Nähe und Ferne begegnen im nächsten Ausstellungsjahr in der Stadtgalerie. Der Kunstverein Markdorf zeigt Arbeiten von Barbara Seifried, der in Markdorf lebenden Malerin. Er hat aber auch zwei mexikanische Künstler eingeladen, hier Plastiken und Gemälde auszustellen. Insgesamt finden wieder vier Ausstellungen statt. Den Abschluss des Jahres macht wieder die Künstlergruppe Markdorfer Malerinnen und Maler, die derzeit Werke von elf Künstlern präsentiert.

Vielleicht schon ab Januar neuer Betrieb im Café

Sie bildeten am Donnerstagabend den Rahmen für die Hauptversammlung des Kunstvereins. Vorsitzender Bernhard Oßwald begann mit einer guten Nachricht. Offenbar sind die Gespräche über die Nachfolgeschaft in dem Café neben der Stadtgalerie recht weit gediehen. Oßwald erklärte: „Wenn alles gut geht, könnte schon im Januar der Betrieb wieder aufgenommen werden. Je nachdem, ob das Interieur übernommen oder doch verändert wird.“ Das habe er vom Vermieter erfahren, meinte Oßwald. Birgida Coppola-Bäder, die bisherige Betreiberin, musste das Café nach 14 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Ausstellung zum 80. Geburtstag von Barbara Seifried

Die Barbara-Seifried-Ausstellung beginnt am 17. Januar. Sie ist als eine Hommage an die Künstlerin gedacht, die im nächsten Jahr ihren 80. Geburtstag feiert. Wie Christiane Oßwald vom Vorstand des Kunstvereins erläuterte, „verfolgen wir mit unserer Seifried-Ausstellung auch den Anspruch, Künstlern aus der Region ein Forum zu bieten“. Seifried-Arbeiten waren in der Stadtgalerie bereits zu sehen. Nun werden auch die jüngsten Bilder gezeigt. Die typischen Kokon- und Bootsmenschen-Motive tauchen zwar immer noch auf, doch sei Seifried um einiges abstrakter geworden. Nach wie vor kreise sie um Existentielles, frage nach Sinn und Bedeutung.

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Skulpturen von Agnes Keil aus dem Allgäu

Ab April gibt es Skulpturen von Agnes Keil zu sehen. Die Plastikerin lebt und arbeitet in der Nähe von Leutkirch. Ihre Figuren aus Stahl und aus Holz befassen sich mit dem Thema Tanz, Bewegung, Rhythmus. Das erläuterte Johanna Bischofberger, die das Oeuvre Agnes Keils umriss.

Gäste aus Chile und Mexiko

Rocio Infestas ist gebürtige Chilenin, Fernando Rascón Mexikaner. Der Kontakt zu den beiden lateinamerikanischen Künstlern kam durch Christoph Dahlhaus zustande. Der in Bonn und Melbourne lebende Künstler hatte im vergangenen Jahr in der Stadtgalerie Lichtinstallationen und Farbskulpturen gezeigt – und kennt Infestas sowie Rascón. Letzterer wird in Markdorf nicht nur Bilder ausstellen, sondern vermutlich auch die Galerie-Wände in seine Arbeit einbeziehen. Rocio Infestas kreiert farbenfrohe Figuren, die nur auf den ersten Blick fröhlich bunt wirken. Bei näherem Hinschauen irritieren sie, muten verstörend an, wie Irina Stengele erklärte.

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Arbeiten der „politischen Künstlerin“ Betty Beier

Den Abschluss des Ausstellungsjahres 2020 macht Betty Beier, bevor dann erneut die Markdorfer Malerinnen und Maler zu ihrer Herbstschau einladen. Bernhard Oßwald bezeichnete Betty Beier als politische Künstlerin. Sie nehme „Fingerabdrücke dieser Zeit“, sagt Beier von sich selber. Mit Gips gießt sie quadratische Flächen aus – in Landschaften, in denen der Boden sich teils durch direkte menschliche Eingriffe verändert, teils zusammen mit dem Klima wandelt. Abdrücke von schmelzenden Gletschern finden sich ebenso in Betty Beiers „Erdschollen-Archiv“ wie Abdrücke aus Tagebau-Arealen. Dieses Archivieren geht stets mit fotografischem Dokumentieren einher.

Irina Stengele neue kommissarische Stellvertreterin

Foto-Dokumentar des Kunstvereins ist Wolfgang Kreder. Ihm dankte Bernhard Oßwald für seine aufwendigen Fotobände bedankt. Dank gab es auch für Heide Staiger. Nach achtjähriger Arbeit als stellvertretende Vorsitzende gab sie ihr Amt ab. Kommissarische Stellvertreterin ist nun Irina Stengele.