Das Corona-Testzentrum (CTZ) in der Messehalle B5 in Friedrichshafen ist seit Montag in Betrieb. Zuvor waren die Container, in denen die Corona-Proben entnommen wurden, in Oberteuringen stationiert.
Ausgeschildert ist das Zentrum als „Fieberambulanz„. Der Unterschied zum CTZ in Oberteuringen: Menschen mit Verdacht auf das Coronavirus werden direkt untersucht. Proben werden nur dann erhoben, wenn der Verdacht durch einen Arzt bestätigt ist, erklärt Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamtes (LRA) Bodenseekreis.
Momentan werden nach Angaben von Schwarz etwa 36 Menschen täglich von 14.30 bis 18.30 Uhr in der Messehalle auf das Coronavirus getestet.Die Frequenz könne in den kommenden Tagen gesteigert werden. Damit alles reibungslos funktioniert, sind ein Arzt und ein Arzthelfer im Einsatz. „Es ist nicht jeden Tag der gleiche Arzt vor Ort, es wird jeden Tag gewechselt“, sagt Schwarz bei einem Rundgang durch die Halle. Die Ärzte kommen aus der Region und arbeiten auf freiwilliger Basis im CTZ. „Wir sind sehr dankbar dafür“, betont Schwarz.

Zusätzlich arbeiten vier Angestellte des LRA am Testzentrum, beispielsweise bei der Einlasskontrolle. Einer davon ist Marco Lechmann. Er ist dafür zuständig, die Patienten aufzurufen und zum Behandlungscontainer zu begleiten. „Wir haben unsere Kräfte gebündelt, es helfen Leute aus anderen Bereichen mit“, erklärt Schwarz.
So läuft ein Termin im CTZ ab
Der Pressesprecher des LRA betont, dass in der Fieberambulanz nur Patienten untersucht werden, die im Voraus einen Termin über ihren Hausarzt bekommen haben. Voraussetzung für einen solchen Termin: Deutliche Symptome einer Coronavirus-Infektion sowie Risikopatient. „Wir können nicht alle untersuchen, die ein bisschen Fieber oder Schnupfen haben. Hier müssen wir Prioritäten setzen.“

Wer einen Termin im CTZ vereinbart hat, bekommt am Eingang der Messehalle B5 einen Mundschutz ausgehändigt und muss seine Hände desinfizieren. Danach darf der Patient zur Anmeldung. Dort wird seine Krankenkarte desinfiziert und eingelesen. „Es läuft ab, wie ein normaler Arzttermin. Und genauso wird er auch über die Krankenkassen abgerechnet“, sagt Robert Schwarz.

Anschließend heißt es warten. Etwa 50 Stühle stehen mit einem Abstand von rund zwei Metern in einer Hälfte der Halle parat. „Wir wissen nie, ob sie nicht alle einmal benötigt werden.“

Vom Wartebereich geht es für den Patienten dann weiter zu einem Container. Dort findet die Untersuchung durch einen Arzt statt. „Es wird Fieber und die Sauerstoffsättigung in der Atemluft gemessen, die Lunge wird abgehört“, zählt Schwarz auf.
„Meistens werden die Patienten krankgeschrieben“
„Es wird hier entschieden, ob Leute stationär behandelt werden sollen“, so Schwarz. Im schlimmsten Fall könne der Arzt in Rücksprache mit dem Krankenhaus anordnen, dass der Patient auf die Intensivstation kommt. Dies sei bisher noch nicht eingetreten. Meistens würden die Patienten krankgeschrieben.