Beim Küchenbauer Alno ist nun auch die letzte Produktionsgesellschaft des Konzerns von der Insolvenz erfasst worden. Wie Alno am Donnerstag mitteilte, werde das in der Bruno Piatti AG gebündelte Schweiz-Geschäft des Traditionskonzerns einen "Antrag auf provisorische Nachlassstundung" stellen. Damit droht die gesamte Alno-Küchenproduktion zumindest vorübergehend still zu stehen.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten Alno, die Töchter Wellmann und Pino sowie die Logistik-Sparte Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Diesen Weg geht nun auch die auf teure Küchen spezialisierte Bruno Piatti. Damit geraten immer mehr der rund 1900 Alno-Beschäftigten in den Strudel der Pleite. Von Piatti hieß es, es sei das Ziel, die Küchenproduktion "profitabel fortzuführen".
Die aktuellen Sanierungbemühungen werden unterdessen von immer stärker werdenden Auseinandersetzungen zwischen der aktuellen Alno-Führung und Ex-Vorständen tropediert. Mit Blick auf Versuche, die in Ostdeutschland ansässige Konzernmarke Pino aus der Insolvenz herauszuhalten, äußerte der Alno-Aufsichtsrat gestern in einer Mitteilung sein "Befremden", insbesondere über "das Verhalten ehemaliger Vorstände".
Gemeint sind Ex-Alno-Chef Max Müller und dessen Finanzchefin Ipek Demirtas. Diese hatten vergangene Woche versucht, die profitable Pino zu übernehmen. Alno hatte dies vereitelt. Pino gilt als Tafelsilber von Alno, ohne das eine Sanierung des Gesamtkonzerns deutlich erschwert würde.