Das Jahr 2024 biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Und je kälter die Tage werden, desto näher rückt auch die Skisaison. In den vergangenen Jahren hatten einige Skigebiete aufgrund milder Winter jedoch vermehrt Probleme, ihre Pisten über die gesamte Saison bereitzuhalten.
Zu den Wetter-Problemen kam für Wintersportler außerdem vielerorts ein neues, dynamisches Preissystem, durch das die Anbieter ihre Preise für Skipässe täglich anpassen. Da den Überblick zu bewahren ist schwierig. Wir haben nachgeschaut, was Erwachsene und Familien im Winter 2024/25 ein Tag auf der Piste kostet, und das in Deutschland, der Schweiz und Vorarlberg.
Keine klare Preissteigerung am Feldberg
Auffällig ist zunächst, dass im Oktober in nur wenigen der ausgewählten Skigebiete eine zuverlässige Aussage getroffen werden kann, wie teuer die Skipässe etwa für Januar auch im Januar sein werden. Viele Anbieter arbeiten mit einem dynamischen Preissystem.
Soll heißen: Tagestickets haben keinen festgelegten Preis, der den gesamten Winter über stabil bleibt. Er wird täglich angepasst und kurzfristig häufig teurer. Viele Skigebiete werben damit, Monate im Voraus für die gewünschten Tage zuzuschlagen, um günstige Preise zu erwischen.

Auch am Feldberg wurden die sich regelmäßig anpassenden Preise eingeführt. „Der Grund dafür waren die wechselnden Witterungsbedingungen der vergangenen Jahre. Es war häufig nicht klar, welches Angebot überhaupt offen sein kann“, sagt Julian Probst, Geschäftsführer der Feldbergbahnen. Das Wetter und die Gegebenheiten seien der Hauptfaktor, aber auch andere Aspekte wie die Nachfrage könne Einfluss nehmen.
Wie sich das Preisniveau am Feldberg diesen Winter entwickeln wird, kann Probst nicht sagen. Bedeutende Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr erwartet er aber nicht: „Vergangenes Jahr bewegten sich die Preise für Tagespässe zwischen 39 und 54 Euro. In der Nebensaison steigen sie meist kaum oder nur ein wenig an, in der Hauptsaison dafür mehr.“ Frühbucher zahlen im Winter 2024/25 aktuell zwischen 39 und 42 Euro.
Preise sind für Verbraucher nicht transparent
Verbraucherschützer sehen diese Unvorhersehbarkeit kritisch. „Im Idealfall sollte der Preis runtergehen, wenn die Nachfrage zurückgeht. Das System ist aber völlig undurchsichtig“, sagt Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. So könne der Preis auch an schlecht nachgefragten Tagen steigen – wenn der Anbieter das so entscheidet. „Sicherlich gibt es auch die Schnäppchentage“, sagt Buttler weiter. Aber ob dann auch gute Bedingungen zum Skifahren sind, sei die entscheidende Frage.
Auch Verbraucherschützer in Bayern sehen in der fehlenden Transparenz ein Problem. Preise könnten auch dadurch beeinflusst werden, ob man auf dem Smartphone oder am PC bucht. „Verbraucher sollten deshalb die Preise auf mehreren Endgeräten vergleichen und regelmäßig Cookies löschen, sowie die Preise über einen möglichst langen Zeitraum beobachten“, empfiehlt Sonja Neumann von der Verbraucherzentrale Bayern.
Frühe Planung kann sich lohnen
Viele Anbieter werben daher damit, dass Skifahrer schon möglichst früh zuschlagen sollen. Denn Monate vor Saisonbeginn sind die Tagespässe auch für die Hauptsaison günstiger zu haben. „Wer das Risiko eingeht, weit im Voraus zu kaufen, der profitiert von den Preisen“, sagt Julian Probst von den Feldbergbahnen. Am Feldberg könne man bis 8 Uhr am selben Tag die Tagespässe stornieren, etwa wegen schlechten Wetters.
Laut Verbraucherschützer Oliver Buttler entlohnen jedoch nicht genügend Anbieter das Risiko der frühen Buchung. Lohnen kann sich der frühe, günstigere Kauf vor allem in schneesicheren Gebieten. „Schwieriger ist das aber dort, wo es passieren kann, dass der Schnee nur bis zur Mittelstation liegt und man nach einem halben Tag wieder frustriert abziehen muss“, so Buttler weiter.
So viel kostet der Tagespass diesen Winter
Aber wie teuer ist nun der Tag auf der Piste in der kommenden Saison? Wir betrachten die Preise für einen Tagespass für Erwachsene sowie eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern. Bei Kindern variieren die Preise je nach Alter. Die jüngste Kategorie bis sechs oder sieben Jahren kostet in vielen Gebieten pro Tag nur fünf Euro. Auf manche Pisten kommen die Kleinsten kostenlos.
Für unsere Musterfamilie rechnen wir mit den Preisen für Kinder der mittleren Altersklasse. In den meisten Skigebieten sind das Kinder zwischen sieben und 15 Jahren. Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zahlen häufig fast so viel wie Erwachsene und sind in den meisten Kombitickets auch nicht enthalten. Alle aufgeführten Preise sind Stand 24. Oktober und können nach Angaben der Betreiber je nach ausgewähltem Datum abweichen und in den kommenden Wochen weiter steigen.
Feldberg
Am Feldberg läuft die Wintersaison von 6. Dezember bis 30. März. Die Tageskarten kosten aktuell je nach Datum für Erwachsene zwischen 39 und 42 Euro, Kinder zahlen je nach Alter zwischen 15 und 25 Euro. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern zahlt für einen vollen Tag Skifahren am Feldberg also mindestens 108 Euro.

Balderschwang im Allgäu
Im Skigebiet Balderschwang zahlen Erwachsene 42 Euro für den Tagespass, bei Kindern variiert der Preis nach Alter zwischen 5 Euro (unter Sechsjährige) und 35 Euro für Jugendliche. Für Familien gibt es verschiedene Kombi-Tickets: Zwei Erwachsene und zwei Kinder (Jahrgänge 2008 bis 2017) zahlen 110 Euro für einen ganzen Tag auf der Piste.
Österreich
Österreichischen Medienberichten zufolge, steigen die Preise für Tagespässe in vielen Skigebieten an. In der Silvretta Montafon in Vorarlberg kostet der Tagespass für Erwachsene zu Beginn der Saison am 22. November 58,50 Euro. Im Januar und Februar liegen die Preise schon heute bei stellenweise 64,50 Euro. Kinder bis 18 Jahre kosten je nach Datum zwischen 33,50 Euro und 37 Euro. Mindestens 184 Euro werden für den Familientag fällig.

In Warth-Schröcken sind die Preise je nach Saisonphase in drei Kategorien eingeteilt. Erwachsene, die zur Hauptsaison ab dem 21. Dezember auf die Piste wollen, müssen für einen Tagespass 73,50 Euro in die Hand nehmen. Je nach Datum können die dynamischen Preise auch hier anders ausschlagen. Bei Kindern und Jugendlichen variiert der Preis je nach Alter zwischen 5 und 64,50 Euro. Für Familien gibt es in Warth-Schröcken auch gemeinsame Tickets. Mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern (zwischen acht und 15 Jahren) kostet das Vergnügen 199 Euro.
Ein Skipass für einen Tag im Brandnertal kostet Erwachsene im Winter 2024/25 zu Saisonbeginn am 13. Dezember 53,50 Euro. Zwischen den Jahren und im frühen Januar zahlen auch Frühbücher schon mitunter 60 Euro pro Tag. Ein Kind zwischen sechs und 18 Jahren zahlt bis zu 36 Euro je nach Datum. Ein Kombiticket für die Familie kostet Mitte Dezember 171 Euro, kann im frühen Januar aber auch heute schon bis zu 192 Euro teuer werden.
Wer im Skigebiet Damüls-Mellau fahren möchte, zahlt als Erwachsener im kommenden Winter 70 Euro für einen Tag. Für Kinder ab sechs Jahren werden 40 Euro fällig, für Jugendliche ab 16 Jahren sind es 65 Euro. Die Musterfamilie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern zwischen sechs und 15 Jahren zahlt 190 Euro.
Am Diedamskopf in Österreich zahlen Erwachsene 63,50 Euro am Tag, Kinder und Jugendliche zwischen 37 und 57 Euro. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern bis 15 Jahren muss 188 Euro locker machen.

Am Sonnenkopf kostet der Tag auf Skiern für Erwachsene im Winter 2024/25 aktuell 55 Euro. Für Kinder zwischen acht und 15 Jahren werden 32 Euro fällig. Jugendliche ab 16 kosten 45,50 Euro. Die Musterfamilie zahlt 147,50 Euro. Je nachdem, ob die ausgewählten Tage in die Haupt- oder Nebensaison fallen, können die Preise variieren.
Schweiz
Auf dem Chäserrugg im Toggenburg zahlen Erwachsene im Winter 2024/25 Stand Ende Oktober je nach Datum zwischen 47,50 Franken und 52,50 Franken (rund 51 Euro bis 56 Euro) für den Tagespass. Für Kinder zwischen neun und 15 Jahren wandeln die Preise aktuell im Dezember und Januar zwischen 23,50 Franken und 25,50 Franken. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern muss aktuell je nach Datum im Bereich umgerechnet zwischen 150 Euro und 171 Euro zahlen.