Der Januar war vor allem nass
Allzu kalt war es im Januar am Bodensee nicht: Den Aufzeichnungen der Meteorologen zufolge gab es schon frostigere Jahresauftakte. Zwar wurden am kältesten Tag in Friedrichshafen minus 8,3 Grad gemessen, das Monatsmittel lag mit 1,7 Grad aber genau ein Grad über dem langjährigen Mittel. Mit 76,2 Litern Niederschlag pro Quadratmeter – nur vereinzelt als Flocken – war der Januar ziemlich nass. Der niederschlagsreichste Tag war mit 16,7 Litern pro Quadratmetern der 17. Januar.
Rekordwert im Februar
Der Winter war nach Angaben der Meteorologen deutlich zu warm. Er wurde auf den dritten Platz der mildesten katapultiert, hinter den Wintern 2006/2007 und 2019/2020. Auch am Bodensee war der Monat „deutlich zu warm“: Immer mal wieder lag die Temperatur zwar nur knapp oberhalb des Gefrierpunktes, am wärmsten Tag wurde allerdings die 15-Grad-Marke geknackt. Das Monatsmittel lag mit sieben Grad weit über dem langjährigen Mittel. Zumindest die Narren konnten sich in der heißen Phase der Fasnet auf trockene Umzüge freuen.
März: Regen, Regen und noch mehr Regen
110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden im März gemessen. Das sind den Erhebungen der Meteorologen von Wetterkontor zufolge 177 Prozent des langjährigen Mittels. Am regenreichsten Tag des Monats kamen 19,7 Liter pro Quadratmeter zusammen. Zwar gab es zwischendurch auch mal trockene Tage, die Sonne zeigte sich allerdings nur für 131,7 Stunden und damit seltener als sonst im März. Die Temperaturen bewegten sich mit durchschnittlichen 8,5 Grad abermals über dem langjährigen Monatsmittel von 5,5 Grad. Vereinzelt rückte der Gefrierpunkt noch mal in Reichweite.
Im April war von allem etwas dabei
Von Sommer bis Winter waren im April alle Wetter- und Temperaturlagen vertreten. Während zu Beginn des Monats bei 26,7 Grad schon Vorfreude auf den Sommer aufkam, mussten die Winterjacken knapp zwei Wochen später bei 0,7 Grad nochmals herhalten. Obwohl sich im April sogar nochmals Schneeflocken unter den Regen mischten, war der Monat insgesamt recht trocken. Niederschläge waren seltener als in den Vormonaten. Auch die Sonne war seltener zu sehen als üblicherweise im April: Sie setzte sich 152,9 Stunden durch.
Dauerregen Ende Mai ließ Pegel steigen
Mehr als doppelt so viel Niederschlag wie im langjährigen Mittel ist den Mai über gefallen. Insbesondere in der zweiten Monatshälfte gab es viel Regen. Die Regensäule vom 31. Mai, die neben dem Beginn des Hochwassers vom ersten Juni-Wochenende auch den niederschlagsreichsten Tag des Monats markiert, stieg auf 39,3 Litern pro Quadratmeter. Im sogenannten Wonnemonat gab es aber auch sonnige Tage. Insgesamt 187,7 Sonnenstunden entsprechen 89 Prozent des langjährigen Mittels.
Der Regenschirm blieb im Juni unser Begleiter
Etwas zu warm und deutlich nass ist der Juni gewesen. Die Durchschnittstemperatur lag mit 18 Grad Celsius einen halben Grad über dem Monatsmittel. Wärmster Tag war der 29., als das Thermometer auf hochsommerliche 32 Grad kletterte. Am kühlsten Tag zeigte die Quecksilbersäule nur 8,4 Grad an. Die Sonne schien seltener als üblich, nämlich 193,8 Stunden. Üppig waren hingegen die Regenfälle: 150,2 Liter Niederschlag pro Quadratmeter verzeichneten die Meteorologen. In Oberteuringen hatte Starkregen am 26. Juni den Ort unter Wasser gesetzt.
