 2019 büßte die Volkspartei zwar am Sonntag 8,8 Prozentpunkte ein, wurde mit 26,8 Prozent Stimmenanteil aber stärkste Kraft. Die rechte FPÖ, die in Österreich die EU-Wahl gewonnen hat, belegte mit 23 Prozent (2019: 14,8) den zweiten Platz. Die Grünen landeten mit 15,3 Prozent dicht hinter den liberalen Neos auf dem vierten Platz. Der SPÖ blieb trotz einer Verbesserung auf 14,4 Prozent wie 2019 (13,4 Prozent) nur der fünfte Platz. Sowohl die drittplatzierten Neos („Das Neue Europa“) als auch die Grünen auf Platz vier mussten gegenüber 2019 Einbußen hinnehmen.
13 Uhr: Kreml beobachtet Zugewinne der Rechtspopulisten in Europa „aufmerksam“
Nach dem guten Abschneiden rechtspopulistischer Parteien bei der Europawahl beobachtet der Kreml die Entwicklung nach eigenen Angaben „aufmerksam“. Die Mehrheit im Europaparlament werde weiterhin pro-europäisch und pro-ukrainisch sein, „aber wir sehen, dass die rechten Parteien an Zustimmung gewinnen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Mit der Zeit würde die rechten Parteien den pro-europäischen dicht auf den Fersen sein, fügte er hinzu. „Wir verfolgen diesen Prozess aufmerksam.“
12 Uhr: AfD-EU-Delegation wirft Spitzenkandidat Krah raus
Die gewählten Europaabgeordneten der AfD haben ihren umstrittenen Spitzenkandidaten Maximilian Krah aus der Delegation geworfen. Die Parlamentarier hätten dafür gestimmt, Krah nicht in die Gruppe aufzunehmen, bestätigte ein Sprecher Krahs am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Krah werde aber „selbstverständlich“ ins Parlament einziehen.
10.55 Uhr: Stärkstes Ergebnis für AfD in Pforzheim - Partei gewinnt überall dazu
Die AfD hat bei den Europawahlen im Südwesten in allen Stadt- und Landkreisen hinzugewonnen. Ihr stärkstes vorläufiges amtliches Endergebnis erzielte sie im Stadtkreis Pforzheim mit 23,2 Prozent der Stimmen, wie das Statistische Landesamt in Fellbach bei Stuttgart mitteilte. Ihr schwächstes Ergebnis erhielt sie demnach im Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit 5,9 Prozent.
Die CDU erzielte ihr bestes Ergebnis im Landkreis Sigmaringen mit 41,7 Prozent, dem Wahlkreis von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Ihr schlechtestes Ergebnis erhielt die Partei im Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit 15,4 Prozent.

Die Grünen verlieren dagegen in allen 44 Stadt- und Landkreisen. Im Stadtkreis Freiburg im Breisgau erreichen sie ihren höchsten Stimmenanteil (30,3 Prozent), im Neckar-Odenwald-Kreis ihren niedrigsten (7,6 Prozent), wie es in der Mitteilung hieß. Die SPD erzielt ihr bestes Ergebnis mit 16,5 Prozent im Stadtkreis Mannheim, ihr schlechtestes im Landkreis Biberach mit 7,5 Prozent. Die FDP erreichte im Landkreis Reutlingen mit 8,9 Prozent ihr bestes Ergebnis, ihr schwächstes hingegen im Neckar-Odenwald-Kreis (4,4 Prozent).
9 Uhr: Rechte im Aufwind, Scholz unter Druck – Vier Folgen der Europawahl
Nach der Europawahl feiern vor allem die rechten Parteien. So sind etwa in Österreich und Frankreich die Rechtspopulisten stärkste Kraft geworden. In Deutschland landete die AfD im Osten sogar auf Platz eins. Was bedeutet die Ampel-Pleite für den Kanzler, was der Unionssieg für die K-Frage? Was passiert nach den Ost-Landtagswahlen? Und driftet die EU weiter nach rechts? Vier Antworten nach der Europawahl.
8.25 Uhr: Europawahl im Kreis Waldshut: Grüne Welle fällt in sich zusammen
Die Wähler im Kreis Waldshut strafen die Grünen ab. Deutlich geringer fallen im Vergleich dazu die Verluste der SPD aus. Die AfD kann stark zulegen, die CDU ist stärkste Kraft.
