Habe ich nun eine echte FFP2-Maske, die mich wirklich vor dem Coronavirus schützt – ja oder nein? Diese Frage ist für den Laien kaum zu beantworten. Zahlreiche Tests des SÜDKURIER offenbarten, dass sogar Masken mit CE-Zeichen und vierstelliger Prüfziffer nicht immer vor dem Virus schützen.
Für die Qualitätsmängel gibt es zahlreiche Gründe. Einer von ihnen: Die Tests, die von Zertifizierungsinstituten ein Mal bei der Zulassung der Maske vorgenommen werden, sind eigentlich für den Arbeits- und nicht für den Infektionsschutz ausgelegt.
Der öffentlich bestellte Gutachter für Medizinprodukte Roland Ballier wollte dieses Problem nicht mehr tatenlos hinnehmen. Gemeinsam mit einem namhaften Prüflabor in der Region entwarf er in seinem Unternehmen Medical Consult ein neues Qualitätslabel für FFP2-Masken, das jedem Verbraucher die Möglichkeit bieten soll, die Maskenqualität unkompliziert zu überprüfen.

Das Qualitätszertifikat nennt sich CCF, Corona Certified Filter, zu Deutsch: Corona-zertifizierter Filter. Nur FFP2-Masken, die Balliers strenge Qualitätsanforderungen erfüllen, dürfen diese Kennzeichnung tragen. Zu den Voraussetzungen zählen unter anderem die Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Maske bis zur Produktion, die Dokumentation und Überprüfung der eingesetzten Filtermaterialien und die ständige Überprüfung der Filtereigenschaften durch Laboranalysen.
Bei erfolgreichem Test erhält der Hersteller das Recht, das Qualitätslabel außen sichtbar auf der Maske anzubringen. „Wird gegen die Verpflichtungen verstoßen, wird das Label wieder entzogen“, so Ballier.
Das CCF-Siegel wird ergänzt durch einen vierstelligen Code, der auf der Internetseite www.maskenpruefung.de eingegeben werden kann. Der Verbraucher erhält dann Auskunft zum Hersteller, der Gültigkeit des Zertifikates und der konkreten Filtereigenschaften der Maske.
Hersteller aus Deutschland unterstützen
„Natürlich sollen so auch die inländischen Hersteller unterstützt werden“, sagt Roland Ballier im Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Sie liefern meistens hervorragende Masken, könnten aber preislich gegen die fernöstliche Konkurrenz nicht bestehen. Mit dem Zertifikat hätten die Hersteller die Möglichkeit, sich durch sichtbare Qualitätsmerkmale zu unterscheiden.“