Im Juli gab es ein paar Sonnenstunden extra
Nachdem sich die Sonne im Mai und im Juni wenig gezeigt hatte, gab es im Juli ein paar Sonnenstunden extra: Insgesamt waren es gut 259. Die Niederschlagsmenge blieb unter dem Wert eines Durchschnitts-Julis. Der regenreichste Tag war mit 17,2 Litern binnen 24 Stunden der 6. Juli. Beinahe 20 Grad mehr wurden am wärmsten und zugleich letzten Tag des Monats gemessen. In Summe war der Juli den Angaben der Meteorologen zufolge im Vergleich etwas zu trocken und zu warm.
Im August startete der Sommer richtig durch
Einen überaus sonnigen Ferienmonat hat der August den Menschen am Bodensee beschert. Fast 275 Stunden lang schien die Sonne. Heißester Tag war mit 32,5 Grad der 24. August, zwei Tage vorher hatte es noch 11,9 Grad. Im Schnitt lag die Temperatur mit 21,2 Grad um 2,4 Grad höher als im langjährigen Monatsmittel. Viel Sonne bedeutete wenig Regen. 82,3 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Gut die Hälfte kam an einem einzigen Tag vom Himmel. Auch ein seltenes Wetterphänomen – sogenannte Kelvin-Helmholtz-Wellen – zeigte sich im August am Himmel über dem Bodensee.
September: Von sommerlich warm bis ganz schön kalt
Zu Beginn des Monats konnte der September noch mit Sommerwetter pur bei vielen Urlaubern und Einheimischen punkten. Der 7. September war der wärmste Tag des Monats. Erneut sorgten aber auch Regenmassen für Probleme in der Bodenseeregion. Starkregen überschwemmte weite Teile Überlingens. Mitte September folgte dann ein ordentlicher Temperatursturz und so mancher fragte sich, ist es normal, dass der September so kalt ist? Mit grauem Himmel und Nieselregen war plötzlich der Herbst da.
Stürmisch ging es in den Oktober
Der Oktober begann stürmisch. Ex-Hurrikan „Kirk“ hatte in Baden-Württemberg ordentlich gewirbelt und auch am Bodensee und in Oberschwaben für einige Einsätze gesorgt. Im Kreis Lindau wurden durch den Sturm mehrere Boote losgerissen und auf Land getrieben. Der Fährverkehr war für einige Zeit ausgesetzt worden. Insgesamt war der Oktober laut Wetterkontor zu trocken, dazu zwar häufig trüb, aber im Schnitt wärmer als in Vergleichsmonaten. Die Temperaturen schwankten zwischen 20,6 Grad am 7. Oktober und 3,9 Grad nur fünf Tage später.
November: Der erste Schnee des Winters
Der erste Schnee im November sorgte für ein Verkehrschaos, aber auch für Bilder wie aus einem Märchen. Hoch „Clemens‘“ sorgte nach dem Wintereinbruch dann für eine typisch ruhige Wetterlage mit Nebel oder Sonne. Wer garantiert Sonne tanken wollte, musste oftmals in Höhen über 800 bis 1000 Meter gehen. Im Schnitt war der November laut den Meteorologen zu trocken und ein wenig zu warm. Der 25. November war mit 13,4 Grad der wärmste Tag des Monats, im Monatsmittel lagen die Temperaturen bei 5,3 Grad. Am kältesten Tag des Monats sank das Thermometer auf minus 2,3 Grad.
Dezember: Grüne statt weiße Weihnachten?
Nach dem Wintereinbruch im November blieben Schneeflocken (zumindest bis Mitte Dezember) aus. Kommt der Schnee zu Weihnachten? Diese Frage bekommt Meteorologe Jürgen Schmidt jedes Jahr aufs Neue gestellt. „Kommende Woche wird für die Bodenseeregion mildere Luft erwartet“, sagt der Geschäftsführer von Wetterkontor. Grund dafür ist eine Westwetterlage. Diese wird voraussichtlich sogar bis Weihnachten anhalten. Direkt am Bodensee sei zumindest anhand der aktuellen Wetterdaten nicht mit weißen Weihnachten zu rechnen.