Das schöne Wetter hat die Menschen in Deutschland über Pfingsten ins Freie gelockt – nicht alle hielten sich dabei an die Auflagen während der Covid-19-Pandemie.
Das Badeverbot in Konstanz scheinen viele Menschen vergessen zu haben

In Konstanz herrschte am Pfingstwochenende reger Betrieb, überall am Wasser war einiges los. Trotzdem fühlte sich kaum jemand unwohl und laut Bädergesellschaft war es immer noch leicht, in den Bädern den Überblick zu behalten. Dass die Einhaltung der Corona-Regeln inzwischen schwerfällt, bekannten jedoch viele Badegäste – und setzten sich teilweise über das in den Strandbädern geltende Badeverbot hinweg.
Als ob es kein Virus gäbe: Überlinger Promenade an Pfingsten voller Menschen

Das sommerliche Wetter lockte am Pfingstsonntag auch zahlreiche Menschen an die Überlinger Promenade. Vor allem nach der Ankunft eines Personenschiffes gab es zeitweise kaum noch ein Durchkommen und es ging richtig turbulent zu. Selbst wenn man wollte, war die Abstandsregel gar nicht mehr einzuhalten. Dabei waren Mund-Nasen-Masken kaum zu sehen. Viele Menschen benahmen sich, als ob es nie eine Corona-Pandemie gegeben hätte.
Sommerwetter zu Pfingsten: Markdorfer zieht es nach draußen

Normalität wie in Überlingen oder Konstanz hat in Markdorf am Pfingstwochenende noch nicht geherrscht. Doch auch dort haben sich die Zeichen einer gewissen Entspannung gemehrt. Anders als noch zu Ostern waren nun größere Spaziergänger-Gruppen unterwegs. Auch waren Lokale wieder offen, sodass insbesondere in deren Außenbereichen das Bild einer gewissen Unbeschwertheit entstehen konnte. Und auch die Pfingst-Gottesdienste waren gut besucht.
Wandern, Picknick, Sport: Viele Villinger verbringen das lange Wochenende in der Natur

Hinaus in Wald und Flur lockte es viele Menschen am Pfingstwochenende auch in Villingen. Begehrt waren die beliebten Ausflugsziele, Grillstellen und Cafés in und um die Stadt.
Und wie lief das Pfingstwochenende im Rest Deutschlands?
- In der Millionenstadt Köln wurden die Regeln nach Angaben des Ordnungsamtes „im Großen und Ganzen“ eingehalten. Es wurden von Freitag bis Sonntag allerdings 108 Verstöße verzeichnet, hieß es am Montag. Es habe am Pfingstwochenende vor allem mit jungen Leuten Probleme gegeben: „Bei diesen Gruppen stellen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes vermehrt fest, dass einige die Maßnahmen des Infektionsschutzes kaum noch ernst nehmen“, hieß es. Für die Mitarbeiter werde es zunehmend schwieriger, hier mit Argumenten zu überzeugen. Oft müssten mehrere Teams zu Einsatzorten kommen, da sich die Personen „einen Spaß daraus machen, sich den Maßnahmen/Örtlichkeiten zu entziehen“. Zudem verspürten die Mitarbeiter auf der Straße „eine aggressivere Stimmung als zu Beginn der Corona-Einschränkungen“.
- In Cuxhaven habe es eine große Nachfrage nach Ferienwohnungen und Stellplätzen für Wohnmobile gegeben, sagte Wolf-Dieter Schink, Geschäftsführer der Cux-Tourismus GmbH am Montag. Der Andrang sei in diesem Jahr wegen der vorherigen Corona-Reisebeschränkungen besonders hoch gewesen. Die Menschen hätten sich aber an die Mindestabstände gehalten, sagte Schink.
- Auf der Nordsee-Insel Sylt war es nicht so voll wie sonst an Pfingsten, aber es gab hier und da Corona-Einsätze. „Es waren einfach zu viele Menschen“, sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm, am Montag. So habe es am Samstag größere Menschengruppen gegeben, die am Strand gewesen seien. Der Zugang wurde eingeschränkt.
- In Mecklenburg-Vorpommern, das zu Pfingsten den ersten großen Touristenansturm seit Wiederöffnung erlebte, gab es laut Polizei nur vereinzelt Verstöße gegen die Corona-Auflagen.
- In Bayern waren die Urlauber und Ausflügler eher verhalten unterwegs. Nur sehr zögerlich zog es die Menschen am Wochenende und zum Start in die Pfingstferien an die Seen und in die Berge. Von einem Ansturm, der nach den wochenlangen Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise teilweise erwartet wurde, konnte nicht die Rede sein.