Nach oben gibt es einen Grenzwert, offiziell gilt ab 4,80 Meter am Bodensee Hochwasser. Nach unten sind solche Schwellenwerte nicht festgelegt. Der Pegel des Sees schwankt das ganze Jahr, aktuell vorwiegend nach unten.
Wie die Linien zeigen, ist normalerweise im Sommer deutlich mehr Wasser im See als im Winter. Im Durchschnitt steht das Wasser im Juli über einen Meter höher als am Jahresanfang.
Was sind die niedrigsten jemals gemessenen Pegelstände?
Laut Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) stand der See im Januar und Februar 2006 am niedrigsten. Damals fiel der Pegel auf unter 2,30 Meter.
Die Pegelstände liegen für mehr als 100 Jahre vor. Niedriger als damals stand der See nie. Auch nicht im März 1972 und im Januar 1949, als der See weniger als 2,40 Meter hoch stand.
Ab welchem Pegel wird die Hochwasser-Situation kritisch?
Beim Pegel von 4,80 Metern ist zunächst die sogenannte Hochwasservorwarnstufe erreicht. Von einer kritischen Lage spricht man hingegen erst ab einem Wasserpegel von über fünf Metern.
Wieso kommt es am Bodensee zu Hochwasser?
Der größte Teil des Wassers im Bodensee stammt aus Zuflüssen und Stauseen in den Alpen. Wenn diese wegen Starkregens sehr viel Wasser führen, erhöht sich der Pegel des Sees. In den Sommermonaten kommt das Wasser von der Schneeschmelze in den Bergen hinzu – die höchsten Wasserpegel im Bodensee gibt es somit meistens im Frühjahr und im Sommer.
Wie oft lag der Pegel am Bodensee schon über 5 Meter?
Einen Pegelstand von über 5 Metern gab es in den folgenden Jahren:
2016: 5,14 Meter (20. Juni)
1999: 5,65 Meter (24. Mai)
1987: 5,38 Meter (28. Juli)
1965: 5,41 Meter (28. Juni)
1926: 5,55 Meter (26. Juni)
1910: 5,57 Meter (28. Juni)
1890: 5,76 Meter (3. September)
1821: 5,91 Meter (18. August)
1817: 6,36 Meter (7. Juli)
Jahrhunderthochwasser 1999 am Bodensee
1999 war ein absolutes Ausnahmejahr. Im Mai regnete es extrem viel, der Wasserstand stieg immer weiter und es kam an Pfingsten zu einem sogenannten Jahrhunderthochwasser. So bezeichnen die Experten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) einen Wasserstand, der statistisch gesehen nur alle 100 Jahre vorkommt.
Der Pegel in Konstanz war auf 5,65 Meter gestiegen und Straßen und Keller standen unter Wasser. Der Damm zwischen Konstanz und der Reichenau wurde überschwemmt und die Fähren nach Meersburg mussten für ein paar Tage den Betrieb einstellen.
Überall rund um den Bodensee wurden Sandsäcke gefüllt und gestapelt, um das Wasser aufzuhalten. Viele Menschen konnten ihre Häuser nur noch über Holzstege erreichen, die behelfsmäßig aufgestellt wurden. Da Campingplätze überflutet waren und niemand im Hochwasser Urlaub machen wollte, fielen die Einnahmen durch das Urlaubsgeschäft an Pfingsten weg.
Auch der Rhein und andere Flüsse in der Region traten über die Ufer und überschwemmten Dörfer und Städte. Vor allem Rheinfelden war betroffen, aber auch in Waldshut und Bad Säckingen strömte das Wasser durch die Straßen.
Und wie hoch ist der Rheinpegel aktuell?
Das Wasser aus dem Bodensee fließt weiter in den Rhein und der Bodenseepegel wirkt sich auf den Rheinpegel aus. Den aktuellen Wasserstand am Hochrhein sehen Sie hier.