8.10 Uhr: CDU wird im Kreis Konstanz stärkste Kraft, AfD legt kräftig zu
Freude bei den Konservativen, Katzenjammer bei Grünen und SPD: Die Grünen verlieren etwa 12 Prozentpunkte gegenüber der Europawahl 2019. Die AfD wird mit 13,2 Prozent drittstärkste Kraft im Landkreis. Ein Ausreißer bleibt allein die Stadt Konstanz: Hier kommen die Grünen auf 26,5 Prozent, werden stärkste Kraft vor der CDU (21,2 Prozent), verlieren aber stark gegenüber 2019.
Auch für jene, die das Erstarken des Rechtspopulismus vorausgesehen haben, dürfte der Schock tief sitzen: Die AfD wird drittstärkste Kraft – knapp hinter den Grünen. Sie punktet im ländlichen Raum, aber längst nicht nur.
7 Uhr: Rekord-Wahlbeteiligung in Deutschland bei 64,8 Prozent
Die Beteiligung bei der Europawahl in Deutschland hat mit 64,8 Prozent einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung erreicht. Das teilte die Bundeswahlleiterin am Montagmorgen bei Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Ergebnisses der Direktwahl der 96 Abgeordneten des Europaparlaments aus Deutschland mit. Damit lag die Wahlbeteiligung um 3,4 Prozentpunkte höher als 2019 (61,4 Prozent) - und so hoch wie nie seit der Einheit. Der Anteil der ungültigen Stimmen betrug nach Auszählung aller 400 Wahlkreise 0,8 Prozent (2019: 1,1 Prozent).
Bei der ersten gesamtdeutschen EU-Wahl 1994 lag die Beteiligung bei genau 60,0 Prozent, bei späteren Abstimmungen nur zwischen 40 und 50 Prozent.
4.30 Uhr: Auszählung bei deutscher EU-Wahl beendet: Union siegt im Westen, AfD im Osten
Die Union hat die Europawahl in Deutschland mit klarem Vorsprung gewonnen. CDU und CSU kamen zusammen auf 30,0 Prozent der Stimmen, wie die Bundeswahlleiterin am Montagmorgen nach Auszählung aller 400 Wahlkreise mitteilte. Das waren 1,1 Prozentpunkte mehr als bei der Europawahl 2019. Auf Platz zwei lag die AfD mit 15,9 Prozent (plus 4,9 Punkte).
Die Ampel-Parteien erlitten Verluste: Die SPD erreichte 13,9 Prozent (minus 1,9 Punkte), die Grünen 11,9 Prozent (minus 8,6 Punkte) und die FDP 5,2 Prozent (minus 0,2 Punkte). Die Wagenknecht-Partei BSW kam aus dem Stand auf 6,2 Prozent, während sich die Linke auf 2,7 Prozent halbierte.
Die AfD landete in allen fünf ostdeutschen Flächenländern auf Platz eins, während die Union in den westdeutschen Flächenländern stärkste Kraft wurde. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg gewannen die Grünen, in Bremen siegte die SPD.
Alle Ergebnisse für Baden-Württemberg und die Region zwischen Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein.
Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 9. Juni:
23.08 Uhr: Meloni-Partei gewinnt Europawahl in Italien
In Italien hat die rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit ihrer Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) die Europawahl gewonnen. Die größte Regierungspartei kommt nach einer Prognose des Fernsehsenders Rai am Sonntag auf 26 bis 30 Prozent und liegt klar vor allen anderen politischen Kräften.

22.50 Uhr: Grüne bleiben stärkste Kraft in Konstanz – verlieren aber Tausende Stimmen
Die Sieger der Europawahl in Konstanz sind zugleich die Verlierer: Die Grünen bleiben zwar, gegen alle Landestrends, mit knapp 27 Prozent in der Universitätsstadt stärkste politische Kraft, verlieren gegenüber ihrem Rekordergebnis von 38 Prozent im Klimanotstands-Jahr 2019 aber fast ein Drittel ihrer Stimmen, in absoluten Zahlen rund 5000. Die CDU bleibt bei etwas über 21 Prozent, während die SPD ihr Wahlziel mit rund 12 Prozent nicht erreichte. Die AfD gewann etwas über ein Viertel an Stimmen dazu, bleibt in der Stadt Konstanz aber mit 6,7 Prozent weiter hinter ihrem kreis-, landes- und bundesweiten Ergebnis zurück. Alles über die Konstanzer Ergebnisse und erste Reaktionen lesen Sie hier.
22.30 Uhr: Paukenschlag bei der Europawahl im Hegau – AfD holt bis zu 22,7 Prozent
Die CDU holt bei der Europawahl im Hegau zwar die meisten Stimmen, doch die AfD wächst und die Grünen verlieren deutlich. Das entspricht dem Bundestrend, wobei es bei Wahlbeteiligung und Grenzregion Besonderheiten gibt. Wie die Wahlergebnisse im Hegau aussehen und was das Beispiel Singen zeigt, lesen Sie hier.
