Um 21.33 Uhr am Samstagabend war es vollbracht – die HSG Konstanz ist zurück in der 2. Handball-Bundesliga. Der 33:29-Sieg im entscheidenden Spiel der Aufstiegs-Relegation gegen den HC Empor Rostock setzt einer bärenstarken Saison die Krone auf. Die Meisterschaft in der 3. Liga mit riesigem Vorsprung errungen, gegen den Ostmeister Eisenach ehrlicherweise chancenlos, danach aber unbeirrt gegen den Nordmeister Rostock bis auf die erste Halbzeit an der Ostsee und die letzten Minuten in der Schänzlehalle klar überlegen – die Konstanzer Handballer haben den Sprung in die 2. Liga verdient geschafft.
1650 Zuschauer sorgten für eine grandiose Atmosphäre, die die Jungs von Trainer Daniel Eblen total beflügelte. Sensationell die Abwehrarbeit, die mit einem Monsterblock von Fabian Wiederstein gegen den ersten Rostocker Wurf begann und den Gästen bis zur 41. Minute ganze 13 Treffer erlaubte. Natürlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Torhüter Simon Tölke, der in den drei Relegationsspielen zuvor so gar nicht an die Leistungen aus der Runde herangekommen war, diesmal hellwach war und am Ende 15-mal reaktionsschnell zur Stelle war.
25:13 führte die HSG Konstanz in jener 41. Minute, wer das vorher prognostiziert hätte, wäre für verrückt erklärt worden. Und was danach kam, war Rostocker Verzweiflungsaktionismus mit offensiver Deckung und stets siebtem Feldspieler für den Torwart – mit gepflegtem Handball, bis dahin von der beeindruckenden HSG zelebriert wie selten in diesem Spieljahr, hatte das nichts mehr zu tun.
Ja, die Konstanzer verloren dadurch ihre Linie und mussten es hinnehmen, dass am Ende aus den zwölf Toren Vorsprung nur noch vier geworden waren. Und, ja, es gab tatsächlich auch ein paar Zuschauer, die sich darüber aufregten, aber denen muss man dann halt einfach mal das Gespür für das wirklich Wichtige absprechen. Sieg und Aufstieg waren zu keiner Zeit mehr auch nur annähernd in Gefahr.
Dass sich die HSG-Akteure nicht mehr voll konzentriert wehrten und sich stattdessen wohl gewünscht haben, der Sekundenzeiger möge sich ein wenig schneller bewegen, interessiert heute doch schon niemand mehr. So lange Handball gespielt wurde, dominierten die Handballer vom See nahezu nach Belieben, der Rest ist geschenkt. Was zählt, ist die Kirsche auf der Torte, ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Glückwunsch!