Ein Gabelstapler fährt vor dem abgebrannten Holzbau hin und her, ansonsten ist im Innenhof der Messe kaum Betrieb. Vor wenigen Stunden, am Montagabend, sah das noch anders aus: Da waren über 50 Feuerwehrleute mit zehn Fahrzeugen vor Ort, dazu Rettungskräfte und die Polizei.
Am Nachmittag hatte die „Messealm“ Feuer gefangen, bald stand sie in Vollbrand. Seit 2017 steht die Bewirtungshütte auf dem Freigelände der Messe. Auch von Drehleitern aus löschten die Einsatzkräfte der Wehr am Montag das Feuer. Zwar war der Brand schnell unter Kontrolle, doch Glutnester wurden noch bis in den späten Abend gelöscht.

Ermittlungen dauern an
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern derzeit an, wie Simon Göppert von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg auf Anfrage mitteilt. Es werde wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt, was bei solchen Bränden allerdings nichts Außergewöhnliches sei. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Brand in Zusammenhang mit Wartungsarbeiten stand, die am Montag von Mitarbeitern des Gastronomiebetriebs ausgeführt wurden. Der Schaden wird laut Göppert mittlerweile auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt, am Abend zuvor war noch von mehreren zehntausend Euro die Rede gewesen.
Die Stadt Friedrichshafen teilte zudem mit, wie die Feuerwehr die Messehallen vor Schäden geschützt hat. Demnach wurden parallel zu den Löscharbeiten die Fensterfronten mit Wasser gekühlt. Fenster und Türen wurden geschlossen gehalten, sodass kein Rauch in die Messehallen zog. Zum Zeitpunkt des Feuers fand auf dem Gelände glücklicherweise keine Veranstaltung statt, aber kommende Woche beginnt die Luftfahrt-Messe „Aero“ – wird die verbrannte „Messealm“ dann noch stehen?
Das sagt die Messe
Wie es mit der verbrannten Hütte weitergehe, dazu gebe es noch keine Tendenz, sagt Messe-Pressesprecher Frank Gauss dem SÜDKURIER am Dienstag. Zunächst müssten die Gutachten zum Brand und der Ursache abgewartet werden. Es sei aber im Interesse aller, dass es schnell gehe. Zur „Aero“ möchte die Messe zunächst sicherstellen, dass es für die Besucher ausreichend gastronomische Angebote gibt. Und: „Wichtig ist, dass es keine Personenschäden gab“, sagt Gauss.
Betreiber: „Das Ding muss abgerissen werden“
Am Mittwoch erreicht der SÜDKURIER auch den „Messealm“-Betreiber Klink-Eberhard. „Das Ding muss abgerissen werden“, sagt Geschäftsführer Frank Eberhard über den Bau. Am selben Tag waren ihm zufolge Polizei und Versicherungsgesellschaft vor Ort, um sich den Schaden anzusehen. Um die „Messealm“ herum seien aber Teile des Terrassenbereichs und der Überdachung zu retten.
Klink-Eberhard sei bereits in der Planung für eine neue „Messealm“. Spätestens bis zur „Tuning World“, die am 1. Mai beginnt, solle eine Interimslösung stehen, sagt Frank Eberhard. Zwar sei ein „mega Sachschaden“ und auch ein „emotionaler Schaden“ entstanden, aber: „Ich bin so eingestellt, dass es immer weitergeht“, sagt der Geschäftsführer. Und Klink-Eberhard sei es als Messe-Caterer gewohnt, flexibel zu sein. Bei der „Aero“ soll es vorerst ein Provisorium geben. Zur Ermittlung der Brandursache sei am Donnerstag ein Sachverständiger vor Ort.