22.06 Uhr: EU-Wahlbeteiligung nach erster Schätzung bei gut 50 Prozent
Einer ersten Schätzung zufolge liegt die Wahlbeteiligung bei der Europawahl EU-weit bei rund 51 Prozent. Das sei voraussichtlich etwas höher als die Beteiligung vor fünf Jahren teilte das Parlament mit. 2019 lag die Beteiligung nach EU-Angaben bei 50,66 Prozent. „Das ist ein positives Zeichen für die europäische Demokratie“, sagte ein Sprecher des Parlaments am Sonntagabend. Der Sprecher betonte aber auch, dass sich das Ergebnis noch ändern könne, da in einigen Ländern - darunter Italien - die Wahllokale noch nicht geschlossen seien.
21.58 Uhr: Parteien in Deutschland beraten über Ergebnis von Europawahl
Nach der Europawahl beraten die Parteien in Deutschland am Montag über das Ergebnis. In Berlin wollen sich Vertreterinnen und Vertreter von CDU, SPD, AfD, Grünen, FDP und Linkspartei zum Ausgang des Urnengangs vom Sonntag äußern. Hinzu kommen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die Freien Wähler. In München informiert die CSU-Spitze nach einer Vorstandssitzung.
21.42 Uhr: Macron kündigt nach krachender Niederlage Neuwahlen für 30. Juni an
Nach der Niederlage seines Mitte-Lagers bei der Europawahl löst Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die französische Nationalversammlung auf. Macron kündigte am Sonntagabend Neuwahlen in zwei Wahlgängen am 30. Juni und 7. Juli an. Die Herausforderungen Frankreichs erforderten Klarheit und die Franzosen verdienten Respekt. „Ich kann also am Ende dieses Tages nicht so tun, als ob nichts geschehen wäre“, sagte Macron.
„Diese Entscheidung ist ernst, schwer, aber sie ist vor allem eine Vertrauenshandlung, Vertrauen in Sie, meine lieben Mitbürger.“ Macron sprach von Vertrauen in die Fähigkeit des französischen Volkes, die beste Entscheidung für sich selbst und seine zukünftigen Generationen zu treffen.
21.30 Uhr: Mitte-Rechts-Bündnis beansprucht Vorsitz der EU-Kommission
Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP beansprucht nach seinem Sieg bei der Europawahl den Vorsitz der EU-Kommission. Amtsinhaberin Ursula von der Leyen soll demnach weitere fünf Jahre an der Spitze der mächtigen Brüsseler Behörde stehen. Der Gewinner der Wahl habe nun das Recht, den Kommissionspräsidenten zu stellen, sagte EVP-Chef Manfred Weber am Sonntagabend in Brüssel.
21.20 Uhr: Europawahl im Bodenseekreis: CDU klarer Gewinner
Im Bodenseekreis sind alle 222 Bezirke ausgezählt. In Überlingen ist die CDU wieder stärkste Kraft, mit annähernd dem gleichen Ergebnis wie 2019. Die Grünen verlieren gut zwölf Prozentpunkte, die AfD verbucht einen Zugewinn von gut vier Prozent. Auch in Salem ist die CDU mit Abstand stärkste Kraft geworden. Alle Ergebnisse der Gemeinden im Bodenseekreis finden Sie hier.
21.10 Uhr: Macron will nach Niederlage bei Europawahl Parlament auflösen
Nach der Niederlage seines Mitte-Lagers bei der Europawahl will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die französische Nationalversammlung auflösen. Macron kündigte am Sonntagabend in Paris Neuwahlen in wenigen Wochen an.
21 Uhr: Harte Niederlage für Kanzler Scholz – Kommentar von Chefredakteur Stefan Lutz
Für die Ampel wird die Europawahl zum Desaster. Vor allem die SPD befindet sich im freien Fall, weil Konzepte und Lösungen fehlen. Und weil der Kanzler seine Wirkung auf die Wählerinnen und Wähler überschätzt hat. SÜDKURIER-Chefredakteur Stefan Lutz kommentiert die Ergebnisse der Europawahl.
20.35 Uhr: Prognose: Mitte-Rechts-Bündnis mit von der Leyen gewinnt Europawahl
Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der deutschen Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen hat nach einer ersten offiziellen Prognose des Europäischen Parlaments die Europawahl deutlich gewonnen. Die CDU-Politikerin kann demnach trotz starker Zugewinne von Rechtsaußen-Parteien auf eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission hoffen.
