Beim Automobilzulieferer ZF sind Arbeitsplätze in der Nutzfahrzeugsparte trotz Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr vorerst gesichert. Die Standortleitung und der Betriebsrat einigten sich bei einer Betriebsversammlung darauf, dass Friedrichshafen als wichtigster Standort für die Entwicklung von Antriebstechnologien im Nutzfahrzeugbereich erhalten bleibe. Das berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Zulieferer in der Krise

Erst im März hatte der Konzern mitgeteilt, dass der Gewinn für das Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um gut die Hälfte auf 376 Millionen Euro eingebrochen war. Er kündigte einen Sparkurs an und wollte die 18 ZF-Werke folglich auf den Prüfstand stellen. Am Ende dieses Prozesses sollte feststehen, ob die einzelnen Standorte eine Zukunft hätten oder gar geschlossen werden müssten. Dass in Friedrichshafen alles vorerst beim Alten bleibe, sorgt für Erleichterung in der Belegschaft, so die Auskunft von der Pressestelle des Betriebsrats. Demnach sind die Arbeitsplätze dank voller Auftragsbücher bis zum Jahr 2026 sicher.

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Ähnlich wie andere Automobilzulieferer kämpft auch ZF mit den Folgen von Lieferengpässen und steigenden Energiepreisen. Einzelne Firmen, wie beispielsweise der Zulieferer Allgaier, haben in diesem Jahr Insolvenz angemeldet. Achim Dietrich, Vorsitzender des Betriebsrats der Nutzfahrzeugsparte, freut es daher, dass ZF ein klares Bekenntnis zum Standort gemacht habe. „Mit der Zusage, Friedrichshafen zum Leitstandort für Nutzfahrzeugtechnik zu machen, bekommen die Menschen in der Region die Perspektive, dass ZF ihnen auch in Zukunft sichere und interessante Jobs anbieten kann“, sagt er in der Pressemitteilung.

Mehr als 10.000 Mitarbeiter am Bodensee

In Friedrichshafen waren Ende 2022 rund 10.000 Mitarbeiter bei ZF beschäftigt. Davon zählen rund 5500 zum Betrieb Nutzfahrzeugsparte. Weitere 4500 Beschäftigte gehören zu dem Bereich, in dem unter anderem an autonomen Transportsystemen forscht. Für diesen Bereich streben Standortleitung und Betriebsrat ebenfalls eine langfristige Vereinbarung an. Hierzu liefen aktuell noch die Gespräche zwischen den Betriebsparteien, so die Pressemitteilung.