Uwe Petersen

Eigentlich sollte der neue Traubenwachturm bereits im Mai fertiggestellt sein und am Obst- und Weinwanderwegsfest der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir waren mit allem fertig“, erinnert sich Winzervorsitzender Karl Megerle. „Doch dann zogen sich die Überprüfungen der Statik und anderer Planteile in die Länge, sodass wir erst jetzt – mit knapp einem Jahr Verspätung – mit dem Bau beginnen konnten.“

Neuer Turm zwei Meter höher und weiter oben am Hang

Der neue Turm ist deutlich moderner als sein 1972 erbauter Vorgänger und er überragt ihn sichtbar: Mit zwölf Metern ist er um zwei Meter höher und steht zudem weiter oben am Hang. „So haben wir von da oben eine tolle Aussicht.“

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Traubenwächter achten von hier aus auf Vogelschwärme

Das komme nicht nur den Traubenwächtern zugute, die in der Reifezeit aufpassen sollen, dass keine Vogelschwärme in die Reben einfallen. „Auf der zweiten Ebene, also direkt unter dem Wachraum, richten wir eine öffentliche Aussichtsplattform ein, damit Spaziergänger von dort oben eine noch bessere Sicht über Hagnau und den See bekommen.“

Winzervorstand Karl Megerle sieht mit Freude die Fortschritte beim Bau des neuen Traubenwachturms an der Wilhelmshöhe, der mit gut 12 ...
Winzervorstand Karl Megerle sieht mit Freude die Fortschritte beim Bau des neuen Traubenwachturms an der Wilhelmshöhe, der mit gut 12 Metern Höhe ein neues Wahrzeichen werden kann. | Bild: Uwe Petersen

Auch Rastplatz mit Ruhebänken für Fußgänger und Radler

Damit nicht genug: Auf Bitten der Gemeinde richtet der Winzerverein am Fuß des Turms einen kleinen Rastplatz mit Ruhebänken ein. Denn in der Saison ist die Wilhelmshöhe ein beliebtes Ziel für Fußgänger und Radler, die hier eine Pause mit Weitblick einlegen können. „Diese Synergieeffekte nutzen beiden; denn was gut ist für den Tourismus, nutzt auch uns Winzern“, sagt Megerle.

Neuer Turm soll neues Wahrzeichen werden

Insofern wird der Turm zwar teurer als unbedingt nötig, „aber es ist eine Win-win-Situation. Und außerdem hoffe ich, dass der neue Turm mindesten so lange hält wie sein Vorgänger.“ Der stand seit 1972 immerhin 47 Jahre im Dienst und wurde neben der Kirche zum zweiten Wahrzeichen Hagnaus. Dass dieses auch der neue Turm werden wird, steht wohl außer Frage.

Betonfundament mit Lagerräumen und Kühlschrank

Ganz so mächtig, wie er jetzt aussieht, ist der Turm allerdings nicht. „Nächste Woche, wenn das Gerüst wegkommt, sieht der Turm deutlich filigraner aus.“ Dann wird auch bald Richtfest gefeiert. Der Turm, der im Betonfundament Lagerräume und einen Kühlschrank bekommen wird, soll im Frühjahr technisch fertig sein und im Sommer in Betrieb gehen.

Die letzten Überreste des alten Turmes vor dem neuen Fundament: Der Turm hat seine Schuldigkeit getan!
Die letzten Überreste des alten Turmes vor dem neuen Fundament: Der Turm hat seine Schuldigkeit getan! | Bild: Uwe Petersen