Christiane Keutner

"Der Premiumwanderweg in Deggenhausertal wird, wie die anderen Wanderwege, sehr gut angenommen und wir sind sehr stolz und froh über das große Angebot und darauf, dass es ehrenamtlich betreut wird", sagte Bürgermeister Fabian Meschenmoser beim Pressegespräch, bei dem die neuerliche Zertifizierung des "Bestweges" bekanntgegeben wurde. Er dankte den ehrenamtlichen "Wanderpaten" Emil Obergfell, Werner Fliegauf und Siegfried Wochner sowie Hugo Heigle.

Sie betreuen jeweils einen Abschnitt im Rahmen des allgemeinen, 200 Kilometer umfassenden Wanderwegenetzes. Sie gehen ihn dreimal jährlich ab, bessern selbst etwas aus, säubern die Schilder, schneiden Äste oder informieren die Gemeinde. Wie in einem Ausnahmefall, als eine Bank mit einer Motorsäge durchschnitten wurde. Speziell für den Premiumweg sind Barbara Lange und Bernd Mattern im Einsatz.

Sylvia Westermann, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Gehrenberg-Bodensee, betonte die Bedeutung des besonderen Weges für den Tourismus. Die "Bergtour Höchsten" ist mit 16,4 Kilometern der längste der drei Premiumwege in der Tourismusgemeinschaft und auch der anspruchsvollste: 512 Höhenmeter sind hier zu bewältigen. Sechs bis sieben Stunden ist man da schon unterwegs. Sie dankte den Mitarbeitern von Bauhof, Forst und den Wegpaten und erläuterte, wie schwierig auch eine Re-Zertifizierung sein kann. "Die Kriterien sind streng. Der Weg muss im selben Zustand wie zu Beginn sein, nur ein kleines Stück darf bepflastert sein." Da kann schon mal eine geschotterte oder geteerte Zufahrt Probleme bereiten. Auch für Immissionen gibt es Minuspunkte. Das Deutsche Wanderinstitut schaue schon sehr genau hin, die Prüfer kommen unangemeldet.

66 Punkte pro Kilometer kann der Premiumweg in Deggenhausertal nach wie vor aufweisen; 45 müssen es sein. Das Mehr machen Aussicht und Landschaft aus. Zu bemängeln waren lediglich mal ein paar umgestürzte Hinweispfosten und einige Stufen, die es auszubessern galt.

"Die Region hat sich sehr über die Premiumwege definieren und entwickeln können", sagt Sylvia Westermann. Sie könne sich auch einen zweiten Premiumweg in Deggenhausertal vorstellen. An das Potential glaubt auch der Bürgermeister. Und so entspann sich ein Gespräch über weitere Möglichkeiten, auch unter einem bestimmten Leitthema mit beispielsweise spirituellem oder kulturellem Aspekt.