20.20 Uhr: Welche Partei punktet bei wem? Erste Analysen zum deutschen EU-Wahlergebnis
Die AfD zählt zu den großen Gewinnern der Europawahl in Deutschland, die Grünen mussten die stärksten Verluste hinnehmen. In welchen Wählergruppen konnten die Parteien punkten – und wo nicht?
20.16 Uhr: Linke legen bei Europawahl in Finnland deutlich zu
In Finnland haben die Linken bei der Europawahl einen enormen Zugewinn erzielt. Nach ersten Prognosen steigerte das Linksbündnis seinen Stimmenanteil um 10,5 Prozentpunkte im Vergleich zur EU-Wahl 2019 und landete mit zunächst 17,4 Prozent als zweitstärkste Partei hinter den Konservativen, wie der finnische Sender Yle berichtete. Das ist der größte Zuwachs unter allen Parteien. Die konservative Sammlungspartei von Ministerpräsident Petteri Orpo blieb stärkste Kraft mit zunächst 24,4 Prozent der Stimmen.
Die Rechtspopulisten, denen Umfragen gute Chancen eingeräumt hatten, rutschten nach ersten Berechnungen mit 7,6 Prozent auf den sechsten Rang hinter die Grünen. Drittstärkste Kraft wurden demnach die Sozialdemokraten.
20.14 Uhr: Höhere Wahlbeteiligung bei Europawahl im Südwesten
Bei der Europawahl ist die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg nach einer ersten SWR-Hochrechnung leicht gestiegen. Demnach gingen in diesem Jahr im Südwesten 65,7 Prozent wählen, wie der Südwestrundfunk am Sonntag berichtete. Vor fünf Jahren waren es 64,0 Prozent gewesen.
20 Uhr: AfD stärkste Kraft im Osten
Die AfD ist im Osten nach einer ARD-Hochrechnung mit Abstand stärkste Kraft geworden. Wie der Sender berichtete, kamen die Rechtspopulisten in den östlichen Bundesländern inklusive Berlin auf 27,1 Prozent. Dahinter lagen die CDU mit 20,7 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13,1 Prozent der Stimmen.
20 Uhr: Le Pens Rechtsnationale gewinnen in Frankreich deutlich
Die rechtsnationale Partei Rassemblement National um Marine Le Pen hat ersten Hochrechnungen zufolge die Europawahl in Frankreich klar gewonnen. Die Liste von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Verbündeten landete weit dahinter, wie die Sender France 2 und TF1 nach Schließung der Wahllokale berichteten.
19.56 Uhr: Hochrechnung im Südwesten: Sieg für die CDU, Dämpfer für die Grünen
Die CDU hat laut einer ersten SWR-Hochrechnung die Europawahl in Baden-Württemberg klar gewonnen. Die Partei kam demnach auf 31,7 Prozent. Die Grünen verloren deutlich und erzielten nur noch 13,8 Prozent, wie aus den Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap hervorgeht. Die AfD ist mit 15,3 Prozent zweitstärkste Kraft – trotz wochenlanger bundesweiter Negativschlagzeilen über mögliche Verbindungen der AfD-Kandidaten nach Russland und China. Die SPD erreichte 11,6 Prozent, die FDP 6,7 Prozent.
2019 landete die CDU mit 30,8 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz, gefolgt von den Grünen mit 23,3 Prozent. Die SPD kam auf 13,3 Prozent, die AfD erhielt 10 Prozent und die FDP 6,8 Prozent der abgegebenen Stimmen.
19.35 Uhr: SPD-Chefin Esken: Scholz bleibt Kanzler
Trotz des Debakels für die SPD soll Olaf Scholz nach Aussage von Parteichefin Saskia Esken Bundeskanzler bleiben. „Der Bundeskanzler steht an der Spitze dieser Regierung, die wir gemeinsam gebildet haben von drei Parteien, und das wird er auch weiterhin tun“, sagte Esken in der ARD. „Er hat unser volles Vertrauen. Die SPD steht zusammen, und da können Sie sich auch darauf verlassen.“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte Scholz nahegelegt, die Vertrauensfrage zu stellen. Esken kündigte an, die SPD wolle nun genau prüfen, womit sie nicht durchdringen könne.
19.25 Uhr: CDU-Landeschef Hagel: „Menschen vertrauen der CDU“
Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel sieht die Politik seiner Partei gestützt. „Die Menschen vertrauen der CDU – sie stärken unseren Kurs für die bürgerliche Mitte“, erklärte Hagel. „Wir sind mit Abstand die stärkste Kraft bei dieser Europawahl.“ Die CDU stehe für Stabilität, Vernunft und Zusammenhalt. „Das war unser Angebot, das traut man uns zu und dafür wurden wir heute gewählt.“
19.05 Uhr: CDU-Parteichef Merz nennt Ergebnis der Europawahl „Desaster“ für Ampelparteien
CDU-Parteichef Friedrich Merz hat das Ergebnis der Europawahl als „Desaster für die Ampel-Parteien“ bezeichnet. Es sei „insbesondere“ eine „schwere Niederlage für den Bundeskanzler“ Olaf Scholz, sagte Merz vor Anhängerinnen und Anhängern.
