Windkraft auf dem Gehrenberg? Dass es tatsächlich so weit kommt, ist noch lange nicht ausgemacht. Aber der Weg ist nun bereitet. Müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass wir in unserer Nachbarschaft hohe Windräder sehen oder wäre das ein Sakrileg in unserer schönen Bodenseelandschaft? Diese Diskussion wird nun geführt werden und sie ist gut und wichtig.

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Wenden wir den Blick weg von unserem Kirchturm und den liebgewonnenen 20 Kilometern unserer Umgebung und richten ihn auf unseren Globus. Es gibt beeindruckende Bilder von der Erde aus dem Weltall. Eine blau-weiße Kugel in der Schwärze des Alls, die sehr klein und zerbrechlich aussieht. Und das ist sie auch. Unsere Welt ist eine Welt aus Glas. Sie zerbricht, wenn man sie zu sehr erdrückt und einschnürt. Und darum geht es, im großen Panorama.

Ein wichtiges Signal aus der Region

Wenn wir es wirklich ernst meinen mit dem Klimaschutz, und das sollten wir, dann müssen wir vor unserer Haustüre damit beginnen, unabhängig davon, was die Menschen anderswo auf der Welt tun. Wir selbst können dem Klimawandel entgegenwirken, jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Und dazu gehört auch, klimafreundlichen Technologien und Energien bei uns vor Ort den Weg zu ebnen. Schon in wenigen Jahren werden wir ein Vielfaches an Elektrizität benötigen und verbrauchen, gemessen an unserem heutigen Bedarf. Woher soll der Strom kommen? Das wird nur möglich sein, wenn wir die alternativen Energien auch in unserer Region ausbauen und ihnen Platz geben, sei es mit Windkraftanlagen, mit Freiflächen-Photovoltaik oder, wo es denn möglich ist, mit Wasserkraft. Und: Jede Tonne CO2, die wir mit dem Ausbau alternativer Energien einsparen, kommt der Zukunft unserer Kinder zugute.

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Wenn wir uns diesen Gedanken vor Augen halten, könnten wir mit Windrädern auf dem Gehrenberg nicht nur leben, sondern sie aus echter Überzeugung gut finden – so, wie es die Menschen in den Mittelgebirgen oder an der Küste seit Jahren schon tun. Für sie sind Windkraftanlagen längst schon selbstverständlich – und kein Tourist stört sich daran. Sehen wir die Welt aus diesem Blickwinkel, dann empfinden wir es auch nicht mehr als Verschandelung, wenn wir vom See aus Windräder am Gehrenberg sehen. Denn dann sind sie für uns ein Zeichen dafür, dass auch unsere Region sich sichtbar für eine klimafreundlichere und damit lebenswerte Zukunft einsetzt – und wir sind stolz darauf.