Heiligenberg In Hattenweiler sind es der Narrenverein Bodenmännle und die Freiwillige Feuerwehr, die dafür sorgen, dass in dem kleinen Ort immer mal wieder was los ist. Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit. Das Feuerwehrfest wird zum Treffpunkt nicht nur der Dorfbevölkerung. Gäste aus nah und fern kommen, um einige abwechslungsreiche Stunden zu erleben. An beiden Tagen ist auch die Fotoausstellung zu „50 Jahre Gemeinde Heiligenberg“ zu sehen.
Am Sonntag, 21. September, geht das Fest los mit einem gemütlichen Frühschoppen. Die Schimmelbühler Musikanten sorgen um 11 Uhr für zünftige Blasmusik. Die muntere Truppe gibt es seit dem Jahr 2000. Es war die Sehnsucht nach gemeinsamem Musizieren und der Wunsch, dies in einem lockeren Rahmen weiter zu pflegen, die einige Musikanten, die früher einmal aktiv waren und schon längere Zeit nicht mehr aktiv in einem Musikverein spielten, zusammenführte. Musikanten aus Meersburg, Daisendorf, Stetten, Frickingen, Baienfurth und anderen umliegenden Dörfern am Bodensee und möchten die lokale Musiktradition hochhalten und sorgen stets auch auf kleineren Festen für beste Unterhaltung.
Ebenfalls ab 11 Uhr kann man auf der großen Wiese gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus Oldtimer vieler Baujahre und Fahrzeugarten besichtigen. „Jeder, der so ein Fahrzeug hat, ist herzlich willkommen“, sagt Fabian Ecker. Eine Anmeldung ist nicht nötig. So kann man also auch spontan seinen „Oldie“ aus der Scheune oder der Garage holen. Ecker selbst ist seit sechs Jahren Kommandant der 17 Mann und einer Frau starken Truppe in Hattenweiler, die eine Abteilung der Gemeindefeuerwehr Heiligenberg ist. Schon als Jugendlicher hat er sich für die Feuerwehr begeistert und hofft, dass die Handvoll Nachwuchsfloriansjünger, die bei der Jugendfeuerwehr in Heiligenberg „ihr Handwerk“ erlernen, auch später bei der Stange, oder besser gesagt der Spritze bleiben. Was sie und ihre Kameradinnen und Kameraden so alles lernen, das kann man um 15 Uhr vor dem Dorfgemeinschaftshaus beobachten, wenn der Nachwuchs eine Löschaktion aufbaut.
Selbstverständlich hat auch die Festküche am Sonntag leckere Dinge zu bieten. Braten, Steaks, Würste sorgen für das Bodenständige auf der Speisekarte. Nicht fehlen dürfen natürlich die legendären Dinnele. Ob sie tatsächlich die Vorläufer der Pizza sind, wird am Festwochenende sicher kein Streitthema sein. Und für Vegetarier gibt es auch eine speckfreie Variante. Wer es lieber süß mag, dem sei die große Kuchentafel der Feuerwehrfrauen und anderen begabten Hobbybäckerinnen empfohlen. Dazu eine Tasse Kaffee, da lässt es sich gut aushalten. An beiden Festtagen gibt es übrigens auch eine Bar mit leckeren Getränken.
Die Feuerwehr Hattenweiler hätte, was die Sollstärke betrifft, noch Luft nach oben. „Das ist aber gar nicht so einfach“, weiß der Kommandant. Denn wie in vielen kleinen Orten arbeitet ein großer Teil der Bevölkerung auswärts. Wenn es um das Fest geht, dann helfen aber alle zusammen. Obwohl der Ort auf den ersten Blick klein und ruhig erscheint, beweist er doch immer wieder, dass sich hinter den Fassaden ein reges Dorfleben verbirgt, das die Dorfgemeinschaft stärkt und Gäste aus nah und fern anlockt. Das Engagement in Hattenweiler hat längst Strahlkraft über die Ortsgrenzen hinaus. Gäste aus benachbarten Dörfern und sogar Touristen aus anderen Regionen schätzen die offenen Türen und die herzliche Gastfreundschaft. Immer wieder hört man, wie wertvoll es ist, solche Orte der Begegnung und des Austauschs zu haben – gerade in einer Zeit, in der viele Menschen das Gefühl von Gemeinschaft vermissen. Die Feste sind daher nicht nur eine willkommene Abwechslung im Alltag, sondern ein wichtiger Anker, der das Dorf zusammenhält und Identität stiftet. Sie zeigen, dass auch in kleinen Orten viel bewegt werden kann, wenn alle zusammen anpacken.
Und deshalb geht man auch gerne zum Feierabendhock am Montagabend, der um 18 Uhr auch mit Wurstsalat und Dinnele aufwarten kann. Und mit einer Musik, die ganz viele Fans hat. Das Original-Bodensee-Trio kommt mit einer unglaublichen Spielfreude. Und diese springt förmlich auf das Publikum über, wenn die drei Vollblutmusiker Udo, Hans-Peter und Thomas zu ihren Instrumenten greifen. Selbstverständlich wird jeder Ton live gespielt. Der Eintritt ist übrigens frei.
150 Jahre Feuerwehr
- 1872 Anschaffung einer große Tragspritze ( wird von vier Mann getragen )
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Hattenweiler nach dem Zweiten Weltkrieg
- 1956 erster Wettkampf der Freiwilligen Feuerwehr Hattenweiler unter Leitung von Theodor Riegger, Bericht Südkurier 25.09.1956
- Rudolf Feinäugle letzter Kommandant von Hattenweiler vor der Eingemeindung zu Heiligenberg.