Maria Arnaldos lebt erst seit 2018 in der Zeppelinstadt, seit 2014 ist sie in Deutschland zuhause. Dennoch sagt sie schon jetzt: „Ich fühle mich als Häflerin.“ Eben deshalb sei für sie auch klar gewesen, dass sie ihren lang gehegten Wunschtraum vom eigenen Café nicht irgendwo umsetzen würde, sondern hier in Friedrichshafen.

Mit der Eröffnung am vergangenen Dienstag hat sie sich quasi selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht, einen Tag später ist die Cafébetreiberin 31 Jahre alt geworden. „Das war aber nicht geplant“, sagt sie und schmunzelt. Vielmehr hätten sie im März öffnen wollen, doch Pandemie und Krieg kamen dazwischen – jedenfalls seien Lieferschwierigkeiten für dringend benötigte Einrichtungsgegenstände so begründet worden.

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An den Wänden ist vieles selbstgemacht

Jetzt steht und hängt aber alles, was nötig ist. Nur Kleinigkeiten fehlten noch, schildert sie. Die wahr gewordene Skizze – Arnaldos ist eigentlich Grafikdesignerin und hat als solche auch schon fiktive Cafés für ihr Portfolio gestaltet – findet sich unweit der Fußgängerzone in der Möttelistraße. „Es sieht genau so aus, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt die 31-Jährige.

In dem hellen Raum, zu dem zwei Außenbereiche gehören, hängen allerhand Bilder an der Wand; manche davon hat sie selbst gestaltet. An anderen Wänden sind auch Makramee-Arbeiten zu sehen – selbst geknüpft. Bis zu zwei Monate hat die Arbeit an einem der Motive gedauert, schildert Arnaldos. „Seit Januar gab es eigentlich nur die Vorbereitungen für das Café“.

Die handgeknüpfte Makramee-Kunst an den Wänden stammt von der Cafébetreiberin selbst.
Die handgeknüpfte Makramee-Kunst an den Wänden stammt von der Cafébetreiberin selbst. | Bild: Lena Reiner

Vor wenigen Monaten sah hier schließlich alles noch ganz anders aus. „Da, wo jetzt die Theke ist, war eigentlich ein kleines Lager“, sagt Arnaldos und deutet auf die Stelle mit der leicht abgesenkten Decke mitten in Raum, wo nun frisch gebackene Kuchen die Gäste erwarten. Auch hier legt die 31-Jährige Wert aufs Selbermachen, steht abwechselnd mit zwei Mitarbeiterinnen an der Kaffeemaschine oder in der kleinen Küche. Samstags arbeite außerdem ihr Partner mit, der wochentags als Ingenieur tätig ist.

Was neben Kaffee und Kuchen angeboten wird

Frühstück, Samstagsbrunch, kleine schnelle Mittagessen wie gegrillte Sandwiches und Salate sowie Kuchen gehören zum Angebot. Und ganz wichtig: Kaffee. „Bei uns in Spanien ist das eigentlich genau so wie in Italien“, schildert Arnaldos. Kaffee sei wichtig, gehöre zur Kultur, ebenso zentral sei er nun auch im Café.

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Während sie für die Zukunft auch ab und an Programmpunkte plant – Spieleabende, Sprachtandems oder spanische Thementage – hat sie ganz bewusst auf eine große Eröffnungsparty verzichtet. „Ich möchte, dass für jeden Gast Zeit da ist“, erklärt die 31-Jährige. Daher liege auch das Café – passend zu seinem Namen – etwas versteckter. Es solle vor allem für Häfler da sein – im Winter, wenn Saisonbetriebe geschlossen hätten und als Rückzugsort im Sommer, wenn die Promenade überlaufen sei.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonntag ist Ruhetag.