Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat einen Großauftrag zum Bau des größten jemals gebauten Flach-Radars für Satelliten erhalten. Wie Airbus mitteilte, werde die Radarantenne elf Meter lang und fast vier Meter breit sein. Das einer riesigen Tischtennisplatte gleichende Radar, das auf einen Erdbeobachtungssatelliten montiert ist, soll auf knapp 700 Kilometer Höhe Tag und Nacht Land, Ozeane und Eis überwachen und Bilder mit hoher räumlicher Auflösung liefern.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Start des Copernicus-Satelliten, der unter dem Kürzel Rose-L firmiert, ist für das Jahr 2027 geplant. Die Luft- und Raumfahrtsparte von Airbus ist Systemführer beim Bau der sehr großen und komplexen Satelliten der Copernicus-Reihe. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem Verteidigungs- und Satellitenstandort in Immenstaad am Bodensee zu. Hier steht Europas größte und modernste Halle zum Bau der Geräte. Allein rund 1000 Beschäftigte arbeiten hier an Satellitentechnologie.

Auftrag hat Wert von 190 Millionen Euro

Zuletzt klagte der Standort allerdings über Unterauslastung. Vor genau einem Jahr sprach Airbus-Standortleiter Dietmar Pilz vor Journalisten von einer Auftragslücke, die auch die Beschäftigung am Standort bedrohe. Insbesondere bei den Satelliten-Aufträge gelte es nachzulegen, sagte er damals.

200 Airbus-Jobs sollen am Bodensee wegfallen

Zwischenzeitlich ist klar, dass alle Anstrengungen, Neuaufträge einzuholen, nicht gereicht haben. Ende Oktober diesen Jahres einigte sich die Geschäftsführung mit der Arbeitnehmerseite auf den Abbau von knapp 200 der 2000 Jobs am Immenstaadter Airbus-Standort. Ausgangspunkt waren konzernweite Vorgaben über alle europäischen Airbus-Werke.

Arbeit für 40 Ingenieure über sieben Jahre hinweg

Der aktuelle Copernicus-Auftrag ist insofern ein erfreuliches Signal. Der insgesamt 190 Millionen Euro schwere Auftrag sichere rund 40 Airbus-Arbeitsplätze am Bodensee, sagte ein Sprecher. So groß ist das Ingenieur-Team, das für die kommenden sieben Jahre mit der Radar-Mission betraut ist. Die beschriebene Auslastungslücke könne dadurch aber nicht ausgefüllt werden, so der Airbus-Sprecher.

Am Bodensee arbeiten rund 2000 Beschäftigte für Airbus in den Bereichen Raumfahrt und in der Verteidigungssparte.