Auch wenn die ganz großen Baustellen wie der B-31-Ausbau in den vergangen Jahren fehlen: Autofahrer brauchen auch in diesem Jahr in Friedrichshafen wieder eine Menge Geduld. Denn die Stadt plant einige Sperrungen und Umleitungen. Hinzu werden hunderte private Bauvorhaben kommen, die noch gar nicht eingeplant sind.
Im vergangenen Jahr waren es in gesamt etwa 1100 genehmigte Straßensperrungen – eine Zahl, mit der Wolfgang Kübler vom Stadtbauamt auch in diesem Jahr rechnet. Grund ist die Corona-Pandemie, wegen der viele Vorhaben aufgeschoben wurden, so Kübler bei der Vorstellung der Baustellenplanung für 2022.
Ukraine-Krieg sorgt für Probleme
„Das Problem waren Interimshaushalte, wegen denen keine Aufträge erteilt werden konnten. Der Berg wird nun abgearbeitet“, erklärt er. Wegen Materialproblemen wegen des Ukraine-Kriegs und vollen Auftragsbüchern bei den Baufirmen, seien jedoch noch nicht alle Termine in Stein gemeißelt. Auch die Kosten könnten am Ende höher ausfallen.
Hans-Jörg Schraitle, Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, kommentiert: „Die hohe Zahl an Baustellen zeigt, wie wichtig eine gute Koordination der Maßnahmen ist, um die damit verbundenen Behinderungen auf einem möglichst niedrigen Maß zu halten.“

Verständnis für Beschwerden über Sperrungen
Er könne verstehen, wenn sich Bürger über die vielen Umwege beschweren, sagt Schraitle. Allerdings sei es besser, zeitgleich mehrere Straßen für wenige Woche zu sperren, als die Baustellen über Monate hinweg nacheinander anzugehen. Zudem sorge die ausgebaute B 31 für Entlastung im Stadtgebiet.
Die wichtigsten Baustellen im Überblick:
- Markdorfer Straße: Im zweiten Quartal des Jahres ist die Markdorfer Straße für rund zehn Wochen halbseitig gesperrt, da die Bushaltestellen dort barrierefrei umgebaut werden. Dabei wird laut Schraitle mit den besonders stärker genutzten Haltestellen begonnen.
- L 207: Auf der L 207 werden zwischen Immenstaad und Kluftern von Juni bis August die Durchlässe, die kleineren Bächen das Passieren ermöglichen, erneuert. Die Fahrbahn ist daher für acht Wochen halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird über eine Ampel geregelt. Zudem wird im September und Oktober die Fahrbahn in vier Abschnitten saniert und vollständig gesperrt. Der Radweg wird ebenfalls saniert in den Abschnitten drei und vier und für sechs bis acht Wochen vollständig gesperrt.
- Am Knoten Schnetzenhauser Straße und Zeppelinstraße in Manzell finden im dritten Quartal fahrgeometrische Verbesserungen statt, um unübersichtliche Verkehrsinseln zu entschärfen. Die Straße ist in dieser Zeit an der Zufahrt der Zeppelinstraße vollständig gesperrt.
- Buchholz: Kanalarbeiten werden voraussichtlich im dritten Quartal zu einer achtwöchigen Vollsperrung der Gemeindeverbindungsstraße in Buchholz führen.
- Tunnelsperrungen Waggershausen und Riedlepark: Jeweils vom 26. bis 27. Oktober und vom 27. bis 28. Oktober werden die beiden Tunnel zwischen 19 und 6 Uhr wegen jährlichen Wartungs- und Reinigungsarbeiten gesperrt. Da die beiden Tunnel miteinander verbunden sind, werden beide zeitgleich gewartet – laut Wolfgang Kübler extra außerhalb der Urlaubszeit.
- Kreisverkehr Kornblumenstraße/Bodenseestraße: Hier haben die Bauarbeiten bereits am 4. April begonnen und dauern voraussichtlich bis 8. Juli an. In dieser Zeit sind der Kreisel und die Bodenseestraße komplett gesperrt. Die beiden Arbeiten werden gleichzeitig durchgeführt, um die Zeit der Sperrung so kurz wie möglich zu halten. Zuvor seien die Straßen laut Schraitle nicht mehr verkehrssicher gewesen. Durch die Sperrung des Kreisverkehrs in der Kornblumenstraße wird der Verkehr derzeit über die Mühlösch-, Messe- und Rheinstraße umgeleitet. Die Umleitung wegen der Sperrung der Bodenseestraße führt über die Meistershofener und Ailinger Straße.
- Ettenkirch: In der Ettenkircher Straße und der Landvogteistraße haben bereits Kanalsanierungen begonnen. Sie sollen noch bis Oktober andauern. Die Straßen sind in diesem Zeitraum vollständig gesperrt.
Zwei Radwege werden ausgebaut
- Bodensee-Radweg: Zwischen Juli und September soll der Bodenseeradweg zwischen Fischbach und B31 neu ausgebaut werden, um die Lücke dort zu schließen. Die Arbeiten werden zu einer halbseitigen Sperrung der B31 Alt bis Fischbach auf der alten Bundesstraße führen. Der Ausbau soll etwa drei Monate dauern.
- Veloring: Im dritten und viertel Quartal wird der Bauabschnitt II des Velorings in den Gebieten Tunnel Waggershausen und Mühlbachsenke um zwei Streckenabschnitte erweitert.