Merz forderte die Ampelparteien zu einer sofortigen grundlegenden Korrektur ihres politischen Kurses auf. „Dieser Ergebnis muss der Bundesregierung jetzt wirklich zu denken geben.“ Es handle sich um eine „letzte Warnung“ für die ihr angehörenden Parteien, fügte er an. „Es kann so nicht weitergehen.“ Deren Politik schade dem Land – so etwa in der Innen- und in der Wirtschaftspolitik.
18.50 Uhr: Hochrechnungen: Ampel mit Verlusten bei Europawahl
Laut ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF hat die Kanzlerpartei SPD ihr bislang schlechtestes Ergebnis bei Europawahlen erzielt und landete auf Platz drei.
Noch stärker fielen die Verluste bei den Grünen aus, die FDP kam mit leichten Einbußen davon. Die Union wurde mit Abstand stärkste Partei. Die AfD landete auf Platz zwei. Die Wagenknecht-Partei BSW erzielte aus dem Stand einen Achtungserfolg. Die aktuellen Ergebnisse finden Sie hier.
18.24 Uhr: Kühnert spricht von harter Niederlage
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wertet den Ausgang der Europawahl als „ein ganz bitteres Wahlergebnis“ für seine Partei. „Für uns ist das heute eine harte Niederlage“, sagte Kühnert in der ARD mit Blick auf das Abschneiden der Sozialdemokraten. Den Unionsparteien gratulierte er zu ihrem Wahlerfolg.
„Wir werden uns mit der Frage beschäftigen müssen, wo wie bei der Mobilisierung nicht gut gewesen sind“, sagte dazu Kühnert. Er forderte seine Partei auf, „bei uns selbst auf die Fehlersuche zu gehen“. Dies bedeute jedoch nicht, dass die SPD nun „in Sack und Asche gehen“ werde. „Unser Versprechen ist: Wir kommen zurück“, sagte der Generalsekretär.
18.22 Uhr: Grünen-Chefin Lang von Wahlergebnis enttäuscht
Enttäuscht hat die Grünen-Vorsitzende, Ricarda Lang, auf die Stimmenverluste ihrer Partei bei der Europawahl reagiert. „Das ist nicht der Anspruch, mit dem wir in diese Wahl gegangen sind, und wir werden das gemeinsam aufarbeiten“, sagte die Co-Parteichefin in der ARD.

Die Situation sei heute ganz anders als bei der zurückliegenden Europawahl 2019, erklärte Lang. Die Menschen seien verunsichert. Die Frage von Krieg und Frieden sei für die Wählerinnen enorm wichtig gewesen diesmal. Eine Kursänderung im Hinblick auf Ukraine-Krieg sei von ihrer Partei jetzt nicht zu erwarten, sagte Lang, denn wenn der russische Präsident Wladimir Putin diesen Krieg gewinnen würde, wäre die Zukunft auch in Deutschland weniger friedlich.
18.16 Uhr: Chrupalla nennt Wahlergebnis für AfD historisch
AfD-Chef Tino Chrupalla hat das Ergebnis seiner Partei als „historisch“ bezeichnet. „Wir haben ein Super-Ergebnis erzielt, und ich denke, das wird im Laufe des Abends auch noch weiter nach oben gehen. Also den zweiten Platz, den geben wir heute nicht mehr her“, sagte Chrupalla. AfD-Co Chefin Alice Weidel sprach von einem „Super-Ergebnis“.

18 Uhr: Prognose: Union klar stärkste Kraft – AfD auf Platz zwei
CDU und CSU haben die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen. Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF wurde die AfD zweitstärkste Kraft. Dahinter rangieren SPD, Grüne und mit weitem Abstand die FDP.
Nach den Prognosen erreichte die Union zwischen 29,5 und 30 Prozent. Die AfD kam auf 16 bis 16,5 Prozent. Die SPD holte 14 Prozent, die Grünen erzielten 12 bis 12,5 Prozent.
Alle aktuellen Ergebnisse sehen Sie hier.
