Anhaltende Regenfälle sorgen dafür, dass 2024 im Südwesten Flüsse und der Bodensee über die Ufer treten. Das am 31. Mai beginnende Hochwasser hält die Region mehrere Wochen lang in Atem – und richtet beträchtliche Schäden an.
31. Mai 2024: Regen, Regen und noch mehr Regen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt davor, dass Straßen und Unterführungen bei heftigem Regen schnell überflutet werden können. „Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen“, heißt es. Besonders in Richtung Schwaben fallen 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter Regen – das Hochwasser in unserer Region nimmt seinen Lauf.
01. Juni 2024: Von der historischen Holzbrücke in Eriskirch sieht man ein Gartenhäuschen im Schussen-Hochwasser untergehen. Zu diesem Zeitpunkt droht am Hochrhein ein Zehn-Meter-Pegel, auch der Wasserstand im Bodensee steigt deutlich. Uferwege bei Friedrichshafen werden gesperrt. Im Südwesten wird die höchste Unwetterwarnstufe im Südwesten ausgerufen, auf dem Rhein wird die Schifffahrt eingestellt.
02. Juni 2024: Die Vorbereitungen auf eine mögliche zweite Welle in Meckenbeuren laufen an. Das Hochwasser des Flusses Schussen überschwemmt Teile der Stadt, es kommt zu ersten Evakuierungen.
03. Juni 2024: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) und Landesinnenminister Thomas Strobl (m.) besichtigen die Folgen des Hochwassers in Meckenbeuren. Auch Landrat Luca Prayon (l.) ist vor Ort.
03.Juni 2024: In Leinzell ist der Fluss Lein über die Ufer getreten. Eine Unwetterwarnung gibt es auch in anderen Orten: Erste Straßen in Lindau sind überflutet. Überschwemmungen treten mittlerweile in großen Teilen Süddeutschlands auf.
05. Juni 2024: Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS) haben den Betrieb im Wasserwerk Keckquelle vorübergehend eingestellt. Das Wasser ist aufgrund des Hochwassers zu trüb. Der Bodensee muss für die Trinkwasserversorgung in Anspruch genommen werden.
07. Juni 2024: Für Landwirte ist der Dauerregen katastrophal. Das Hochwasser vernichtet die Ernte an vielen Höfen. Die Landwirte Hubert und Jonas Knoblauch versuchen, ihre Erdbeeren auf diesem Feld in Friedrichshafen-Berg zu retten.
08. Juni 2024: In der Teuringer Straße in Friedrichshafen werden die Auswirkungen des Hochwassers besonders deutlich. Es kommt vielerorts zu Überflutungen, Erdrutschen und Straßensperrungen.
10. Juni 2024: Mitten in der Nacht reist eine achtköpfige Einsatzgruppe aus Waldshut-Tiengen ab, um in Bayern Bewohner eines Dorfes zu retten. Die Strömungsretter sind vor Ort, da eine drohende zweite Flutwelle die Lage verschärft.
11. Juni 2024: Der Bodensee ist über die Ufer getreten und liegt laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Konstanz bei 5,09 Metern, in Radolfzell bei 4,84 Metern.
12. Juni 2024: Die Unwetterfolgen sind auch im Öhninger Ortsteil Schienen zu sehen.
13. Juni 2024: Für den Untersee rufen die Schweizer Behörden die höchste Gefahrenstufe 5 aus. Das Hochwasser macht sich auch am Ufer des Kreuzlinger Seeburgparks bemerkbar.
14. Juni 2024: So unterschiedlich sieht der See bei Hochwasser (2024) und Niedrigwasser (2022) aus. Das Hochwasser in Radolfzell verändert das Aussehen des Ufers eindrucksvoll.
18. Juni 2024: Die Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis ist vom Hochwasser besonders gebeutelt. Im Keller von Doris Auchter arbeiten Handwerker in Schutzkleidung, um die Schäden zu beseitigen.
23. Juni 2024: Neue Sorgen vor Hochwasser am Bodensee: Der Pegel steigt nach einer Verschnaufpause überraschend wieder und überschreitet erneut die 5-Meter-Marke.
25. Juni 2024: Vor Konstanz liegt der Wasserstand bei über fünf Metern. Am Konstanzer Trichter tritt mancherorts das Wasser über die Ufer. Die Stadt sperrt den Uferweg erneut und der Fährbetrieb ist in Alarmstellung.
26. Juni 2024: Die Feuerwehr im Dauereinsatz: Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller im Kreis Waldshut, hier in der Gemeinde Amrigschwand. Heftige Gewitter mit Starkregen fegen über Teile des Bodenseekreises.
26. Juni 2024: In Oberteuringen setzen Regenmassen von rund 50 Litern pro Quadratmeter in kürzester Zeit den Ort teilweise unter Wasser. Die Ortsmitte gleicht einem See, das Wasser steht abschnittweise einen halben Meter hoch. Der Bildvergleich zeigt den Eugen-Bolz-Platz in Oberteuringen vor (l.) und nach dem Unwetter (r.).
27. Juni 2024: Die Aachenstraße in Stockach ist teilweise überflutet und in Ludwigshafen ist der Schlösslepark wegen Hochwasser abgesperrt. Das Unwetter hält sich im Raum Stockach zwar in Grenzen, doch das andauernde Hochwasser in Bodman-Ludwigshafen macht dem Flohmarkt beim Hafenfest einen Strich durch die Rechnung.
19. Juli 2024: Endlich! Der Bodensee hat kein Hochwasser mehr. Nach überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern sind die Flüsse in der Region schon länger in ihren Normalzustand zurückgekehrt.