Was bedeutet Ihnen Musik?
Musik ist ein ganz großer Teil meines Lebens. Ich habe mit elf Jahren begonnen und verbringe bis zu vier Abende in der Woche mit Proben im Musikverein, bei der Jugendkapelle und dem Vororchester. Dazu kommen natürlich noch die ganzen Auftritte an den Wochenenden.
Welches Instrument spielen Sie und warum?
Das Saxophon ist mein Instrument. Begonnen hatte ich mit der Blockflöte. Damals noch bei Harald Hilpert im Musikverein. Dann wollte ich unbedingt noch ein anderes Instrument lernen und das Saxophon gefiel mir, also ging ich zu Jens Hacker und fing jetzt vor gut elf Jahren mit dem Saxophon an.
Welches Instrument würde Sie noch reizen zu erlernen?
Auf jeden Fall etwas Blechiges. Posaune oder auch die Tuba finde total spannend, die würde ich gerne mal ausprobieren.
Warum genau diese beiden Instrumente?
Weil man mit denen nicht nur Melodien spielen kann, sondern auch Rhythmisches, das macht einen gewissen Reiz für mich als Holzbläser aus. Auf der Tuba kann ich schon „Alle meine Entchen“ spielen.
Was macht das Musizieren in einem Verein für Sie aus?
Die Gemeinschaft, sowohl kameradschaftlich als auch klanglich. Es ist einfach besser, in der Gruppe zu üben, als zu Hause alleine. Die Stücke sind Teamarbeit, man lernt beim gemeinsamen Üben auch von den anderen. Das gefällt mir.
Neben dem Saxofon spielen betätigen Sie sich auch als Dirigent des Vororchesters. Wie kamen Sie zum Dirigieren?
Also zunächst hatte ich das nie geplant. Jens Hacker kam vor gut einem Jahr auf mich zu und fragte mich, ob ich das Vororchester dirigieren möchte. Und ich sagte zu. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie einen Taktstock in der Hand gehabt. Jens brachte mir dann die Grundtechniken bei und dann hieß es „Learning by doing“.
Was ist die Herausforderung beim Dirigieren?
Kinder sind ziemlich anspruchsvoll und verlangen viel Konzentration. Da sie es noch nicht so gewohnt sind, dirigiert zu werden, muss man sie oft mitziehen und ihnen beibringen, was man von ihnen will. Im Prinzip lernen wir gegenseitig voneinander. Wichtig ist, dass sich Spaß und Lernen abwechseln, damit die Kinder nicht das Interesse und den Spaß verlieren.
Was muss man dafür besonders gut können?
Man sollte vor allem geduldig sein, gerade im Umgang mit den Kindern, sie sind halt oft noch verspielt. Aber natürlich sind musikalische Grundkenntnisse sehr wichtig, damit man erklären kann, wann der richtige Ton zum richtigen Zeitpunkt zu spielen ist. Und ein gewisses Maß an Taktgefühl ist auch hilfreich.
Was machen Sie außerhalb der Musik?
Um den Kopf freizubekommen und mich zu bewegen, bin ich in meiner Freizeit sehr oft mit dem Mountainbike oder dem Rennrad unterwegs. Dafür stehe ich dann auch schon mal gerne am Samstag um sieben Uhr auf. Was meinen Freundeskreis betrifft, ist der Großteil selber in Musikvereinen aktiv und so ist auch in der Freizeit die Musik oft ein Thema.
Was denken Sie über Kinder- oder Jugendarbeit in Vereinen?
Ich halte sehr viel davon. In Bärenhausen bin ich seit einigen Jahren als Betreuer dabei und es ist einfach toll. Die Kinder- und Jugendarbeit gehört einfach in das Vereinsleben dazu. Gemeinsame Unternehmungen sind für die Gemeinschaft wichtig.
Ist soziales Engagement etwas Erstrebenswertes?
Sofern das Engagement freiwillig ist, auf jeden Fall. Wenn man sich gerne engagiert, gibt das auch einem persönlich etwas, es bereichert einen.
Dirigenten sind gefragt. Wollen Sie später mal in einem Musikverein die „Großen“ dirigieren?
Ich denke nicht. Kinder und Jugendliche ja, aber bei den Großen möchte ich lieber selbst spielen.
Fragen: Jan Manuel Heß
Zur Person
Elias Hummel ist 18 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Bermatingen und besucht das Technische Gymnasium in Überlingen. Wenn er nicht gerade mit seinem Saxophon bei einer Musikprobe ist, durchstreift er mit seinem Fahrrad gerne die Umgebung rund um Bermatingen. Außerdem betätigt er sich regelmäßig ehrenamtlich als Betreuer bei den Bermatinger Ferienspielen als Betreuer und dirigiert zudem noch das Vororchester des MV Bermatingen.