17.45 Uhr: In Österreich zeichnet sich Sieg der rechten FPÖ ab
In Österreich zeichnet sich bei der Europawahl ein Sieg der rechten FPÖ ab. Nach einer zur Schließung der Wahllokale veröffentlichten Trendprognose liegen die Rechtspopulisten mit 27 Prozent vor der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP. Im Vergleich zur EU-Wahl 2019 hat die FPÖ laut Trend damit rund 10 Prozentpunkte dazu gewonnen. Die Partei hatte im Wahlkampf unter dem Motto „EU-Wahnsinn stoppen“ vielfach ihre EU-Skepsis betont und die EU im Ukraine-Konflikt als kriegstreibende Kraft dargestellt.
Laut Berechnungen der Demoskopen, die auf mehreren Tausend Interviews vor der Abstimmung und am Wahltag beruhen, kommen SPÖ und die ÖVP auf jeweils etwa 23 Prozent. Für die regierende ÖVP bedeutet dies ein Minus von mehr als 10 Prozentpunkten. Die SPÖ liegt in etwa auf dem Niveau der Wahl vor fünf Jahren.
17.20 Uhr: Politiker und Parteien rufen zur Wahl auf
Die Bundeswahlleiterin, Politiker und Parteien riefen die Menschen am Sonntag noch einmal dazu auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen. „Nie war eine Europawahl so wichtig“, hieß es in einem Post der Bundes-CDU auf der Plattform X. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nannte die Wahl eine Weichenstellung für die demokratische Zukunft Europas. SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley sagte in einem Video, das die SPD am Wahltag bei Facebook postete: „Wir brauchen alle Demokratinnen und Demokraten an der Urne.“
Bundeskanzler Olaf Scholz gab seine Stimme am Sonntag in seinem Wohnort in Potsdam ab. Der SPD-Politiker kam in Begleitung seiner Frau Britta Ernst und stellte sich in der Schlange im Wahllokal bei der Industrie- und Handelskammer an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wählte in Burgdorf-Beinhorn (Region Hannover). Die 65-Jährige bewirbt sich für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission. Von der Leyen hat den Posten seit 2019 inne.
17 Uhr: Beteiligung im Südwesten bislang niedriger als 2019
In Baden-Württemberg zeichnet sich bei der Europawahl eine niedrigere Beteiligung ab als vor fünf Jahren.
Bis 14.00 Uhr hatten 25,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das waren 3,9 Prozentpunkte weniger als 2019 zum selben Zeitpunkt. Dabei sind allerdings noch nicht die abgegebenen Stimmen der Briefwählerinnen und Briefwähler berücksichtigt, wie Landeswahlleiterin Cornelia Nesch am Sonntagnachmittag mitteilte.

Die Wahlbeteiligung inklusive der Briefwahlstimmen soll am späten Abend zusammen mit dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis veröffentlicht werden.
Zur Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen lag am Sonntagnachmittag keine einheitliche Prognose vor.
15.40 Uhr: Lange Schlangen vor den Wahllokalen: In Konstanz zeichnet sich hohe Beteiligung ab
Großes Interesse an der Europa- und Kommunalwahl: In Konstanz ist in den Wahllokalen viel los, es gibt Wartezeiten von teils 20 Minuten und mehr.
Bei einer Abfrage gegen 12.30 Uhr ging die Verwaltung demnach von bis dahin knapp 40 Prozent Beteiligung aus. Vor fünf Jahren lag sie am Ende bei 61,3 Prozent für die Kommunalwahl und bei 67 Prozent für die Europawahl.
Die Wartezeiten entstehen nach übereinstimmenden Berichten vor allem deshalb, weil die Wählerinnen und Wähler in den Kabinen bisweilen recht viel Zeit brauchen. Die Stadtverwaltung hat laut Sprecherin Anja Fuchs bereits reagiert und, wo möglich, zusätzliche Kabinen aufgestellt.
14.30 Uhr: Wann kommen die Ergebnisse? Europas Wahlnacht im Überblick
Vorläufige Ergebnisse der Wahl dürfen nach Angaben des Europaparlaments erst nach 23.00 Uhr veröffentlicht werden, dann schließen die letzten Wahllokale in Italien. Bis dahin werden vom Europäischen Parlament lediglich Schätzungen auf der Grundlage von Vor- und Nachwahlbefragungen veröffentlicht.
Los geht es mit den Schätzungen nach Angaben des Parlaments am Abend um 18.15 Uhr. Die erste Prognose für die Sitzverteilung des neuen Parlaments wird voraussichtlich zwischen 20.15 und 20.30 Uhr bekanntgegeben.
Zwischen 23.15 und 23.30 Uhr sollen dann voraussichtlich die ersten vorläufigen Ergebnisse aus einigen EU-Staaten veröffentlicht werden. Gleichzeitig ist für diese Zeit eine zweite Prognose für die Sitzverteilung geplant. Die letzte aktualisierte Schätzung in der Wahlnacht wird für ungefähr 1.00 Uhr morgens am Montag (10. Juni) erwartet.
Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg dürfte es teils mehrere Tage dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen. Alle Ergebnisse aus der Region zwischen Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald finden Sie immer aktuell hier, sobald sie vorliegen.
13 Uhr Uhr: Ministerpräsident Kretschmann hat in Sigmaringen gewählt
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Sonntagvormittag in Sigmaringen seine Stimmen für die Kommunal- und Europawahl abgegeben. Der 76-Jährige wählte kurz nach 10.00 Uhr im Ortsteil Laiz. Begleitet wurde er von seiner Frau Gerlinde. Nun wolle er seine Enkel besuchen, sagte Kretschmann nach der Stimmabgabe.

CDU-Landeschef Manuel Hagel gab seine Stimme am Sonntagvormittag in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) ab. Gegen 10.30 Uhr kam Hagel zu Fuß in das Wahllokal im Teilort Nasgenstadt. Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Franziska und den drei Söhnen des Paares. Eins der Kinder warf für Hagel einen Stimmzettel in eine der Urnen.
12.15 Uhr: Europawahl in Deutschland ohne größere Zwischenfälle angelaufen
Rund 360 Millionen Wahlberechtigte, davon 65 Millionen in Deutschland: In Deutschland ist die Abstimmung zur Europawahl ohne größere Zwischenfälle angelaufen. Der Beginn sei reibungslos verlaufen, sagte Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Sonntagmorgen. „Bisher haben wir keine Nachrichten von den Landeswahlleitungen, dass es relevante Störungen gibt. Also aus unserer Sicht läuft sie bisher normal und gut“, sagte sie. Die Wahllokale haben noch bis 18.00 Uhr geöffnet.
7 Uhr: Baden-Württemberger können Stimmen bei Europa- und Kommunalwahlen abgeben
Millionen Menschen in Baden-Württemberg können am heutigen Sonntag ihre Stimmen für die Kommunal- und Europawahlen abgeben. Bei den Wahlen zu Gemeinderäten, Kreistagen und Ortschaftsräten sind landesweit etwa 8,6 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Während Bürgerinnen und Bürger bei der Europawahl nur eine Stimme haben, gilt die Kommunalwahl als eine der kompliziertesten überhaupt. Wählerinnen und Wähler haben teils Dutzende Stimmen und dürfen diese auf verschiedene Kandidaten und verschiedene Listen verteilen. Alle Informationen zu Wahl und Kandidaten in der Region zwischen Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald lesen Sie hier.
Weil die Kommunalwahlen so kompliziert sind, dürfte es teils mehrere Tage dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen. In den größeren Städten im Land wird mit der Auszählung der Wahl erst am Montag danach begonnen – am Sonntag sind die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zunächst mit der Auszählung der Europawahl beschäftigt. Für die Europawahl wird dagegen am späten Abend mit einem vorläufigen Endergebnis gerechnet.
Das waren die Entwicklungen am Samstag, 8. Juni:Europawahlkampf endet mit Kundgebungen und Demonstrationen
Mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aufrufen zur Stimmabgabe ist in Deutschland der Europawahlkampf zu Ende gegangen. Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigte beim Wahlkampfabschluss der SPD in Duisburg am Samstag seine Ukraine-Politik und sagte, dass es keine Nato-Soldaten in dem Land geben werde. Frankreich berät allerdings über die Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine.
In mehreren Städten gingen Menschen am Tag vor der Wahl gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Der Wahlkampf war bis zuletzt auch durch Angriffe auf Politiker geprägt. In Dresden wurde am Samstag ein AfD-Politiker angegriffen. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte nach einer körperlichen Attacke am Freitagabend mehrere Termine ab.
Während die Parteien in Deutschland noch für die Wahl am Sonntag warben, wurde anderswo bereits gewählt: in Tschechien seit Freitag, in Malta, Lettland, der Slowakei und Italien (bis Sonntag) am Samstag. Irland und die Niederlande sind mit der Wahl schon durch.
Einige Zehntausend demonstrieren vor Europawahl gegen rechts
Einen Tag vor der Europawahl haben Zehntausende Menschen in Deutschland gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Ein Schwerpunkt war Berlin. Dort gingen nach Angaben der Polizei am Samstag rund 15.000 Menschen auf die Straße – die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf etwa 30.000.
Umfragen zufolge dürften in etlichen der 27 EU-Staaten rechte Parteien bei der Europawahl stark abschneiden, unter anderem in Österreich, Frankreich und Italien. In Deutschland können CDU und CSU laut Umfragen damit rechnen, die Europawahl mit großem Vorsprung zu gewinnen. Dahinter liegen SPD, Grüne und AfD in etwa gleichauf.
