Als der Bußgeldbescheid kommt, sind wir längst wieder zuhause. Eine wunderschöne Woche an der italienischen Riviera in der Friedrichshafener Partnerstadt Imperia liegt hinter uns. Dolce Vita, Strandleben und viel Nocciola-Eis – ein perfekter Urlaub. Doch leicht getrübt war die Urlaubslaune schon, denn auf dem Weg nach Italien hat uns ein Blitzer erwischt.

Blitzer in der Grenzregion

Nur eine gute Stunde von Friedrichshafen entfernt, bei Buchs, stand der mobile Laserblitzer, auf dem Seitenstreifen der Autobahn A13 – der zweitwichtigsten Nord-Süd-Verbindung durch die Schweiz. Maximalgeschwindigkeit auf Schweizer Autobahnen sind 120 Stundenkilometer. Für Deutsche in Urlaubslaune, die schnell ans Ziel wollen, ungewohnt. Und obwohl ich das natürlich wusste, drückte der Fuß bei lauter italienischer Radiomusik dann doch wohl etwas zu fest aufs Gaspedal.

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Der Mann schrie noch: „Blitzer!“ Doch es war zu spät. Als ich abbremste und aufs Tacho schaute, zeigte das immer noch gut 145 Stundenkilometer. Also war ich mindestens 25 km/h zu schnell. Erinnerungen kommen auf. Eine Kollegin wurde vor vielen Jahren mit 28 Stundenkilometern zu viel in der Schweiz geblitzt. Sie hatte die Wahl: mehrere hundert Euro Franken Bußgeld plus ein Monat Führerscheinentzug – oder eine Nacht im Kantonsgefängnis. Nachdem sie erfahren hatte, dass sie dann mit echten Verbrecherinnen eingesperrt werden würde und alle ihr deutlich davon abrieten, entschied sie sich für das viele Geld und den Monat Führerscheinentzug. Der galt zwar nur für die Schweiz, für Grenzgänger kann das allerdings auch zum Problem werden.

Der Mann rechnet bereits. „Das kostet mindestens 200 Franken!“ Ich denke laut nach: „Vielleicht doch lieber in den Knast?“ Die Kinder kreischen: „Bloß nicht!“ Am Ende war die Sache dann aber doch schnell vergessen und der Urlaub richtig schön.

Strandleben in Imperia im Juni Video: Wienrich, Sabine

Die „Übertretungsanzeige“ der Schweizer Polizei kam dann aber doch überraschend schnell. „Wir haben festgestellt, dass die Lenkerin oder der Lenker des unten genannten Fahrzeugs folgende Verkehrsregelverletzungen begangen hat“, beginnt der Brief. Mit ein bisschen Kulanz war ich also 22 km/h zu schnell. Ich atme auf: kein Führerscheinentzug, weil ich auf der Autobahn unterwegs war. Aber viel Geld. 260 Franken kostet die Sekunde Unaufmerksamkeit. Ungefähr halb so viel wie unser kleines Ferienhaus in Imperia. Dumm gelaufen. Das nächste Mal stelle ich den Tempomat ein.