Die Weber Holding GmbH (Markdorf) übernimmt die Werke in Plauen (Sachsen) und Roding (Bayern) der insolventen Schweizer Group Global. Wie die Weber Holding mitteilt, steht die Übernahme im Zuge der Prüfungen noch unter Vorbehalt, sei aber zum 1. April beabsichtigt. Die Transaktion umfasst das Anlage- und Umlaufvermögen sowie die immateriellen Vermögenswerte des Unternehmens. Zum Kaufpreis macht die Weber Holding keine Angaben.
Schweizer GmbH musste im April 2020 in die Insolvenz gehen
Die Schweizer Group Global GmbH (Hattenhofen im Landkreis Göppingen) fertigt Aluminiumdruckgusskomponenten, die in Motoren und Antriebssträngen eingesetzt werden, Hauptkunden sind deutsche Automobilhersteller. Schweizer hatte Ende Januar 2020 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt, das am 1. April 2020 eröffnet wurde. Die Standorte Hattenhofen und Murrhardt des Unternehmens befinden sich aktuell im Zuge der Schließung.
Für Weber ist die Übernahme ein strategischer Schritt
Die Albert Weber GmbH, das operative Unternehmen der Familie Weber, war selbst erst nach der Insolvenz des Vorgängers Weber Automotive im Juli 2020 neugegründet worden. Weber fertigt Antriebskomponenten für die Automotive-Branche. Der Zukauf dürfte als strategischer Schritt auf dem eingeschlagenen Weg zum Systemanbieter in der Motorentechnik gesehen werden. Weber war bereits Kunde der Schweizer Group.
Weber beschäftigt rund 700 Mitarbeiter an vier deutschen Standorten sowie je einem Standort in den USA und in Ungarn. Vor Eintritt in die Insolvenz lag die Mitarbeiterzahl bei rund 1000. In Roding wolle Weber alle 110 Arbeitsplätze übernehmen, in Plauen 63 Mitarbeiter, heißt es in der Mitteilung.

Der Verkauf der Schweizer-Werke sei am vergangenen Donnerstag vom Gläubigerausschuss einstimmig genehmigt und die Mitarbeiter am Freitag informiert worden. „Unsere Branche steht mitten in einem großen Wandel, für den es eine solide Basis braucht. Der Kauf der Schweizer Group stellt für uns einen strategischen Meilenstein dar, um uns als Systemlieferant stark zu positionieren“, wird Roger Breu, Geschäftsführer der Weber Holding, zitiert.
Unternehmen sieht sich besser aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft
Als Kunde habe man mit Schweizer bereits „extrem positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit gesammelt“, so Breu. Mit der Integration der Schweizer Group sehe man sich bei Weber „ideal“ aufgestellt für die Herausforderungen der kommenden Jahre im Transformationsprozess der Branche.
Die Insolvenzverwaltung bei Schweizer begrüßt die Übernahme der beiden Werke durch den Markdorfer Zulieferer. In der schwierigen Situation sei man froh, mit der Albert Weber GmbH einen „idealen Partner“ gefunden zu haben, wird Insolvenzverwalter Marcus Winkler von der Kanzlei Winkler Gossak (Stuttgart) zitiert.