Jasmin Sedlatschek studiert Soziale Arbeit in Weingarten und macht gerade ihr Praktikum im Mehrgenerationenhaus in Markdorf. Sie wünscht sich vor allem, dass sie mit ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest genießen kann und dass keiner vorher noch krank wird.
„Und fürs neue Jahr würde ich mir wirklich wünschen, dass der Corona-Wahnsinn aufhört, damit wir alle wieder mit Freunden und Familie ohne Bedenken Geselligkeit genießen können.“ Einen Wunsch, der vielleicht am einfachsten in Erfüllung gehen könnte, hat sie auch: „Ich brauche noch ein paar warme neue Winterschuhe.“
Anna Cecilia Grünn aus Markdorf träumt schon lange davon, eine „Solawi“ für Markdorf aufzubauen. Im September hat der SÜDKURIER über ihr Vorhaben einer „solidarischen Landwirtschaft“ berichtet. Sie wünscht sich für das Weihnachtswochenende und die Feiertage einerseits Ruhe, Entspannung und ausschlafen zu können. „Dann würde ich aber auch gerne mal wandern, einen Ausflug machen oder ins Kino Linse nach Weingarten gehen“, sagt sie.
Fürs kommende Jahr hofft und wünscht sie sich, dass sie ihr „Solawi“-Projekt in irgendeiner Form weiter entwickeln kann und in diesem Zusammenhang hat sie auch einen großen Wunsch: „Ich fände es so wichtig, dass sowohl die Menschen als auch die Politiker mehr Verantwortung übernehmen würden, damit endlich in der Klimapolitik etwas vorangeht.“
Stefania Menga, Gemeindereferentin der katholischen Seelsorgeeinheit in Markdorf, sei wunschlos glücklich, sagt sie. Aber dann fällt ihr doch etwas ein: „Ich wünsche mir ein friedvolles Fest und dass die Menschwerdung Gottes nicht nur eine Geschichte ist, sondern in uns passiert.“
An den Feiertagen möchte sie viel Zeit mit ihrer 13-jährigen Tochter verbringen. Was deren Alter angeht, wünscht sie sich vor allem viel Gelassenheit. „Und fürs nächste Jahr wünsche ich mir weiterhin Gesundheit und uns allen, dass wir offen bleiben füreinander.“
Uwe Hamann, Betreiber des Hallenbads Aquatal in Wittenhofen und Boxpromoter, wünscht sich, dass die Pandemie, die die ganze Welt im Griff hat, endlich zu einem guten Ende kommt und alle wieder unbeschwert das Leben genießen können. „Gemeinsam können wir es schaffen, dass die Kinder und die Alten wieder unbeschwert zusammen sind.“
Im März 2020 fand die letzte große Veranstaltung im Boxsport in Wittenhofen statt. Dass es zwei Jahre dauert, bis man wieder ein solches Event in Angriff nehme könne, hätte er nie gedacht. In der Hoffnung, dass die Pandemie bis zum Mai 2022 beendet ist, arbeiten er und sein Team an einem Boxsportevent in Wittenhofen. „Ich hoffe, dass alle gesund und zufrieden sind“, gibt Hamann noch mit auf den Weg.
Sigrid Krause aus Deggenhausen ist in die Planung der Jubiläumsveranstaltungen anlässlich der 40-jährigen Partnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Tschasartet involviert. „Zu Weihnachten wünsche ich mir einfach viel Gesundheit für meine Familie, Freunde und Bekannte und freue mich auf ein paar gemeinsame Stunden mit meinen Lieben. Ich hoffe auf eine Zeit, in der man sagen kann, Corona ist vorbei.“
Hier denkt sie vor allem an das geplante Treffen mit Freunden aus der Partnergemeinde Tschasartet, das zwischen dem 26. und 30. Mai im Deggenhausertal geplant ist. „Ich hoffe wieder auf Unterstützung durch unsere Bürger, die ihre Freunde einladen und unterbringen. Auch neue Gastgeber sind willkommen.“
Maria Stich, Krimiautorin aus Markdorf: „Tausende von Kerzen kann man am Licht einer einzigen Kerze entzünden. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird!“ Diese buddhistische Weisheit fand Stich am 4. Advent in ihrem Adventskalender. Könnte dieser Spruch nicht das Motto für die kommenden Weihnachtstage und das Jahr 2022 sein? Dieser Gedanke beschäftigte sie noch, als ihr Mann mit einer Tüte frischem Gebäck vom Bäcker kam. Er legte ihr mit einem Lächeln ihre Lieblingskörnersemmel auf den Frühstücksteller.
