Schnelltests, Impfungen und allerlei Beschlüsse. Bei den Bund-Länder-Beratungen am vergangenen Mittwoch wurde beschlossen, dass auch die Unternehmen „als gesamtgesellschaftlichen Beitrag ihren in Präsenz Beschäftigten pro Woche das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest machen“ sollen. Wie das genau organisiert werden kann, ist noch unklar.
Auch beim Thema Impfen wäre es vorstellbar, dass neben den Hausärzten auch die Betriebsärzte eingebunden werden, um das Impftempo in Deutschland drastisch zu beschleunigen. Entschieden ist noch nichts, denn noch fehlt es an genauen Abmachungen mit Bund und Ländern. Trotzdem bereitet sich die ZF Friedrichshafen AG schon einmal vor.
Beschaffung der Tests und Impfstoffe ist die erste Aufgabe
Ein Sprecher des Unternehmens betont: „Wir bereiten alles entsprechend den Vorgaben der Bundesregierung schnellstmöglich vor und wollen die neuen Testmöglichkeiten natürlich dazu nutzen, unsere Mitarbeiter und unser Geschäft noch besser zu schützen als bisher.“ Das gelte im gleichen Maße für mögliche Impfungen.
Ein Sprecher zu möglichen Impfungen in ZF-Werken: „ZF hält die Impfung gegen Covid-19 für einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie und unterstützt daher generell die Durchführung. Sobald Impfstoff für den möglichen Einsatz an den ZF-Standorten zur Verfügung steht, werden unsere Standorte – entsprechend ihrer Möglichkeiten – die nationalen Programme zur Impfung der ZF-Mitarbeiter unterstützen. Voraussetzung ist, dass die gemäß Impfplan priorisierten Personengruppen ihre Impfmöglichkeit erhalten haben, der Impfstoff also allgemein verfügbar ist.“
Allerdings gehe es erst einmal darum, die „Beschaffung der Tests und Logistik für ihre Verteilung flächendeckend zu organisieren“, so der Sprecher. Die ZF hat an mehreren Dutzend deutschen Standorten rund 50 000 Mitarbeiter.
Die Frage der Kostenübernahme ist noch ungeklärt
Ungeklärt ist bisher auch, ob sich der Bund oder das Land Baden-Württemberg an den Kosten beteiligen würde. „Nach aktuellem Kenntnisstand ist noch offen, ob es eine direkte Unterstützung geben wird“, so der ZF-Sprecher.
Die Betriebsärzte könnten eigenen Angaben zufolge eine starke Rolle bei den Impfungen gegen das Coronavirus spielen. Die bundesweit rund 12 000 Werksmediziner könnten „pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen“, sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch.