„Alois Waizenegger, ‚Mohren‘-Wirt aus Limpach, war ein weitsichtiger, vorausschauender Mensch“, sagt der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Deggenhausertal, Knut Simon. Waizenegger vertrat die Überzeugung, dass man als Einzelner die Gemeinschaft im Dorf nicht zusammenhalten könne. Vielmehr gelte es, sich gemeinsam zum Wohle aller zu präsentieren. Dazu mache es Sinn, einen Verein zu gründen, der alle wirtschaftlichen Interessen im Tal bündelt und nach außen vertritt.

Oktober 2021: Wanderung der Initiativgruppe Franziskuswege im Deggenhausertal; direkt unterm Bildstock der Sprecher der Gruppe, Karl ...
Oktober 2021: Wanderung der Initiativgruppe Franziskuswege im Deggenhausertal; direkt unterm Bildstock der Sprecher der Gruppe, Karl Schönweiler, links daneben Siegried Kopp, der den Weg jetzt betreut. | Bild: Wolf-Dieter Guip

„Alois Waizenegger und Rupert Metzler waren ja nicht gerade ein Herz und eine Seele, aber als es darum ging, einen Förderverein Deggenhausertal zu gründen, haben sie Hand in Hand zusammengearbeitet“, erinnert sich Alt-Bürgermeister Knut Simon. Ohne deren Engagement hätte es den Verein nie gegeben, betont er.

Alt-Bürgermeister Knut Simon freut sich heute noch über das Engagement von „Mohren“-Wirt Alois Waizenegger zur Gründung des ...
Alt-Bürgermeister Knut Simon freut sich heute noch über das Engagement von „Mohren“-Wirt Alois Waizenegger zur Gründung des Fördervereins Deggenhausertal. Von Beginn an hätten viele Mitstreiter das Projekt vorangebracht. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Arbeitsgruppen arbeiten am Image der Gemeinde

Schon vor dessen Gründung waren die Ziele definiert worden: Der Verein macht es sich zur Aufgabe, Gewerbe, Freiberufler, Selbstvermarkter und den Tourismus besser in der Gemeinde zu positionieren und das Deggenhausertal weit über seine Grenzen hinaus bekannt zu machen. Hierzu wurden folgende Arbeitsgruppen benannt: Tourismus und Fremdenverkehr, Gewerbe, Handel und Freiberufler sowie Landwirtschaft und Selbstvermarkter.

Nach dem Gründungsvorsitzenden Alois Waizenegger war Gernot Steenblock Vorsitzender, von 2012 bis 2021 Siegfried Kopp (Bild). Er ...
Nach dem Gründungsvorsitzenden Alois Waizenegger war Gernot Steenblock Vorsitzender, von 2012 bis 2021 Siegfried Kopp (Bild). Er engagiert sich immer noch für den Verein. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Zum Leistungsangebot wurden zum Beispiel die Unterstützung von Marketingmaßnahmen, Gewerbetage und das Einrichten sowie das Erhalten von Lehr- und Wanderwegen benannt. Der Förderverein möchte seine Mitglieder zusammenbringen und pflegt auch engen Kontakt zur Gemeindeverwaltung.

2000: Einweihung des Franziskuswegs mit Schülern, die die Motivtafeln hergestellt haben, mit Initiatorin Inge Klawiter (links oben ...
2000: Einweihung des Franziskuswegs mit Schülern, die die Motivtafeln hergestellt haben, mit Initiatorin Inge Klawiter (links oben Mitte), dem damaligen Bürgermeister Knut Simon (direkt am Bildstock) sowie den Pfarrern Norbert Herrmann aus Markdorf und Adalbert Allgaier aus Deggenhausertal. Bild: Privat | Bild: Wolf-Dieter Guip

Verein geht im Mai 1995 an den Start

So erfolgte am 31. Mai 1995 die Gründung des Fördervereins Deggenhausertal mit 36 Gründungsmitgliedern aus allen Teilorten der Gemeinde. Zu den ersten Aktivitäten des Vereins zählte die Eröffnung des fortwirtschaftlichen Lehrpfades in Limpach am 6. Oktober 1995 mit dem damaligen Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser. In Ermangelung der Verkehrssicherheit im Kohltobel gibt es den Lehrpfad heute nicht mehr. Auch den Bauernmarkt auf dem Höchsten, der 1996 erstmals stattfand, gibt es nicht mehr.

Von Anbeginn ein großer Erfolg war und ist der Gewerbetag, der alle drei Jahre ausgerichtet wird und nur 2021 wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Großer Resonanz erfreut sich auch der von Inge Klawiter in den 1990er-Jahren initiierte und im Jahr 2000 eröffnete Franziskusweg, der von Wittenhofen über Obersiggingen zurück nach Wittenhofen führt.

2018: Sorgfältig malt Inge Klawiter in ihrer Werkstatt die einzelnen Buchstaben der Franziskus-Verse mit Acryllack bei der Renovierung ...
2018: Sorgfältig malt Inge Klawiter in ihrer Werkstatt die einzelnen Buchstaben der Franziskus-Verse mit Acryllack bei der Renovierung der Bildstöcke aus, damit diese wieder die Wanderer erfreuen (Archivbild). | Bild: privat
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Und weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus beliebt ist der von Albert Scherer initiierte Schaukelweg zwischen den Teilorten Roggenbeuren und Urnau. Zahlreiche weitere Aktivitäten zeichnen den sehr aktiven Förderverein aus.

2022: Albert Scherer und Matthäus Sturm (im Schlepper) montieren die Schaukeln des Schaukelwegs zwischen Roggenbeuren und Urnau.
2022: Albert Scherer und Matthäus Sturm (im Schlepper) montieren die Schaukeln des Schaukelwegs zwischen Roggenbeuren und Urnau. | Bild: Wolf-Dieter Guip