„Wie schön war dieser winzige Glücksmoment! Was hindert uns daran, unsere Ichbezogenheit einmal zurückzustellen, die Ellenbogen einzufahren und unseren Mitmenschen ein nettes Wort zu gönnen“, so Stich. Ein erstrebenswerter Ansatz für weniger Hass, Neid und Gewalt in der Welt. Schon ein freundlicher Gruß oder Blick verschönere laut Maria Stich das alltägliche Zusammenleben und lasse ein Fünkchen Herzenswärme entstehen. „Davon wünsche ich uns allen eine große Portion in der Weihnachtszeit“, so die Autorin.
Ralf Meßmer, Bürgermeister von Oberteuringen, wünscht sich für das kommende Jahr 2022, dass die Menschen wieder mehr Verständnis füreinander entwickeln, respektvoller miteinander umgehen und auch gegensätzliche Meinungen akzeptieren. „Hier denke ich zum Beispiel an geimpfte und nicht geimpfte Menschen, zwischen denen sich langsam, aber sicher doch gewisse Gräben auftun“, so Meßmer.
Ganz persönlich wünscht er sich einen Winter mit meterhohem Schnee, damit die Kinder Schneemänner bauen können und in dieser Zeit ihr Smartphone mal zur Seite legen. „Nicht zuletzt freue ich mich, wenn ich mit meiner Familie mal wieder zum Skifahren in die Berge kann“, sagt Ralf Meßmer.
Lili Endres aus Ahausen wünscht sich, dass alle gesund bleiben und dass die Politiker die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Bürger treffen werden, speziell was das Impfen und die Impfstoffe angeht. Verbunden mit dem Wunsch, dass der Impfstoff Kindern nicht schadet. „Und dass die neue Regierung es ehrlich mit den Menschen meint“, fügt sie hinzu.
Auch sie erhofft sich die Erhaltung ihrer Gesundheit, damit sie ihr Enkele in Ahausen besuchen kann, und sie sehnt sich noch nach zweierlei: Zum einen möchte sie bald wieder im Ensemble Flöte spielen können, zum anderen wünscht sich sie sich, dass das unbeschwerte Leben der Zeit vor Corona zurückkehrt, besonders für die Jugend.
Wolfgang Graf aus Ahausen hat keine großen Wünsche für sich persönlich. „Ich bin zufrieden“, sagt er. Er wünscht sich jedoch Gesundheit für seine Familie, für sich und die ganze Menschheit, und dass alles wieder so werde wie vor der Pandemie, die er 2022 gerne verbannt wüsste. Dann sei auch wieder ein Zusammenkommen möglich, denkt er aktuell an familiäre Traditionen.
„An Weihnachten hätten wir ein großes Familientreffen. Das lassen wir aber, nun schon zum zweiten Mal, ausfallen. Wir dürften uns treffen, aber aus Vorsicht und Rücksichtnahme auf andere verzichten wir darauf“, so Graf. Auch aus Gemeindesicht seien keine Wünsche offen: „Als ,Steuereintreiber`bin ich mit der Zahlungsmoral der Bürger von Bermatingen zufrieden“, sagt Wolfgang Graf, der für die Gemeindekasse zuständig ist, schmunzelnd.
Renate Hold wünscht sich fürs kommende Jahr, dass die Gesellschaft es schafft, was sie und ihr Team hier im Markdorfer Mehrgenerationenhaus für das Miteinander inzwischen erreicht haben. „Wir leben Meinungsvielfalt, weil wir uns nicht spalten lassen wollen“, so Hold, die dem MGH-Leitungsteam angehört.
Jeder solle seine eigene Meinung haben, auch wenn es beim Thema Corona nicht ganz leicht falle, wirklich alle Standpunkte auszuhalten. „Und natürlich wünsche ich allen Gesundheit“, sagt die Oberteuringerin.
Amela Stett, Inhaberin des Café Auszeit in Markdorf, hofft, dass sich 2020 etwas mehr Toleranz entwickele. „Es soll doch jeder so sein, wie er möchte“, sagt die 32-Jährige. Dass sich beim Thema Corona Freunde überwerfen und sogar Familien spalten, finde sie „ganz, ganz schlimm“.
Ihr Wunsch ist, dass die Leute wieder zueinanderfinden. Und vielleicht ist das Familienfest Weihnachten ein erster Schritt dorthin. „Es bietet doch schließlich die Gelegenheit, sich auf das zu besinnen, was wichtig ist“, sagt Amela Stett.