Der Bauförderverein Mittlere Kaplanei hat sich aufgelöst. Dessen Mitglieder beschlossen das einstimmig bei ihrer letzten Versammlung am Montagabend im großen Saal des katholischen Gemeindehauses. „Wir haben die uns gestellt Aufgabe erfüllt“, wandte sich Gebhard Geiger, der Vorsitzende des Baufördervereins, an seine Zuhörer. Man habe sogar noch 20 Prozent mehr an Spenden einsammeln können, als dies im ursprünglichen Finanzierungsplan veranschlagt worden war. Vom Gesamtspendenbetrag für Sanierung und Umbau der Mittleren Kaplanei von rund 350 000 Euro, sind knapp 200 000 Euro direkt an den Bauförderverein geflossen.

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Über die Differenz von etwa 150 000 Euro müsse der Bauförderverein also keine Rechenschaft ablegen, erklärte Gebhard Geiger vor der förmlichen Entlastung des Vorstands, weil dieses Spendengeld direkt an die Pfarrgemeinde gegangen sei. Willi Bochtler, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, führte jedoch auch diese 150 000 Euro auf jenen „positiven Geist“ zurück, den das Engagement der Bauförderer in der Stadt entfacht habe. Kassenprüfer Franz Kopp betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig die von Gebhard Geiger gespielte Rolle gewesen sei. „Ohne dich wären wir nie soweit gekommen.“

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Wie sehr ihn das Gelingen des Kaplaneiumbau-Projekts begeistert habe, erklärte auch Pfarrer Ulrich Hund. „Das ist eine ganz furiose Geschichte“, sagte der Hausherr des in diesem März wieder eingeweihten Gemeindehauses in der Kirchgasse. Ihn habe vor allem die Energie und Zielstrebigkeit beeindruckt, mit der sich der zuletzt 87-köpfige Bauförderverein ans Werk gemacht habe.

Hund erinnerte daran, dass fünf Vorstände des Baufördervereins den Bauausschuss gebildet haben, der mit Architekt Gerhard Lallinger und den insgesamt 38 beauftragten Handwerksunternehmen eng kooperierte. „Das war eine gute Entscheidung“, so Hund im Rückblick, habe dieser Schritt doch den mit Bauvorhaben der Gemeinde befassten Stiftungsrat der Kirchengemeinde nachhaltig entlastet.

Schon bei Planung, besonders aber seit Beginn der Bauarbeiten im Januar 2017 habe sich die Mittlere Kaplanei als ein „Ort der gelingenden Kommunikation“ erwiesen. Orte der Kommunikation wünsche sich das Erzbistum in den Gemeinden, so Hund.

Weshalb man in Freiburg das einträchtige Miteinander der sechs Pfarreien in der Markdorfer Seelsorgeeinheit für die Kaplanei ebenso wohlwollend und aufmerksam verfolgt habe wie die Anteilnahme der Gesamtstadt an der Sanierung des historischen Gemeindehauses. 300 000 Euro gab die Stadt Markdorf für den 3,4-Millionen-Umbau dazu.

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Wie Gebhard Geiger erklärte, wird sich der von ihm geleitete Bauausschuss erst dann auflösen, „wenn die Gesamtmaßnahme abgerechnet ist – was in etwa in einem Jahr der Fall sein wird“. In der Zwischenzeit wird der Bauausschuss noch die Neugestaltung des Pfarrgartens begleiten.

Architekt Lallinger stellte seine Pläne am Montagabend den Vereinsmitgliedern vor. Sich an historische Pfarrgarten-Vorbilder anlehnend, wird die Grünfläche zwischen Kaplanei und Pfarrhaus eine symmetrische Anlage erfahren. Ihre Ränder säumen Zierpflanzen, es wird Gemüsebeete geben, und Rasenflächen, außerdem Sitzgelegenheiten auf historisierenden Gartenmöbeln.

Ausdrücklich bedankte sich Gebhard Geiger bei allen Spendern, aber auch jenen die bei den diversen Spendenaktionen wie den Benefizkonzerten oder den Raritätenbörsen mitgewirkt haben. Für die Mittlere Kaplanei dürfe weiterhin gespendet werden, aber an die Pfarrei.

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