38 Millionen Euro überweist die ZF Friedrichshafen AG in diesem Jahr an ihren Hauptgesellschafter, die Stadt Friedrichshafen. 18 Millionen Euro zahlt die Zeppelin GmbH. Das sind in beiden Fälle 18 Prozent vom Gewinn nach Steuern, den die Stiftungsunternehmen im vergangenen Jahr erwirtschaftet haben.

28,5 Millionen Euro an Dividenden fehlen

Und doch reichen die rund 56 Millionen Euro beider Firmen, die ein Geldsegen für jede andere Stadt dieser Größenordnung wären, nicht aus – obwohl die Zeppelin GmbH die zweithöchste Dividende in ihrer Firmengeschichte überwiesen hat. Das Problem: Die Stadt hatte auch in diesem Jahr mit den Firmen-Einnahmen von zusammen 85 Millionen Euro gerechnet. Knapp 30 Millionen fehlen also schon mal im Stiftungshaushalt.

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Dazu kommen aber noch Mehrausgaben, die nicht eingepreist waren, als der Gemeinderat die Budgetpläne im Dezember beschlossen hat. Der Medizin-Campus Bodensee (MCB) braucht 5 Millionen Euro extra, um seine Löcher bei den Betriebskosten zu stopfen. Noch einmal 5,6 Millionen Euro behält Luftschiffbau Zeppelin (LZ), also die Dachholding der Stiftung, für eigene Projekte ein – 5 Millionen Euro für den Wohnungsbau und 600.000 Euro für den Luftschiffbau. Und auch wenn die Stadt mit einem Plus von rund einer Million Euro an Zinsen rechnet, bleibt unterm Strich ein Fehlbetrag von knapp 40 Millionen Euro stehen.

Finanzloch in fünf Minuten abgehandelt

Ein Finanzloch dieser Größenordnung trieb am Montagabend zumindest den Stadträten des Finanz- und Verwaltungsausschusses nicht den Schweiß auf die Stirn. Binnen fünf Minuten hatte Oliver Metzger von der Stadt- und Stiftungspflege die heikle Situation kurz und knapp erklärt und eine Lösung präsentiert. Man könne auf die Rücklage zugreifen. Allerdings sei das nicht mehrere Jahre hintereinander möglich.

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Lediglich Jürgen Holeksa (Netzwerk für Friedrichshafen) stellte eine Frage. Ob drei dividendenschwache Jahre ausreichen würden, um die liquiden Mittel der Zeppelin-Stiftung „auf Null zu pulverisieren“. Hansjörg Metzger widersprach nicht, verwies aber auf diverse Investitionsrücklagen.

Laut Haushaltsplan verfügte die Stiftung Anfang dieses Jahres über Rücklagen in Summe von rund 415 Millionen Euro. Ein Großteil davon sind allerdings gebundene Mittel.