Kurz vor Beginn der ersten Häfler Mobilitätsdemonstration auf Zweirädern und mit Autos herrscht Unruhe vor der Graf-Soden-Realschule. Silke Buchecker, die eben ihre Tochter zum einstündigen Nachhilfeunterricht gebracht hat, erklärt: „Das ist schwierig, wenn da jetzt alles dicht ist. Meine Tochter hat sich gestern am Fuß verletzt und kann nicht laufen.“ Sie versucht, mit Hilfe der Polizei einen Parkplatz zu finden, von dem sie trotz laufender Demonstration noch wegfahren kann.

Das könnte Sie auch interessieren
Demo im Auto Video: Lena Reiner

Lautes Fahrradklingeln, Trillerpfeifen, Autohupen

Rund zwei Stunden soll die Demo laut Ankündigung der IG Metall nämlich andauern, die Verkehrsbehinderungen eventuell noch länger. Dann, kurz nach 12 Uhr, ertönt lautes Fahrradklingeln, Trillerpfeifen klingen dazu. Noch etwas aus der Ferne hört man Autohupen. Der Demozug ist da, macht ordentlich Rabatz mit allem, was zur Verfügung steht von Hupe über Fahrradklingel bis hin zu Tröte und Trillerpfeife. Kleine IG Metall-Fähnchen flattern an so manchem Autodach, ein paar große Fahnen kommen hinzu.

Stimmen der Organisatoren

Bild 1: Hupen, Klingeln, Trillerpfeifen: Rund 1000 ZF-Mitarbeiter demonstrieren auf zwei und vier Rädern
Bild: Lena Reiner

Polizei schätzt 400 Autos, 200 Zweiräder

Dann ist der Demozug auch schon wieder vorübergezogen. Rund 20 Minuten dauert die tatsächliche Straßensperre lediglich. Schüler, Lehrer und Eltern können durchatmen. Mit ihren Fahnen, den Warnblinklichtern und der Geräuschkulisse ist der Demozug dennoch auffällig und zieht einige Blicke von Passanten und Radfahrern auf sich.

Das könnte Sie auch interessieren

Rund 400 Autos und etwa 200 Zweiräder schätzt die Polizei. In den Autos sitzen häufig mindestens zwei Personen. Und so spricht auch Helen Sommer von der IG Metall von rund 1000 Teilnehmern. „Ich denke, das ist ein starkes Signal, dass auch die da oben mitbekommen“, sagt sie und nickt zum ZF-Forum hinüber. Das Gespräch gesucht habe heute allerdings noch niemand: „Ich denke, die schauen von oben zu.“

Über die Ehlerstraße Video: Lena Reiner

Auf der Suche nach zentralen Lösungen

ZF-Gesamtetriebsratsvorsitzender Achim Dietrich zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Das gibt uns die notwendige Stärke am Verhandlungstisch.“ Das schöne Wetter habe ihm zunächst Sorgen bereitet, „dass da einige nach der Schicht lieber abbiegen statt bei der Demo mitzufahren“. So, wie die Demo nun abgelaufen sei, sei er sehr, sehr zufrieden.

Am lautesten gehupt wird direkt im Bereich des ZF Forums; hier herrscht während der gesamten Dauer der Mittagsdemo ein Hup- und ...
Am lautesten gehupt wird direkt im Bereich des ZF Forums; hier herrscht während der gesamten Dauer der Mittagsdemo ein Hup- und Trillerpfeifenkonzert. | Bild: Lena Reiner

Für die Zukunft sei es wichtig, zentrale Lösungen zu finden, um mit allen Standorten die Krise zu meistern. Der zentrale Ansatz solle ein Ausspielen der Standorte gegeneinander verhindern. „Dann wird die Phase eintreten, in der wir Zukunftsbilder entwickeln müssen, da es doch Standorte gibt, die langfristig Probleme haben. Da müssen wir ran, dass diese Standorte neue Produkte bekommen“, sagt Achim Dietrich.

Das könnte Sie auch interessieren
Auf Fahrräder folgen die motorisierten Zweiräder mit Botschaften und Trillerpfeifen.
Auf Fahrräder folgen die motorisierten Zweiräder mit Botschaften und Trillerpfeifen. | Bild: Lena Reiner