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 7. Juni:Was die Europawahl für die Bundespolitik bedeutet
Wer steuert künftig die Europapolitik von Straßburg und Brüssel aus? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Wahl, zu der am Sonntag in Deutschland rund 65 Millionen Menschen aufgerufen sind.
Die erste und einzige bundesweite Abstimmung zwischen den Bundestagswahlen 2021 und 2025 wird aber auch ein Gradmesser für die politische Lage in Berlin sein. Wird die Ampel-Regierung nach zweieinhalb Regierungsjahren wirklich so hart abgestraft, wie es die Umfragen vermuten lassen? Wie stark wird die AfD? Nicht zuletzt könnte die Wahl dann auch noch von Bedeutung für eine Kanzlerkandidatur sein.
Irlands Regierungschef: Wichtig, dass Leute wählen gehen
Während die Menschen in Deutschland erst am Sonntag ihre Stimme abgeben können, hat die Europawahl in Irland bereits begonnen. Die Wahllokale öffneten am Freitagmorgen. Auf der Insel finden parallel auch Lokalwahlen statt. Regierungschef Simon Harris rief dazu auf, sein Wahlrecht zu nutzen. „Es ist so wichtig, dass Leute rausgehen und abstimmen“, sagte er der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. „Denn wenn man nicht teilnimmt, erlaubt man jemand anderem, für einen zu sprechen.“
Umfrage: Union weit vorn, Grüne müssen mit großen Verlusten rechnen
Wenige Tage vor der Europawahl ist die Union in einer Umfrage in Deutschland klar stärkste Kraft – die Grünen müssen mit deutlichen Verlusten im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren rechnen. Wenn schon heute Europawahl wäre, käme die Union auf 30 Prozent. Sie könnte damit ihr Ergebnis von 2019 leicht verbessern (28,9 Prozent), wie aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten ZDF-Politbarometer Extra hervorgeht. Die Grünen stehen nun bei 14 Prozent. Sie hatten bei der Wahl 2019 noch 20,5 Prozent eingefahren.
Die Forschungsgruppe Wahlen betonte allerdings, dass die Umfragewerte nur das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wiedergäben – sie seien keine Prognose für den Wahlausgang. Zudem wüssten derzeit 42 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollten.
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 6. Juni:Das sind die deutschen Spitzenkandidaten für Europa
Als Zugpferde für den Europawahlkampf setzen in diesem Jahr viele Parteien auf altbekannte politische Gesichter. Es gibt aber auch Neulinge auf dem EU-Parkett – sogar eine Kapitänin ist mit dabei. Wen die großen Parteien in diesem Jahr an Spitzenpositionen in den Wahlkampf schicken.
360 Millionen Europäer wählen
Insgesamt dürfen rund 360 Millionen Europäer die 720 Abgeordneten des Parlaments wählen. Den Auftakt machen die Niederländer. Die Bürger der übrigen 26 EU-Mitgliedsstaaten können in den kommenden Tagen ihr Kreuz machen. Nach den Niederlanden folgen Irland und Tschechien, einen Tag darauf Italien, Lettland, Malta und die Slowakei.
Am Sonntag wählt der größte Teil. Dann gehen auch die Deutschen in die Wahllokale. Erstmals dürfen in Deutschland bei einer Europawahl auch 16-Jährige abstimmen. Jüngste Umfragen deuten in Deutschland zuletzt auf einen klaren Wahlsieg von CDU und CSU hin. Die AfD lag demnach auf dem zweiten Platz vor der SPD und den Grünen.
Auftakt zur Europawahl: Niederländer erwarten Rechtsruck
Die Europawahl hat begonnen. Den Auftakt machten am Donnerstag die Niederlande, wo rund 13,5 Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme für die Abgeordneten des Europaparlaments abgeben konnten. Umfragen zufolge steht ein deutlicher Rechtsruck bevor. Demnach könnte erstmals bei einer Europawahl die radikal-rechte PVV des Populisten Geert Wilders stärkste Kraft werden. Der mögliche Wahlsieg passt zu dem in Umfragen vorhergesagten Trend für ganz Europa. Demnach können extrem rechte Parteien mit deutlichen Gewinnen rechnen.
Erste Prognosen soll es nach Schließung aller Wahllokale in den Niederlanden um 21.00 Uhr geben. Ergebnisse dürfen erst veröffentlicht werden, wenn überall in Europa die Wahllokale geschlossen wurden. Das wird am Sonntagabend sein.